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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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mein letztes.« Kyle ging hinaus. Er war zufrieden. Er hatte versprochen, Troths Geheimnis nicht zu verraten. Trotzdem konnte er nun ein wenig mehr Zeit mit ihr verbringen.
     
    Troth arbeitete an diesem Morgen für Elliott House. Sie hatte eine ganze Reihe von Dokumenten zu übersetzen. Plötzlich spürte sie, wie ihr ein Kribbeln über den Nacken lief. Dann hörte sie eine vertraute Stimme.
    »Guten Morgen, Jin Kang. Elliott hat erlaubt, dass ich heute Ihre Dienste in Anspruch nehme.«
    Erschreckt blickte sie auf. Lord Maxwell gelang es, sogar mit blauen Flecken atemberaubend gut auszusehen. Seine Worte hätten gewiss nicht die Aufmerksamkeit eines Außenstehenden auf sich gezogen, aber in seinen Augen lag eine gehörige Portion Schalk. Argwöhnisch tauchte sie den Pinsel in das Wasserglas und wusch ihn aus. »Sie haben Arbeit für mich, Sir?«
    »Elliott hat behauptet, Sie würden die besten Läden im Settlement kennen. Ich möchte Geschenke für meine Familie besorgen und würde mich freuen, wenn Sie mich begleiten.«
    Seine Familie. Natürlich. »Es wird mir ein Vergnügen sein, Sir. Ich bin sicher, Ihre Frau und Ihre Kinder werden sich freuen, wenn Sie ihnen Geschenke mitbringen, die Sie eigenhändig ausgesucht haben.«
    Sein Gesichtsausdruck wurde hart. »Ich habe weder Frau noch Kinder. Aber es gibt noch genug andere Familienmitglieder zu verwöhnen. Hätten Sie jetzt Zeit?«
    »Ich stehe Seiner Lordschaft zur Verfügung.« Es war dumm, überhaupt darüber nachzudenken. Aber sie freute sich, dass es keine schöne Engländerin gab, die sehnlichst auf die Rückkehr Seiner Lordschaft wartete. Ihre strenge schottische Hälfte verbot es ihr, sich ehebrecherischen Gedanken hinzugeben. Ihrer chinesischen Hälfte war das allerdings gleichgültig. Mei-Lian hätte nichts dagegen, eine von Maxwells jüngeren Frauen zu sein. Oder sogar seine Konkubine, eine Mätresse ohne rechtlichen Status. Es wäre ihr gleichgültig, solange sie nur seine Liebste wäre ...
    Sie schämte sich für ihre Gedanken und folgte Maxwell hinaus auf den Platz. Wie üblich herrschte ein geschäftiges Treiben. Die Menschenmenge machte sie nervös. Ein Mörder hätte hier leichtes Spiel. Er könnte sich im Gedränge an Maxwell heranschleichen, ihm ein Messer in die Rippen jagen und verschwinden, bevor irgendjemand ihn bemerkte.
    Zum Glück war Maxwell nicht dumm. Er besaß die ruhige Wachsamkeit eines Mannes, der schon in gefährlicheren Ländern überlebt hatte. Und mit ihr sollte er in Sicherheit sein. Für den Notfall hatte er ein Messer dabei.
    Zwei Straßen verliefen zwischen den Hongs und verbanden sie mit der Thirteen Factories Street. Schweigend waren sie übereingekommen, die Old China Street statt der Hog Lane zu nehmen. Während sie gingen, sagte er: »Versuchen Sie, nicht so grimmig zu schauen, Jin. Das Ziel des heutigen Tages besteht nicht nur darin, Geschenke zu finden und etwas über die örtlichen Handelsgüter zu lernen. Es geht auch darum, ein wenig Spaß zu haben.«
    Sie warf ihm einen Blick zu. »Spaß, Sir?«
    »Sie sind zu ernst für einen jungen Mann.« Maxwell hielt vor einem Laden an, dessen Vorderseite zur Straße hin geöffnet war. Er nahm einen Satz sorgfältig geschnitzter Elfenbeinkugeln in die Hand. Sie steckten ineinander, wie ein russische Puppe. »Meinem Bruder würden die bestimmt sehr gefallen. Welch unglaubliche Handwerkskunst.« Er warf Troth die Kugeln zu.
    Sie war so überrascht, dass sie die Kugeln beinahe fallen gelassen hätte. »Man braucht viele Monate, um so etwas zu schnitzen, Sir«, erwiderte sie. Sie war sich nicht sicher, wie sie mit Maxwells schelmischer Laune umgehen sollte. »Ein sehr schönes Geschenk. Was suchen Sie sonst noch?«
    »Hübsche Spielzeuge für die Kinder. Schmuck, Lackdös-chen und Seiden für die Damen in meiner Familie. Vielleicht auch einige Möbelstücke.« Er ging in den Laden und blieb vor einem Schaukasten mit kleinen Fläschchen aus Jade, Bernstein und Türkis stehen. »Schmucke kleine Dinge wie diese hier.«
    Der Ladenbesitzer hoffte ein gutes Geschäft zu machen und näherte sich Troth. Auf Chinesisch sagte er zu ihr, dass sie für alles, was der Fan-qui kaufen würde, eine Kommission bekommen könnte. Höflich lehnte sie dieses Angebot ab. Für sie war es eine Frage der Ehre, dass Maxwell zum günstigsten Preis einkaufte und nur mit den schönsten Sachen aus Kanton abreiste. Auf Englisch sagte sie: »In anderen Läden gibt es bessere Sachen, Mylord.«
    Der Ladenbesitzer

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