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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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warum tat er sich das nur an?
    Weil es eine minimale Chance gab, dass dieser Plan tatsächlich funktionierte. So lächerlich es auch war – es könnte funktionieren. Leute sahen oft genau das, was sie erwarteten. Und solange Sarkowski keinen allzu feinen Geruchssinn besaß, würde er keinen Tomatensaft sehen, der sich auf Nells Bluse ausbreitete, sondern er würde Blut sehen.
    Crash zerrte Nell mit einem Ruck unter dem Bett hervor und tat so, als schlüge er sie so hart ins Gesicht, dass sie von dem Schlag bewusstlos wurde.
    Als sie sich nicht mehr rührte, stand er auf, rückte seine Weste zurecht, fuhr sich mit seinen Fingern durchs Haar und atmete tief durch. Dann löste er seine Waffe aus dem Halfter und setzte sich Sarkowski erneut direkt gegenüber, als sei nichts gewesen.
    „Ich will den Namen des Commanders“, sagte Crash, „und zwar jetzt. Meine Geduld ist am Ende.“
    „Tut mir leid, Kumpel.“ Sarkowski schüttelte mit falschem Bedauern den Kopf. „Das Einzige, was ich für dich tun kann, ist, deine Nachricht bezüglich der zweihundertfünfzigtausend zu überbringen. Aber ich glaube nicht, dass du wirklich gute Karten hast. Solange du nicht garantieren kannst, dass dein Mädchen nicht plaudert, wird mein Arbeitgeber dir bestimmt nichts zahlen.“
    „Für ihr Schweigen sorge ich schon.“
    Der Auftragskiller lachte spöttisch. „Ja, klar. Und wie willst du das machen?“
    Crash zwinkerte nicht einmal. In seinem Gesicht bewegte sich kein Muskel. Er nahm einfach die Waffe, drehte sich um und feuerte ab – direkt auf Nells Brust.
    Es sah aus, als hätte sie sich vor Schmerz auf die Seite geworfen und zusammengekrümmt. Schließlich rollte sie auf den Bauch, zappelte noch kurz und blieb dann regungslos liegen.
    Crash atmete tief ein und aus. Alles, was er riechen konnte waren die Pizzareste, die in einem Pappkarton auf dem Fernseher standen.
    Er beobachtete Sarkowskis Gesicht, als sich langsam ein roter Fleck auf dem Teppich unter Nells Körper ausbreitete. Der Killer zog seine Augenbrauen überrascht hoch und sah Crash dann besorgt an.
    Crash legte seine Waffe in seinen Schoß, sodass der Lauf direkt auf Sarkowski zeigte. „Ich will jetzt den Namen des Commanders“, sagte er. „Jetzt. Sofort.“
    Sarkowski schien in seinen Augen nach einem Anzeichen von Bedauern zu suchen, nach irgendeinem Anzeichen von Gefühlen. Doch Crashs Miene blieb ausdruckslos, völlig kalt und unberührt. Für den anderen Mann musste es so aussehen, als habe er kein Herz und keine Seele – und vor allem kein Problem damit, gleich noch jemanden umzubringen.
    „Wenn du mich erschießt, hast du nichts gewonnen“, stieß Sarkowski hervor. „Dann wirst du nie herausfinden, für wen ich arbeite.“
    Aber die Schnelligkeit, mit der er die Worte ausspuckte, und das leichte Zittern in seiner Stimme verrieten, dass er sich seiner Sache überhaupt nicht mehr sicher war.
    „Das wird nur ein vorübergehendes Problem“, gab Crash zurück. „Dann warte ich eben, bis der Commander mir seinen nächsten Killer vorbeischickt. Vielleicht ist der ja redseliger. Oder der danach. Mir ist das egal. Zeit ist so ziemlich das Einzige, von dem ich genug habe.“
    Er hob seine Waffe mit derselben gleichgültigen Bewegung, mit der er sie auch auf Nell gerichtet hatte, und zielte direkt auf Sarkowskis Stirn.
    „Warte!“, schrie der. „Ich denke, wir kommen ins Geschäft.“
    Bingo.
    Nell rührte sich nicht. Crash konnte sie nicht einmal atmen hören. Aber er war sich sicher, dass sie lächelte.

14. KAPITEL
    I  m Zimmer brannte kein Licht, als Crash zurückkam.
    Vom Dach des Motels hatte sich eine Kette mit Weihnachtslichtern gelöst, die jetzt traurig an der Fassade herabhing. Durch das Fenster der Rezeption zu seiner Rechten sah er, wie sich die Äste des künstlichen Weihnachtsbaums unter der geschmacklosen Dekoration durchbogen.
    Weihnachten war eine düstere Angelegenheit in dieser Absteige im Nirgendwo. Man hatte zwar alles aufgeboten, was man an festlichem Schmuck zu bieten hatte, aber Weihnachtsstimmung kam deshalb noch lange nicht auf. Hier gab es keine Hoffnung, nur Resignation. Weihnachten war nur ein weiteres Fest der Rechnungen, die man nicht zahlen konnte, und der Träume, die nie in Erfüllung gehen würden.
    Irgendwie schien alles zusammenzupassen.
    Crash war erschöpft. Es hatte viel länger gedauert als erwartet, ein anderes Motel zu finden, in dem er Sheldon Sarkowski hatte abladen können.
    Eigentlich hatte er ihn in den

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