Brockmann Suzanne
noch eifersüchtiger als zuvor. Ich will dich einfach mit niemandem teilen.“
P. J.s Ärger verpuffte augenblicklich. Dieser Mann konnte definitiv reden. Und sein Blick verriet ihr, dass seine Worte nicht nur heiße Luft waren. Er versuchte nicht einfach nur, sie zu beschwichtigen. Die freundschaftlichen Gefühle, die er ihr gegenüber entwickelt hatte, verwirrten ihn. Und er war Manns genug, das zuzugeben.
„Freunde erheben keinen Besitzanspruch aufeinander“, gab sie vorsichtig zu bedenken. „Ich dachte, die ganze Sache mit Menschen, die andere Menschen besitzen, wurde vor ein paar Hundert Jahren unter dem Namen Sklaverei abgeschafft.“
Harvard lächelte. „Ich will dich ja auch gar nicht besitzen.“
„Bist du dir da sicher?“
Harvard war kurz still und sah ihr in die Augen. „Ich will dein Geliebter sein“, sagte er schließlich. „Vielleicht lassen dich deine Erfahrungen mit anderen Männern glauben, ich wolle dich dominieren und kontrollieren – wie du es ausgedrückt hast. Und ich gebe zu, ich würde dich wirklich gerne um mehr bitten hören … Aber sollten wir jemals in so eine … Situation kommen, wirst du mich mit Sicherheit genauso bitten hören.“
Er kam immer näher. Zentimeter um Zentimeter. P. J. war wie gelähmt. Seine Augen hielten sie in ihrem Bann, und die Hitze seiner Worte stieg in ihr auf. Er berührte ihre Wange, strich zärtlich mit seinen Fingerspitzen über ihre makellose Haut.
„Wir haben nach deinen Regeln gespielt. Wir sind Freunde, P. J.“, sagte er sanft. „Ich bin gern dein Freund. Aber es gibt noch mehr, was ich mit dir teilen möchte. So viel mehr! Wir könnten es ganz vorsichtig angehen lassen“, fuhr er fort. „Wir könnten zusammen nach oben auf dein Zimmer gehen, und du schenkst dich heute Nacht mir und ich mich dir. Keine Besitz-ansprüche, keine Probleme.“ Harvard fuhr mit seinem Daumen über ihre feuchten Lippen. „Wir könnten die Tür hinter uns schließen und zwei Tage lang nicht rauskommen.“
Er senkte seinen Kopf und küsste sie zärtlich, ganz sanft und langsam. P. J. spürte, wie sie sich ihm öffnete. Spürte, wie sie nachgab. Zwei ganze Tage in den Armen dieses Mannes … Niemals zuvor in ihrem Leben war sie so sehr in Versuchung gewesen.
„Lass uns hochgehen“, raunte er ihr zu. Er küsste sie aufs Ohr, als ob er wüsste, dass ihn Zärtlichkeiten dieser Art weiterbringen würden als pure Leidenschaft.
Doch dann trat er plötzlich einen Schritt zurück, und P. J. bemerkte, dass um den Pool herum Lichter angegangen waren. Auch direkt über ihnen brannte eine Laterne; sie konnten sicht nicht länger im Halbdunkel der Abenddämmerung verstecken. Harvard hielt immer noch ihre Hand in seiner und streichelte sie mit dem Daumen.
Sie fing seinen Blick auf. Er betrachtete sie, als sei sie die schönste, klügste und begehrenswerteste Frau auf der ganzen Welt. Und sie wusste, dass sie ihn ähnlich ansah.
Sie wollte ihn.
Und was am schlimmsten war: Egal, was sie zuvor gesagt hatte, sie wusste, dass sie ihn ganz wollte. Sie wollte ihn besitzen. Sein Herz, seinen Körper und seine Seele. Sie wollte diesen unglaublichen Mann für sich alleine, für sich ganz alleine. Und diese Gewissheit machte sie halb wahnsinnig vor Angst.
Sie wandte sich ab und entzog ihm ihre Hand. Um das Gefühl seiner Haut auf ihrer loszuwerden, presste sie ihre Handflächen gegen das hölzerne Geländer, das den Swimmingpool umgab.
„Das ist eine sehr schlechte Idee.“ Sie rang sich die Worte ab. Ihre Stimme klang dünn und kraftlos.
Er trat so dicht hinter sie, so dicht, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte, doch er berührte sie nicht. „Nüchtern betrachtet, ja“, flüsterte er. „Nüchtern betrachtet ist es Wahnsinn. Aber manchmal muss man seinem Bauch folgen. Und ich sage dir, P. J., in mir schreit alles, dass dies eine der besten Ideen ist, die ich je in meinem Leben hatte.“
In ihr schrie auch alles. Allerdings genau das Gegenteil. Das mag ja der richtige Mann sein, aber es ist ganz bestimmt die falsche Zeit.
Diese tückischen, verräterischen Gefühle, die in ihr tobten – das verrückte Bedürfnis, diesen Mann zu besitzen –, sie mussten aufhören. Sie musste sie unterdrücken, zum Schweigen bringen. Sie musste den Gedanken daran weit von sich schieben. Und obwohl sie keinesfalls eine Expertin war, wenn es um intime Beziehungen ging, wusste sie eines ganz sicher: Ihn jetzt mit auf ihr Zimmer zu nehmen und das zu tun, was sie beide so
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