Brockmann Suzanne
Frauen nehmen dürfen, wie er will.”
Ah ja? „Wie denkt Ihre Frau darüber?”
„Meine drei Frauen sind alle sehr zufrieden.”
Oh-oh! Wenn ihnen gar nichts Besseres mehr einfiel, konnten sie den Kerl also wegen Polygamie belangen. „Wow!”, sagte sie. „Na ja. Ich finde es zu schwer, nur die zweite Geige zu spielen. Ich glaube, ich käme nicht mit solcher Konkurrenz zurecht.”
„Denk darüber nach.”
„Das brauche ich nicht, Schätzchen”, erwiderte sie. „Ich neige zu Eifersucht. Ich möchte keinen Mann mit einer anderen teilen.”
„Du könntest ein Kind von mir haben.”
Und das sollte ein Anreiz sein? Ein Baby von diesem hässlichen und durchgeknallten Fanatiker? „Hmm, das klingt verlockend”, sagte sie, „aber: nein, danke. Ich möchte wirklich die einzige Frau eines Mannes sein.”
Er winkte sie mit einem Finger näher heran. „Manchmal teilen wir uns unsere Frauen in der CRO”, flüsterte er ihr zu. „Du könntest jemanden wie Jake heiraten und trotzdem ein Baby von mir haben.”
Soso. „Jake kommt mir aber nicht wie ein Mann vor, der -na, Sie wissen schon - gerne teilt.”
„Er ist sehr großzügig”, gab Christopher Vincent zurück.
Er schaute auf, an ihr vorbei und lächelte. Ein wölfisches Lächeln mit gefletschten Zähnen. Es wirkte bösartig, nicht fröhlich. „Hey, Kumpel, wir haben gerade über dich gesprochen! Zoe möchte dich heiraten.”
Zoe hob abwehrend die Hände. „Chris, warten Sie! Das habe ich so nicht gesagt!” Sie wandte sich an Jake. „Er macht Witze. Er ist ein bisschen verrückt, wissen Sie ...”
Doch das hätte sie auf keinen Fall sagen dürfen.
Vincent ging hoch wie eine Rakete. Seine Hand krallte sich in ihr Top, und er riss sie rüde an sich. Ihr Serviertablett fiel scheppernd zu Boden. „Nenn mich niemals verrückt!”
„Hey!”, mischte Jake sich ein. Er stand direkt hinter Zoe. „Langsam, Chris! Beruhig dich wieder! Das hat sie nicht so gemeint. Komm schon, sie wollte dich ganz bestimmt nicht beleidigen.”
„Verdammt, Chris!”, fauchte Zoe. Sie war entschlossen, ihn keinesfalls sehen zu lassen, wie sehr er sie erschreckt und verstört hatte. „Du hast mein Oberteil ruiniert!” Er hatte den Stoff so weit nach oben gezogen, dass sie ihn vor der Brust zusammenhalten musste, um nicht im Freien zu stehen. Außerdem hatte er ihr wehgetan, denn er hatte nicht nur den Stoff erwischt. Was für eine charmante Art der Brautwerbung ...
Gus war hinter der Bar hervorgekommen und stand neben ihnen. „Alles in Ordnung hier?”
„Ich weiß nicht recht”, antwortete Zoe. „Chris, sind Sie jetzt fertig mit Ihrer Grabscherei?”
Jakes Hände schlössen sich warnend um sie, aber sie gab Vincent keine Zeit zum Antworten. „Ich muss mich umziehen.” Damit löste sie sich aus Jakes Griff, hob ihr Tablett vom Boden auf, drückte es Gus in die Hand und eilte ins Hinterzimmer.
Sie fühlte mehr, als dass sie sah, wie Jake ihr folgte. Sie fischte sich ein T-Shirt aus ihrem Rucksack, drehte sich um und stellte ohne Überraschung fest, dass er im Zimmer stand, die Tür hinter sich fest geschlossen.
Er wirkte sehr aufgebracht.
Zoe war sich nicht sicher, wer sich als Erster bewegt hatte, und es war auch egal. Während sie die Hände nach ihm ausstreckte, schoss er auf sie zu, und im nächsten Moment lag sie in seinen Armen und drückte sich so fest wie nur irgend möglich an ihn.
„Geht es dir gut?” Er ließ sie nicht einmal los, während er fragte, sondern hielt sie genauso fest an sich gedrückt wie sie ihn. „Als er dich so gepackt hat ...”
„Es geht mir gut”, sagte sie. Und das entsprach sogar der Wahrheit. Trotz der blauen Flecke, die Christopher Vincent ihr gerade verpasst hatte, ging es ihr besser als seit Langem. Sie trat einen Schritt zurück, um Jake anzuschauen. „Und dir?”
„Das wird nicht funktionieren.” Sein Tonfall passte zum Ausdruck seiner Augen: zutiefst besorgt, eiskalt und stahlhart zugleich. „Der Plan wird scheitern. Ich muss mir was anderes einfallen lassen. Niemals lasse ich zu, dass du an diesen Ort gelangst.”
„Aber ...”
„Der Mann ist brandgefährlich, Zoe! Er ist vollkommen durchgeknallt. Diese ganze Organisation ist ein brodelnder Vulkan. Es kommt nicht infrage, dass ich dich als meine Frau dorthinein bringe! Ich will dich nicht einmal in der Nähe haben. Nach allem, was ich bisher in Erfahrung gebracht habe, ist es auch sowieso nicht machbar.”
„Verdammt, Jake ...”
Und dann küsste er
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