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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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„In der Navy muss es doch Tausende von ihnen geben! Wusste Kims Frau denn nicht seinen Namen? Noch nicht einmal seinen Vornamen? Oder vielleicht einen Spitznamen?“
    Crash schüttelte den Kopf. „Nein.“
    „Kann sie ihn nicht beschreiben?“, wollte Nell wissen. „Vielleicht ließe sich mit ihrer Hilfe eine Art Phantombild erstellen.“
    Er sah sie wieder an. „Sie ist verschwunden.“
    „Und Jake war überzeugt davon, dass sie die Wahrheit sagte?“, hakte Nell nach.
    „Er hat es mir selbst gesagt“, nickte Crash. Er musste kurz innehalten und sich räuspern, bevor er weitersprechen konnte. „Nachdem er angeschossen worden war, war er noch eine Zeit lang bei Bewusstsein. Während dieser Zeit erzählte er mir von diesem Offizier und seiner Vermutung, dass er hinter diesem Anschlag steckte. Ich bin ebenfalls davon überzeugt. Dieser Mistkerl hat zuerst Jake getötet und dann dafür gesorgt, dass ich für diesen Mord angeklagt werde. Und jetzt hat er es auch noch auf dein Leben abgesehen.“
    Nell schwieg eine Weile. Sie kniff ihre Augen zusammen, während sie hinausstarrte in den Eisregen, der auf die Windschutzscheibe prasselte. „Was war sein Motiv?“, fragte sie schließlich. „Was hatte dieser Commander davon, einen Bürgerkrieg zwischen Kim und Wie-war-noch-mal-sein-Name loszutreten?“
    „John Sherman“, wiederholte Crash den Namen. „Diese Frage stelle ich mir schon, seit ich die Datei gelesen habe. Es ist gut möglich, dass das Ganze völlig anders geplant war – dass es für ihn ebenso schiefgelaufen ist wie für uns. In diesem Fall wäre es wahrscheinlich gar nicht seine Absicht gewesen, einen Bürgerkrieg loszutreten.“ Wieder sah er zu ihr hinüber. „Ich habe eine Theorie.“
    „Raus damit!“
    Er musterte sie erneut. Nach so vielen Jahren des Schweigens drohte alles, was er in seinem Inneren verborgen hatte, aus ihm herauszuströmen.
    „Meine Theorie ist folgende: Der Commander wollte genau das erreichen, womit er Kim beauftragte: Er wollte John Sherman tot sehen. Ich vermute, dass ihm die Drogen und die Armeen völlig egal waren. Meine Theorie ist, dass die ganze Sache etwas Persönliches war.“
    „Etwas Persönliches?“
    „Ein Mann wie Sher man muss sich Dut zen de von Feinden gemacht haben. Damals in Vietnam war seine Einheit darauf spezialisiert, Waffen und Medizin des Feindes zu konfiszieren. Sherman hat jahrelang die Hälfte der Beute für sich unterschlagen und an den Meistbietenden weiterverkauft. Dabei war es ihm auch egal, wenn er Geschäfte mit dem Feind machte. Irgendwann flog das Ganze auf, doch noch bevor er verhaftet wurde, desertierte er und tauchte unter.“
    „Soll das heißen, du glaubst, dass er sich an Sherman rächen wollte, weil der sich damals aus dem Staub gemacht hat?“
    „Ich denke jedenfalls, dass es gut möglich ist, dass unser Mann zusammen mit Sherman in Vietnam war. Ich habe mich in die Personalakten der Navy gehackt und bin dabei auf drei Namen gestoßen – zwei Commander und ein kürzlich ernannter Admiral. Sie alle haben zur selben Zeit wie Sherman in Vietnam gedient, und sie alle sind immer noch aktiv. Ich habe allen dreien vage formulierte Drohnachrichten per E-Mail geschickt. Du weißt schon – so was wie ‚Ich weiß, wer du bist, und ich weiß, was du getan hast‘. Aber bisher hat noch keiner von ihnen darauf reagiert. Das hatte ich auch gar nicht erwartet. Es war reine Spekulation.“ Er schüttelte den Kopf.
    „Denk doch mal an all die Leute, die wir letztes Jahr angerufen haben, um sie zu Jakes und Daisys Hochzeit einzuladen!“, gab Nell zu bedenken. „Jeder zweite hieß Colonel Soundso oder Captain Irgendwie. Der Mann, nach dem du suchst, könnte auch schon seit Jahren im Ruhestand sein und trotzdem noch mit ‚Commander‘ angesprochen werden.“
    „Ich weiß. Die Liste der pensionierten Navy Commander, die mit Sherman zusammen in Vietnam waren, ist zehn Seiten lang.“ Er sah Nell an und zog eine ärgerliche Grimasse. „Wenn ich diesen Schweinepriester finden will – und das will ich –, wird mir nichts anderes übrig bleiben, als etwas aus unserem Freund im Kofferraum herauszupressen. Aber vorher werde ich dich noch an einen sicheren Ort bringen.“
    „Wie bitte?“ Sie riss ihre Augen auf, hob die Augenbrauen an und warf ihm einen möglichst beleidigten Blick zu. „Ich dachte, wir hätten uns geeinigt, dass das hier ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist? Ich habe dir nur unter der Bedingung erlaubt, mir zu helfen,

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