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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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Stadtpark bringen und ihn dort auf der Herrentoilette einsperren wollen. Aber sie waren jetzt Partner. Sheldon hatte sich von der Aussicht auf einen Teil des erpressten Geldes und von der Hoffnung leiten lassen, dass Crash ihn nicht umbringen würde, wenn er ihm den Namen seines Auftraggebers nannte.
    Die Abmachung war natürlich ein Schwindel. Crash hatte keineswegs vor, ausgerechnet von dem Mann Geld anzunehmen, der Jake Robinson auf dem Gewissen hatte. Er wollte Gerechtigkeit, und so würde es auch immer bleiben.
    Aber Sheldon dachte, sie seien nun ein Team. Und Teamkameraden sperrten sich nicht gegenseitig in eiskalte Herrentoiletten. Stattdessen war Crash also fast zwanzig Meilen zurückgefahren, um ein ähnlich abgeschiedenes Motel zu finden, wie das, in dem er mit Nell abgestiegen war. Als er endlich eines gefunden und ein Zimmer angemietet hatte, fesselte er Sheldon mit Handschellen an die Heizung. Bevor er ihn mit dem Griff seines Revolvers bewusstlos schlug, entschuldigte er sich sogar bei ihm.
    Dieser nahm die Entschuldigung huldvoll an. Sheldon hätte sich ganz genauso verhalten. Sie waren zwar vermeintliche Partner, doch anders als Partner in einem SEAL-Einsatz vertrauten sie einander nicht bedingungslos.
    Und Sheldon Sarkowski – oder wer er auch immer in Wirklichkeit sein mochte – wäre wirklich der allerletzte Mensch gewesen, dem Crash vertraut hätte. Der Mann mochte seine Arbeit viel zu sehr. Allein die kurze Unterhaltung, die sie auf der Fahrt von einem Motel zum nächsten geführt hatten, hatte Crash deutlich gemacht, dass der Auftragskiller es tatsächlich genoss, den Abzug seiner Waffe zu betätigen und den Todesengel zu spielen. Er hatte sogar angeboten, Nells Leiche verschwinden zu lassen. Dabei schien es ihm jedoch weniger darum zu gehen, Crash zu helfen. Vielmehr schien er bei dem Gedanken Lust zu empfinden.
    Die Vorstellung, dass Sheldon Sarkowski Nell anfassen könnte, reichte aus, um Crash eine Gänsehaut zu verpassen.
    Als er die Tür zum ersten Motelzimmer aufschloss, wehrte er sich gegen den heftigen Anflug von Müdigkeit. Dafür hatte er jetzt keine Zeit. Zwar würde Sarkowski wahrscheinlich erst am nächsten Morgen von dem Zimmermädchen gefunden werden, aber sie durften kein Risiko eingehen. Er würde Nell aufwecken, und sie würden sich wieder auf den Weg machen.
    Sie würde schockiert sein, wenn sie erfuhr, dass sie auf Jakes und Daisys Hochzeit mit dem Mann getanzt hatte, der für diese ganze Tragödie verantwortlich war: Senator – und US Navy Commander a. D. – Mark Garvin war der Mann, den sie suchten.
    Im Zimmer brannte kein Licht. Nell hatte höchstwahrscheinlich inzwischen geduscht und sich dann schlafen gelegt. Lieber Gott, er würde der Versuchung widerstehen und sie aufwecken müssen – auch wenn er eigentlich viel lieber zu ihr unter die Decke kriechen würde und …
    Nell hatte sich nicht vom Fleck bewegt. Selbst in der Dunkelheit erkannte Crash ihre Konturen auf dem Boden.
    Du lieber Gott, die Kugel, die er auf sie abgefeuert hatte, war doch eine Platzpatrone gewesen, oder? Er hatte sich doppelt und dreifach versichert. Aber er war müde. Und wenn Menschen müde waren, machten sie Fehler.
    Er schaltete rasch das Licht ein. Der fahle Strahl der Deckenbeleuchtung bestätigte jedoch nur, was er ohnehin schon erkannt hatte. Nell lag genau so auf dem Teppich, wie er sie hatte liegen lassen. Ihre Arme waren auf den Rücken gebunden und ihre Augen geschlossen.
    Während er zu ihr hinübereilte, fühlte er, wie seine Brust sich verkrampfte und in seinem Inneren etwas hochstieg, das sich verdammt nach Panik anfühlte.
    „Nell!“
    Sie rührte sich immer noch nicht.
    Er warf sich neben ihr auf die Knie und riss sie in seine Arme. Unter Stoßgebeten zerrte er an ihrer Bluse. Bitte lieber Gott, lass es sich bei dem roten, klebrigen Zeug auf ihrer Brust tatsächlich um Tomatensaft handeln! Bitte lass sich unter dem befleckten Stoff keine tödliche Wunde befinden!
    Die Knöpfe flogen zur Seite, als er ihr die Bluse vom Leib riss. Mit beiden Händen befühlte er ihre weiche Haut und sah ihr erleichtert in die Augen, die nun sehr, sehr weit aufgerissen waren.
    Es ging ihr gut. Das Blut war tatsächlich kein Blut, und die Kugel, die er abgefeuert hatte, war eine Platzpatrone gewesen. Vor Erleichterung wurde ihm beinahe schwindelig.
    Doch er bemerkte durchaus, dass seine Hand immer noch auf ihrem Brustkorb lag. Dass er mit den Fingerspitzen ihren zarten Schlüsselbeinknochen

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