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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schritten sie schweigend weiter, den großen Wolf zwischen sich.
    Jazz brannte eine Million Fragen auf der Zunge, aber er wollte sie nicht damit ermüden. Schließlich fragte er nur: »Wo zum Teufel sind alle? Wo sind die Tiere, wenigstens die Vögel? Ich meine, es liegt doch in der Natur der Dinge, dass dort, wo Bäume stehen, auch Tiere vorhanden sind, die sie als Lebensraum nutzen. Und wegen der Sachen, die ich in Perchorsk gesehen habe, dachte ich, wenn ich hier auftauche, wäre es, als ob man einen Schneeball in die Hölle wirft! Und doch habe ich noch nichts entdeckt ...«
    »Das kannst du auch nicht«, unterbrach sie ihn. »Nicht auf der Sternseite, und nicht, wenn die Sonne am Himmel steht. Da wir uns nun der Sonnenseite nähern, wirst du bald Vögel und andere Tiere sehen – auf der anderen Seite dieser Bergkette. Aber nicht auf der Sternseite. Glaube mir, Michael, äh, Jazz, du kannst sehr wohl darauf verzichten, das zu sehen, was auf der Sternseite lebt!« Sie zitterte ein wenig und schlang die Arme um ihren Körper.
    »Sternseite und Sonnenseite«, sagte er nachdenklich. »Der Pol liegt dort hinten, die Berge erstrecken sich von Osten nach Westen, und die Sonne steht im Süden.«
    »Ja«, sagte sie und nickte bestätigend, »Wie immer.« Sie stolperte, stieß ein überraschtes »Oh!« aus und fiel auf ein Knie. Jazz bekam gerade noch ihren Ellbogen zu fassen und verhinderte, dass sie zu Boden zu stürzte. Diesmal protestierte Wolf nicht. Jazz half Zek auf die Beine und führte sie zu einem abgeflachten Felsbrocken. Er ließ den Rucksack von der Schulter gleiten und nahm ein Vierundzwanzig-Stunden-Proviantpaket für eine Person heraus. Dann stellte er den Rucksack auf die Felsplatte, und Zek musste sich darauf setzen.
    »Du bist völlig ausgehungert!«, stellte er fest und zog den Ring einer kleinen Dose mit konzentriertem Fruchtsaft auf. Er nippte selbst kurz daran, um sich den Mund auszuspülen, reichte ihr die Dose und sagte: »Trink sie aus!« Sie gehorchte mit sichtlichem Wohlbehagen. Wolf stand daneben und wedelte freudig mit dem Schwanz wie ein Schoßhündchen. Speichel rann ihm zu beiden Seiten der Schnauze herab. Jazz brach einen Brocken der russischen Blockschokolade ab und warf ihn in die Luft. Bevor er den Boden erreichte, schlossen sich die mächtigen Wolfskiefer um ihn.
    »Es liegt vor allem an meinen Füßen«, sagte Zek. Sie trug grobe Ledersandalen, aber zwischen ihren herauslugenden Zehen sah er verkrustetes Blut. Der Dunstschleier vor der Sonne hatte sich weitgehend verzogen, das Licht war heller, und Jazz konnte sie nun eingehender betrachten. Farben waren immer noch nicht deutlich zu erkennen, aber Umrisse und Kontraste waren zu sehen. Ihr einteiliger Overall war an Knien und Ellbogen verschlissen und auf dem Rücken geflickt. Sie trug lediglich eine schmale Rolle bei sich, die sie mit einem Karabinerhaken an ihrem überkreuzten Leibgurt befestigt hatte. Jazz nahm an, dass es sich um einen Schlafsack handelte.
    »Das ist auch keine vernünftige Fußbedeckung für dieses Terrain!«, tadelte er.
    »Das ist mir jetzt auch klar«, gab Zek zu, »aber ich hatte einfach nicht daran gedacht. Auf der Sonnenseite ist es schon schlimm genug, aber dieser Passweg ist noch schlimmer. Ich hatte genau wie du Stiefel dabei, als ich herkam. Doch die halten nicht. Die Füße bilden zwar schnell eine Hornhaut, aber manche dieser Kiesel und Steinbrocken sind messerscharf!«
    Er reichte ihr die Schokolade, und sie riss sie ihm beinahe aus der Hand. »Vielleicht sollten wir gleich hier rasten«, schlug er vor.
    »Das ist zwar sicher, solange die Sonne am Himmel steht«, antwortete sie, »aber ich würde doch lieber weiterziehen. Da wir die Kugel nicht benutzen und auch nicht auf der Sternseite bleiben können, sollten wir am besten so schnell wie möglich auf die Sonnenseite zurückkehren.« Es klang, als stünde noch mehr dahinter.
    »Irgendein besonderer Grund?« Jazz war schon bei der Frage sicher, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.
    »Eine ganze Menge Gründe«, antwortete sie, »und alle leben dort hinten!« Sie nickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Kannst du mir von ... ihnen erzählen?« Jazz nahm eine seiner Gürteltaschen ab, die unter anderem ein Erste-Hilfe-Päckchen enthielt. Er nahm Mullbinden heraus, eine Tube Salbe und Pflaster. Und während Zek berichtete, kniete er vor ihr, zog ihr vorsichtig die Sandalen von den zerschundenen Füßen und behandelte ihre

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