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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Hal nicht. Falls das havarierte Schiff unterging, sollte Ingvar in der Lage sein, sofort das Seil zu lösen.
    Plötzlich machte das beschädigte Schiff einen Satz und richtete sich leicht auf. Rollond und die anderen hatten es endlich geschafft, den zerschmetterten Baum loszuwerden, der das Schiff in Schieflage gebracht hatte. Er trieb nun achtern davon. Alle legten Hand an und auch Hal wollte sich nützlich machen. Er sah sich um und entdeckte, dass unter dem zusammengefallenen Segel ein Arm hervorragte. Hal zog das Segel zur Seite. Darunter lag ein Mitglied der Schiffsbesatzung. Der Junge war bewusstlos. Vorsichtig zog Hal ihn zum Schiffsheck, um möglichst nahe beim Seevogel zu sein, falls sie das beschädigte Schiff schnell verlassen mussten. Er ging zurück und suchte weiter unter dem Segeltuch, bis er das zweite vermisste Mannschaftsmitglied fand. Es war Bjorn, der Ringer. Er war bei Bewusstsein, jedoch in dem Wirrwarr von Tauen gefangen. Schnell zog Hal sein Sachsmesser und schnitt ihn frei. Bjorn nickte dankbar und machte Anstalten aufzustehen. Schmerzgepeinigt schrie er auf und griff sich an die rechte Schulter.
    »Schon wieder gezerrt«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Hatte ihn gerade erst wieder hingekriegt.« Bjorns Arm war beim Kampf mit Tursgud verletzt worden.
    Hal führte Bjorn ins Schiffsheck, dann verschaffte er sich einen Überblick, wie die anderen vorankamen.
    Mit den zusätzlichen Helfern war das Wrackgut beinahe vollständig geräumt. Stig hob gerade einen verworrenen Seilhaufen über Bord. Rollond, Stefan und Jesper schafften es, den zerborstenen Mast loszuhacken. Die anderen halfen mit, indem sie Ruder zu Hilfe nahmen, um das schwere Stück Holz über Bord zu schieben, ohne dass es dabei in den Schiffsrumpf schlug. Der Luchs richtete sich weiter auf, sodass er nun beinahe wieder normal im Wasser lag. Trotzdem rann noch Wasser durch das Loch in der Verschanzung. Hal sah sich nach etwas um, womit er das Loch stopfen konnte.
    »Rollond, das Segel!«, rief er und deutete auf das Loch in der Schiffswand.
    Zusammen packten sie ein Stück des schweren Segeltuchs und schoben es in das Loch. Als Stig das sah, nahm er ein Ruder und klemmte es gegen das Segeltuch, um die abgedichtete Stelle abzustützen. Die Wasserflut verlangsamte sich zu einem kleinen Rinnsal. Erleichtert richteten sie sich auf. Einige Wölfe ließen sich erschöpft auf die Ruderbänke fallen. Es waren anstrengende Minuten gewesen. Rollond sah sich um und suchte nach den beiden, die unter dem einstürzenden Mast und dem Segel eingeklemmt worden waren.
    »Wo sind …«
    Hal legte beruhigend die Hand auf Rollonds Arm. »Im Heck«, sagte er. »Einer ist noch bewusstlos, aber soweit in Ordnung. Und Bjorn hat sich die Schulter gezerrt.«
    Rollond sah zum Heck und entdeckte die zwei vermissten Mannschaftsmitglieder.
    »Ich hatte schon Angst, sie seien über Bord gegangen«, seufzte er erleichtert. »Danke für die Hilfe. Ich glaube nicht, dass wir es ohne euch geschafft hätten.«
    Hal zuckte mit den Schultern. »Das hätte doch jeder gemacht.«
    Rollond verzog bitter den Mund. »Nicht jeder«, sagte er. Unwillkürlich blickten sie beide zu Tursguds Schiff, das gerade die Ziellinie überquerte.
    »Ich schätze, er wollte die Punkte«, sagte Hal.
    Rollond schnaubte abfällig.
    »Die kann er meinetwegen haben«, sagte er. »Ich habe nichts gegen harten Wettkampf, aber einen Gegner absaufen zu lassen ist etwas anderes. So verhalten sich Nordländer nicht.«
    »Vielleicht hat er nicht gesehen, wie schlimm der Schaden war«, sagte Hal, obwohl er sich selbst fragte, warum er versuchte, für Tursgud Entschuldigungen zu finden.
    Rollond schüttelte den Kopf. »Er war näher an uns dran als du.« Er blickte über Hals Schulter und grinste. »Und wenn wir schon dabei sind, sieh mal, wer inzwischen auch eingetrudelt ist.«
    Hal drehte sich um. Das kleine Boot der Wettkampfrichter mühte sich auf den Wellen ab. Die vier Männer hatten die Ruder genommen und sich schwer ins Zeug gelegt. Als sie in Rufweite waren, ließen sie die Ruder los. Sigurd stand auf und winkte.
    »Braucht ihr Hilfe?«, schrie er.
    Rollond ging zur Reling und legte die Hände an den Mund, um zu antworten.
    »Die haben wir bereits, danke!«, rief er zurück. »Wir haben zwei Leichtverletzte, aber wir schaffen es allein bis zum Hafen.«
    »Wir werden sie vorsichtshalber begleiten«, rief Hal.
    Sigurd nickte nur. Laut rief er: »Gut gemacht, Hal Mikkelson. Und ihr andern

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