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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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sind ein Heiliger.«
    »Wohl kaum.« In der kurzen Zeit als Ehemann hatte er nur wenige Dinge gelernt. »Mein Steward Suryo dürfte gleich hier sein. Er wird Ihnen das Frühstück bringen und Ihnen alles beschaffen, was Sie sonst noch brauchen. Er ist ein Meister im Organisieren. Inzwischen wird er sich mit dem Chefkoch angefreundet haben, dem obersten Kammerdiener und dem Hauptmann der Wache.« Und gleichzeitig würde er ihnen die neuesten Palastgeheimnisse entlockt haben.
    Sie band das Haar auf und machte sich daran, die zerzausten Enden durchzukämmen. Die schweren Wellen waren braun, nicht schwarz, mit rötlich und golden aufleuchtenden Reflexen, die sie als eine Europäerin kennzeichneten. »Wie geht es jetzt weiter, Gavin?«
    »Ich werde zu Sultan Kasan gehen und wunschgemäß an seinem Morgenmahl teilnehmen. Dann werde ich ihn wieder fragen, ob er mir die Erlaubnis gibt, Sie freizukaufen.«
    Auf leisen Sohlen, wie eine Katze, betrat Suryo den Salon. In einer Hand hielt er einen Korb. Weder der riesige Käfig noch sein Inhalt überraschten ihn. Nachdem Gavin die beiden miteinander bekannt gemacht hatte, verbeugte sich Suiyo. »Ich hatte gehört, dass Ihr hier seid, puan.« Puan bedeutete Lady, und tuan bedeutete Lord. Er öffnete den Korb. Brot, Reis, Obst und ein Krug heißen Tees kamen zum Vorschein.
    »Möchtet Ihr frühstücken?«
    »Tüchtig wie immer!« Gavin goss einen leichten, gesüßten Tee in eine kleine Tasse und reichte ihn Alexandra durch die Gitterstäbe.
    Mit einem genussvollen Seufzer nippte sie an der Tasse. »Vermutlich weiß jeder im Palast, dass eine ausländische Frau hier wie ein wildes Tier in einem Käfig gefangen gehalten wird.«
    »In den Küchen des Königs weiß man alles, was im Palast geschieht«, stimmte ihr der Malaie zu.
    Obwohl das Zimmer heimlichen Lauschern kein Versteck bot und es außerdem auf Maduri nur wenige Leute gab, die fließend Englisch sprachen, senkte Gavin die Stimme, als er fragte: »Was denkt man im Palast über Kasan?«
    »Er ist ein guter Herrscher, wenn auch vielleicht kein guter Mensch«, sagte Suryo langsam. »Er kann grausam sein. Er spielt mit den Menschen wie ein Tiger mit seiner Beute. Für ihn ist er und Maduri eins, und er nimmt keine Rücksicht, wenn es um das Wohl des Landes geht. Er ist ein großer Sportler und Spieler, der gerne gewinnt, aber er respektiert auch diejenigen, die den Mut und das Können besitzen, ihn zu besiegen. Ein gefährlicher Mann, Captain, vielleicht ein Tyrann, aber kein bösartiger Verrückter.«
    Das bestätigte Gavins eigenen Eindruck und gab ihm einige Richtpunkte im Umgang mit ihm. »Wenn ich mich weigere, für ihn zu arbeiten, wird er mich dann auf der Stelle totschlagen?«
    »Ich denke nein«, sagte Suiyo ernst.
    Gavin empfand dies nicht gerade beruhigend, aber bevor er noch weitere Fragen stellen konnte, erschien ein Sklave des Sultans in der Tür und verbeugte sich tief. »Captain Elliott«, sagte er im Basarmalaiisch. »Seine Hoheit erwarten Sie.«
    Gavin blickte zu Alexandra. Als ob sie sich mit einer festen Stimme selbst überzeugen wollte, sagte sie: »Es besteht für ihn kein Grund, mich als Sklavin zu behalten.« Gavin hoffte, dass sie Recht behielt, aber sein untrügerischer Seemannsinstinkt sagte ihm, dass die Dinge nicht so einfach ablaufen würden.
     
    Ein ausgedehntes Mahl in einem Palast im Paradies hätte höchst angenehm verlaufen können. Eine duftende tropische Brise zog durch die luftigen Räume, die mit goldenen Statuen und seidenen Teppichen, die im Westen ein Vermögen kosteten, dekoriert waren. Trotzdem war Gavins Magen mit Tauen verknotet. Obwohl weder er noch Suryo der Meinung waren, Kasan würde einen Menschen töten, der ihm widersprach, so hieß das nicht, dass es nicht doch geschehen konnte, wenn dem Sultan nach Blut zumute war.
    Als die Obstschalen des letzten Ganges abgetragen wurden, beobachtete Gavin, wie ein Singvogel mit schillerndem Gefieder hereinflog, ein Körnchen stahl und dann auf dem Haupt einer goldenen Statue landete. Eine Glücksgöttin vielleicht, da sie in ihrer ausgestreckten Hand ein Paar der zwölfseitigen Maduri-Würfel hielt.
    Er hoffte, die Göttin würde ihm gewogen sein, da er heute alles Glück dieser Erde brauchte. Die ausgedehnte Mahlzeit im engsten Kreis hatte ihm bestätigt, dass Kasan nicht nur einen zuverlässigen, ehrlichen Handelspartner brauchte, sondern auch ein Fenster zum Westen — einen Botschafter, der Maduris Geschäftsinteressen in Europa und

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