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Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot

Titel: Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana L. Paxson
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plötzlich bot sich die Welt als ein einziges funkelndes Licht dar. Hastig schloss sie ob der Helligkeit die Augen, doch hinter ihren Lidern leuchtete sie weiter.
    »Volo«, hörte sie die eigene Stimme sagen.
    Weitere Worte ertönten, und dann folgte das tiefe Gemurmel von Artors Antwort. Der Priester verband ihre Hände und drehte die beiden herum, auf dass sie sich dem Volk zeigten, dessen Jubelrufe gen Himmel hallten.
    Dann führte Artor sie in die Finsternis der Kirche zur Hochzeitsmesse.
     
    Die Halle war erfüllt von Blumenduft, der sich auf unangenehme Weise mit dem Gestank menschlichen Schweißes und verschütteten Weines vermischt hatte. Vom Hochtisch auf dem Podium am Ende der Basilika aus reihten sich vor den Wänden Tische aneinander. An der Seite des Königs saßen sämtliche Fürsten Britanniens auf den Bänken, an jener der Königin deren Frauen und Töchter, allesamt zusammengepfercht wie Essiggurken in einem Einmachglas.
    Morgause trank einen weiteren Schluck aus ihrem Becher und atmete tief ein, auf dass der durchdringende Duft die anderen Gerüche verdrängte. Als der letzte römische Statthalter seinen Posten aufgegeben hatte, waren unter den Dingen, die er zurückließ, ein paar Amphoren guten Weins gewesen, der seinen Höhepunkt nunmehr ein wenig überschritten hatte – Artor hatte gut daran getan, ihn für den heutigen Anlass zu verwenden. Seufzend wurde ihr bewusst, dass der Wein sie schwermütig stimmte. Als sie ein Mädchen gewesen war, hatten sie in der Halle ihres Vaters solchen Wein getrunken, in den bevorstehenden Zeiten jedoch würden sie sich wie Barbaren mit Met und Heidebier begnügen müssen.
    Das Scheppern von Stahl auf Schildleder ließ die Anwesenden aufmerken, als die Schwerttänzer einmarschierten. Einige der männlichen Gäste sprangen von den Bänken auf und griffen um sich, als erwarteten sie, ihre Waffen hinter sich an den Wänden hängend vorzufinden. Morgause grinste amüsiert. Dies waren die besten Tänzer unter den Stammeskriegern ihres Mannes; es gefiel ihr, diese fetten Fürsten des Südens furchtsam zu erleben, wenn auch nur für einen Augenblick.
    Die Kittel der Tänzer waren zwar sauber, aber aus grober Wolle gefertigt, und die irdenen, in die Umhänge gewobenen Farbtöne wirkten im Vergleich zu den prächtigen Farben der Fürsten trist, dafür blitzten ihre Schwerter im Fackellicht umso heller. Singend bildeten sie zwei Rechtecke. Schilde wurden in Position gerückt, dann begannen sie ihr tödliches Spiel.
    Die zuvor aufgetretenen Sänger waren im Raunen der allgemeinen Unterhaltung beinahe untergegangen, die Schwerttänzer hingegen fesselten jedermanns Aufmerksamkeit. Sogar die kleine Braut, die bislang freudlos in ihrem Stück Schweinebraten herumgestochert hatte, das Artor ihr vorgesetzt hatte, legte das Messer beiseite und starrte mit großen Augen auf das Schauspiel.
    »Sind das Votadini?«, fragte die Frau neben Morgause. Ihr Name war Flavia, und man hatte sie eingeladen, weil sie Artors Ziehmutter gewesen war.
    Morgause nickte. »Sie entstammen einem Klan, der an unserer Grenze zu Altacluta lebt.«
    »Sie wirken höchst… kraftvoll…«, bemerkte Flavia. »Euer Gemahl muss stolz auf sie sein. Aber ich sehe ihn nirgends. Wie geht es ihm?«
    »Recht gut«, gab Morgause kurz angebunden zurück. »Aber seine Gelenke schmerzen ihn zu sehr, um eine solche Reise anzutreten.«
    »O ja, ich verstehe.« Mitfühlend verzog Flavia das Gesicht. »Ich bin in einer Pferdesänfte hergereist, und dennoch hat es zwei Tage gedauert, bevor ich ohne Schmerzen laufen konnte! Das ist das Los des Alters. Ihr seid natürlich noch jung«, fügte sie nach einem unbehaglichen Augenblick hinzu.
    Morgause dachte an ihre eigenen Beschwerden und schwieg. An ihrer anderen Seite unterhielten sich angeregt die Mütter der Braut und des Bräutigams. Mittlerweile störte es Morgause nicht mehr, dass sie unterhalb von Gwendivars Mutter saß, denn ihr war klar geworden, dass Petronilla, so aufgeplustert sie vor Stolz auch sein mochte, sie davor bewahren würde, mit Igraine reden zu müssen.
    »Und was haltet Ihr von unserer neuen Königin?«, erkundigte sich Flavia.
    Morgause verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Sie ist ziemlich hübsch, wenngleich noch ausgesprochen jung.«
    Jung genug, um Artors Tochter zu sein, wäre er im selben Alter wie ich verheiratet worden. Jung genug, um die Schwester von Artors Sohn zu sein… Medrod hatte darum gebettelt, sie zu der Hochzeit begleiten zu

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