Bride 02 - Tempel Der Liebe
Tiefland bezeichnet, wenn es hier mehr Hügel gibt als in England.«
»Das stimmt, aber im Vergleich mit dem Hochland, aus dem meine Mutter stammte, sind diese Hügel eher bescheiden.« Er blickte zum nebligen Horizont im Norden.
»Theoretisch sind England und Schottland jetzt eine Nation, aber ich habe Zweifel, ob das immer so bleiben wird.«
»Mein Vater hätte dir zugestimmt.« Sie wandte den Blick von ihm ab. Warum zitterten ihr bei Kyle die Knie, obwohl Dominic ebenso gut aussah wie er?
»Hast du schon die Verwandten deines Vaters gefunden?«
Ihre Finger legten sich fester auf seinen Arm. »Ich weiß, dass er einen Bruder namens James Montgomery hatte, aber als ich den Wirt im Old Bruce Inn danach fragte, meinte er, in der Grafschaft gäbe es mindestens fünf Männer mit diesem Namen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiter nachforschen soll. Vielleicht werde ich noch ein, zwei Tage in Melrose bleiben und dann weiter nach Edinburgh fahren.«
»Wenn du möchtest, kann ich dir helfen, den richtigen Mann ausfindig zu machen, und ihn mit dir aufsuchen.«
Unangenehm berührt, dass er ihren Vorbehalt so schnell erkannt hatte, kam sie auf ihre anfängliche Frage zurück. »Nenne mir bitte einen besseren Grund für dein Hiersein, Kyle. Um uns beide wieder zu quälen?«
»Hoffentlich nicht.« Er zögerte. »Ich ... ich glaube, ich bin gekommen, um dir den Hof zu machen.«
Sie sah ihn erstaunt an. »Du willst um mich werben?«
»Besser spät als nie.« Er lächelte ironisch. »Zwölf Stunden nach deiner Abreise erschien Dominic und erklärte mir ohne Umschweife, dass ich mich bei allem, was dich anbetraf, verdammt dämlich verhalten hätte. Und er hatte Recht.«
Das Herz zog sich ihr zusammen. »Was soll das bedeuten?«
»Ich weiß immer noch nicht, ob ich fähig bin, jemals der Ehemann zu werden, den du verdient hast«, erklärte Kyle aufrichtig. »Aber ich möchte nicht wegwerfen, was zwischen uns gewesen ist, wenn ich die Chance habe, mehr daraus zu machen.«
»Vielleicht ist es dafür zu spät.« Sie senkte den Kopf und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. Sie liebte ihn, hatte ihn fast von Anfang an geliebt, aber sie glaubte nicht mehr, dass es eine gemeinsame Zukunft für sie gab. Warum musste er kommen und alles durcheinander bringen, nachdem sie endlich ihren Weg gefunden hatte?
Obwohl es für einen endgültigen Nachweis noch zu früh war, spürte sie, dass sie ein Kind empfangen hatte. Bei Sonnenaufgang unter den blühenden Apfelbäumen. Sie fühlte sich anders, ohne dass sie es näher erklären konnte. Sie vermutete sogar, dass das Kind männlich sein würde, da von ihrem Leib Yang-Energie ausstrahlte.
Die Aussicht erfüllte sie mit Freude, hatte ihr aber auch klar gemacht, dass sie ihr Kind nicht auf Dornleigh großziehen wollte, bei einem Großvater, der einen Mischling verachtete, und einem Vater, der sich vergeblich bemüht hatte, seine Geliebte nicht zu schwängern. Ihr Kind sollte willkommen sein und mit Liebe aufgezogen werden - und wenn sie aus diesem Grund wieder nach Macao zurückkehren musste.
»Bist du sicher, dass es zu spät ist? Bis jetzt haben wir nicht unter normalen Bedingungen miteinander leben können, Troth. Erst hast du vorgegeben, ein Mann zu sein; zweitens haben wir eine gefährliche Reise zu einem verbotenen Tempel unternommen und drittens hielt ich es als Gentleman für das einzig Richtige, dich fortzuschicken. Wäre es nicht an der Zeit, dass wir ohne Komplikationen Freude aneinander haben und abwarten, was daraus wird?«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zwischen uns keine Komplikationen gibt.«
»Wir könnten neu anfangen, ohne miteinander zu schlafen.« Ein Lächeln machte seinen Mund weicher. »Dir den Hof zu machen, heißt nicht unbedingt, mit dir ins Bett zu gehen.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich bei dir sein kann, ohne an ein Bett zu denken.«
Er schien sie mit den Augen zu verschlingen. »Wäre das nicht ein Grund mehr? Wir warten einfach ab, wie sich die Dinge weiter entwickeln.«
Nervös schlang sie den Umhang fester um sich. »Was hat das für einen Sinn, Kyle? Ich gehöre nicht in deine Welt. Und das werde ich auch nie. Selbst wenn dein Vater mich anerkennen sollte, was sehr unwahrscheinlich ist.
Wie willst du glücklich werden, wenn du dich seinem Wunsch widersetzt?«
»In England sind die Kinder ihren Vätern gegenüber weitaus unfolgsamer als in China. Übrigens erklärte Wrexham vor seiner Abreise nach London, dass halb-chinesische
Weitere Kostenlose Bücher