Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
Hoffnung.«
Seine Hand spannte sich einen Augenblick. Dann drückte er ihre Finger, bevor er seine Hand behutsam von ihr löste. »Im Augenblick wollen wir uns auf äußere Dinge konzentrieren. Wir wollen deine und meine Freunde besuchen, uns ein Haus suchen und ein gemeinsames Leben aufbauen. Der Rest kommt von allein.«
Sie nickte zustimmend in der Dunkelheit. Für den Moment musste das genug sein.
Kapitel 20
Die Müdigkeit trieb Gavin schließlich doch ins Bett, auch wenn er nicht schlafen konnte. Bilder verfolgten ihn, in denen Alex brutal geschändet wurde. Wie konnte ein Mann einer Frau so etwas antun? Obwohl er genügend gefühllose, gewalttätige Männer kannte, war dieses Verhalten unbegreiflich.
Er war, zu seiner Schande, immer noch schmerzhaft erigiert. Wenn Alex in der Lage gewesen wäre, das zu beenden, was sie begonnen hatten, dann hätten sie das Schlimmste hinter sich gebracht. Aber nun war er nicht sicher, ob er diese körperliche Intimität wieder von sich aus herbeiführen konnte, da ihre Ablehnung seelisch wie körperlich qualvoll gewesen war. Es war an ihr, den nächsten Schritt zu tun, wenn sie bereit war — wenn sie es jemals war. Obwohl er ihr gegenüber Zuversicht gezeigt hatte, wurde ihm bewusst — nachdem er den ganzen Umfang ihrer entsetzlichen Erlebnisse kannte —, dass sie sich vielleicht niemals vollkommen davon erholen würde, um ihm die freudige Geliebte zu sein, nach der er sich sehnte.
Trotz ihrer Probleme, tröstete er sich, hatten sie das Fundament für eine gute Ehe: Verantwortung für ihr gemeinsames Leben, gegenseitiges Begehren und die Fähigkeit, offen miteinander zu reden. Genug, um das, was sie nicht hatten, auszugleichen.
Im Augenblick konnte er seiner schmerzhaften Erektion Linderung verschaffen, auch wenn er dabei keine wirkliche Befriedigung empfand. Zumindest aber kamen seine im Kopf herumwirbelnden Gedanken zum Stillstand, und er schlief ein.
Nachdem er einige Stunden unruhig geschlafen hatte, stand er zeitig auf und kleidete sich an. Dann schrieb er einige Zeilen an seinen Freund Maxwell, nein, verflixt noch mal, jetzt Wrexham, während er mit einem Ohr auf die Geräusche in Alex' Zimmer hörte, die aufstand und sich auf den neuen Tag vorbereitete. Als er meinte, sie müsse fertig sein, klopfte er an ihre Tür.
»Komm rein!«, rief sie.
Er trat ein und erblickte sie in einem modischen Kleid. Diesmal war es ein weiches, kostbares Blau, das ihre helle Haut betonte. Sie sah wie eine elegante Londoner Schönheit aus, bis auf die Schatten unter ihren Augen, die von Dingen sprachen, die einer Dame der feinen Gesellschaft fremd waren. Einen Augenblick lang lähmten ihn verschiedene Bilder von Alex als Sklavin, die sich über die Frau schoben, die vor ihm stand.
Als er ihren forschenden Blick sah, verjagte er die Szenen aus der Vergangenheit und gab ihr wie ein langjähriger Ehemann einen leichten Kuss auf die Wange.
»Wollen wir zum Frühstück hinuntergehen, meine Liebe?«
Sie lächelte erleichtert, als er diesen beiläufigen Ton anschlug, und nahm seinen Arm. »Ich freue mich auf ein reichhaltiges englisches Frühstück. Das Essen auf der Helena war für ein Segelschiff ausgezeichnet, aber trotzdem ...«
»Weit von einem anständigen Frühstück entfernt«, stimmte er zu. Sie plauderten vergnügt beim Hinuntergehen und waren sich der unausgesprochenen Abmachung einig, ihre Probleme für sich zu behalten.
Gavin übergab dem Butler die Nachricht an Wrexham mit dem Auftrag, sie sofort zuzustellen. Dann betrat er an Alex' Seite das sonnige Frühstückszimmer. Die Erwachsenen, einschließlich Katie, bedienten sich mit den verschiedensten Köstlichkeiten, die in Warmhalteschüsseln auf der Anrichte standen. Wieder viele Umarmungen. Noch nie hatte Gavin eine britische Familie erlebt, die so liebevoll miteinander umging. Vielleicht würden die Umarmungen ein Ende haben, wenn die Kenyons sich daran gewöhnt hatten, dass Alex wieder unter ihnen war. Hoffentlich nicht so bald, dachte Gavin, denn er genoss es, wenn Lady Michael ihn mit ihrer natürlichen Herzlichkeit umarmte oder die Herzogin mit ihrem sonnigen, gutmütigen Charme.
Als Gavin und Alex sich mit gefüllten Tellern an den Tisch setzten, fragte Lord Michael: »Reiten Sie, Captain? Catherine und ich möchten nach dem Frühstück im Park ausreiten. Wir dachten, es wäre nett, wenn Sie uns mit Alex Gesellschaft leisten würden.«
»Ich weiß, wo beim Pferd vorne und hinten ist und könnte mich auch
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