Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
Broken Heart gekommen bin.
Ich riss die Augen wieder auf. Die Flammen waren überall. Sie zerrten mit heißen, scharfen Klauen an unserer Kleidung. Ich spürte die Hitze des Feuers, seine prickelnde Liebkosung auf meinem Gesicht und meinen Händen, aber es verbrannte mich nicht. Die Flammen glitten wie zärtliche Finger über unsere bloßgelegte Haut.
„Aufhören!“, schrie ich, aber ich wusste gar nicht, wen ich meinte. Den Drachen? Das Feuer? Die leise Stimme in meinem Kopf, die mir erzählte, dass ich verrückt geworden war?
Das Feuer erlosch sofort. Ich hatte es in meiner Gewalt! Also, Teufel noch mal. Anscheinend war ich tatsächlich selbst ein Drache. Dies war nun wirklich das Verrückteste, was mir je zugestoßen war, und das will was heißen.
Ich rollte von Ralph herunter und hatte den beißenden Gestank von verbranntem Plastik und verkohltem Metall in der Nase. Unsere Kleider waren nur angesengt, aber sonst noch vorhanden. Ich hatte Ruß auf der Zunge und konnte die magnetische Anziehungskraft des Feuers spüren. Aber ich musste seinem Lockruf widerstehen.
Für Ralph.
Erneut packte ich ihn unter den Achseln und zog ihn zu dem Honda.
Mit einem Schnauben verwandelte der Drache das Fußballfeld in ein einziges Flammenmeer. Wie lange konnten wir das noch überleben? Ich schüttelte die aufsteigende Panik ab.
Endlich war ich beim Wagen. Meine Hände zitterten, und in meinem Kopf hallte das Lied des Feuers. Ich konnte nur beten, dass der Drache uns nicht noch einmal angriff. Wir brauchten den Wagen, um hier rauszukommen. Ich fragte mich, ob Stan wirklich Hilfe gerufen hatte: Und falls ja, wann die Hilfe endlich eintreffen würde.
Die Beifahrertür war abgeschlossen.
Mist, Mist, Mist. Ralph hatte die Schlüssel schon in der Hand gehabt. Wo waren die jetzt? Ich hatte nicht die Zeit, den ganzen Parkplatz abzusuchen.
Meine Gedanken rasten. Die Hitze des brennenden Minivans versengte mir den Rücken und die Beine. Der Schweiß brach mir aus allen Poren. Drachenfeuer war wirklich verdammt heiß. Und trotzdem fühlte es sich toll an.
Ich wünschte, ich hätte meine Umhängetasche dabei gehabt, aber die hatte man mir nicht zurückgegeben. Da waren alle möglichen nützlichen Geräte drin, auch etwas, womit ich Autotüren knacken konnte. Stattdessen zog ich den Mantel aus, wickelte mir einen Ärmel um die Faust und schlug auf den Fensterrand ein. Hartglas zerbricht nicht, wenn man es in der Mitte trifft, aber die Ränder sind nicht so hart. Das hatte mir mein Vater beigebracht.
Ich griff durch das Loch, entriegelte die Tür, kroch auf den Knien auf den Fahrersitz, um Ralph in den Wagen zu ziehen. Ich verfrachtete ihn auf den Beifahrersitz und schnallte ihn an. Mit klopfendem Herz setzte ich mich auf den Fahrersitz.
Wieso hatte der Drache nicht noch einmal angegriffen? Vermutlich nur eine Frage der Zeit.
Ralph war immer noch bewusstlos. Zumindest hoffte ich, dass er nur bewusstlos war. Sollten die Wunden von Vampiren nicht ganz schnell wieder verheilen? Außerdem hatte er doch auch diese Affinität zu Drachenfeuer. Da das Feuer mich nicht verletzte, sollte es ihm ebenfalls nichts anhaben können.
Dad hatte mir auch beigebracht, wie man ein Auto kurzschließt. Zum Glück war der Honda schon ein älteres Modell, sodass ich die notwendigen Kabel ohne Schwierigkeiten herausziehen konnte.
Der Motor sprang an. Na bitte!
Irgendwas klopfte an mein Fenster.
„Aaaaahhh!“ Das Herz wäre mir beinahe aus der Brust gesprungen. Das Lied des Feuers klang jetzt bedrohlich; bei diesen beängstigenden Klängen standen mir die Haare zu Berge. Ich wollte gar nicht nachsehen, was da geklopft hatte, tat es aber doch.
Der Mann, der neben dem Wagen stand, war über eins neunzig groß und wie ein Footballspieler gebaut. Seine Augen waren total schwarz. Er war merkwürdig gekleidet; der changierende Stoff glänzte wie Millionen Edelsteine. Die Farbe war ganz ähnlich wie ... ach du lieber Himmel. Er hatte überhaupt nichts an. Das waren seine Schuppen.
Es war der Drache. Der die Frau auf dem Friedhof umgebracht hatte.
„Ich sage es nur ein Mal“, sagte er mit Grabesstimme. „Steig aus dem Wagen.“
Ich nickte und lächelte und gab Vollgas, die Hand auf dem Schaltknüppel. Ich blickte zurück, legte den Rückwärtsgang ein, gab wieder Vollgas. Die Räder drehten durch, der Wagen schleuderte hin und her.
Wenn das ein Film gewesen wäre, hätte ich eine
Weitere Kostenlose Bücher