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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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aber sie glich dem Lächeln eines Hais. »Nein. Dies ist ein sehr gewalttätiger Ort, und wenn Eure Männer Ärger machen, werden meine Leute ihnen den Kopf einschlagen. Ich will kein Blutgeld zu bezahlen haben für den Schaden, der Eurer Mannschaft zugefügt wird. Verstanden?«
    Zavacs Lächeln schwand. Er suchte nach einem Zeichen, dass der Oberjarl scherzte, doch er sah keines. Wieder nickte er, diesmal langsam.
    »Ich verstehe«, sagte er und folgte Borsa nach draußen.
    Erak wartete, bis die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, dann drehte er sich um und rief über die Schulter: »Was meinst du, Svengal?«
    Svengal, sein langjähriger Stellvertreter an Bord der Wolfswind und ihr jetziger Skirl kam hinter einem Vorhang hervor, wo er sich verborgen hatte.
    »Wenn das ein friedlicher Händler ist, bin ich meine alte Tante Winifred«, sagte er.
    Erak hob eine Augenbraue. »Du hast eine alte Tante Winifred?«
    Svengal wedelte mit einer Hand. »Bildlich gesprochen, Skirl. Bildlich gesprochen. Er ist ein Pirat, darauf würde ich wetten.«
    »Ich gebe dir recht«, sagte Erak mit einem Ausdruck der Abscheu. »Heutzutage wimmelt es auf dem Meer ja geradezu von Piraten.«
    »Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie ihr eigenes Schiff beschädigt haben, damit sie in den Hafen von Hallasholm einlaufen können«, fügte Svengal hinzu. »Das ist ein alter Trick, um in die Stadt zu gelangen und uns dann auszurauben und zu fliehen.«
    Im Grunde genommen waren die Nordländer selbst Piraten, die in der Nähe von Ortschaften an Land gingen und diese angriffen, um sich alles Wertvolle unter den Nagel zu reißen. Das nannten sie »freisetzen«. Oft genug flohen die Einwohner beim ersten Zeichen einer nordländischen Bande. Manchmal kämpften sie. Und manchmal gewannen sie und vertrieben die Nordländer. Doch in Eraks und Svengals Augen war das ein gerechter Kampf. Wenn die Nordländer auf Beutezug den Kampf gewannen, gab es keine Rache an den Verlierern, denn diese hatten das Recht, ihr Eigentum zu verteidigen.
    Doch es gab noch eine andere Art von Seeräubern. Diese Piraten überfielen einsame Schiffe auf See. Schiffe, die kleiner und meist nur leicht bewaffnet waren. Wenn die erbeutete Ladung geborgen war, wurde das Schiff meist versenkt und die Mannschaft getötet, damit keine Spur zurückverfolgt werden konnte.
    »Behalt ihn im Auge, solange er hier ist«, sagte Erak. »Wenn du etwas Verdächtiges bemerkst, gib mir Bescheid.«
    »Wird gemacht«, sagte Svengal. Ein Grinsen umspielte seine Mundwinkel. »Soll ich mich verkleiden?«
    Erak sah ihn stirnrunzelnd an. »Dich verkleiden? Wie denn?«
    »Ich könnte mich als meine alte Tante Winifred ausgeben«, sagte Svengal. »Dann würden sie auf keinen Fall misstrauisch werden.«
    Erak musterte ihn, ohne eine Miene zu verziehen. Als ich ein einfacher Schiffskapitän war, dachte er, war Svengal respektvoller und hat keine solchen Witze gerissen. Dann schüttelte er den Kopf. Na ja, vielleicht doch, dachte er.
    »Raus mit dir«, sagte er.
    »Bin schon unterwegs, Skirl. Und wenn du eine alte Frau durch den Ort humpeln siehst, sei nett zu ihr. Das bin wahrscheinlich ich.«
    »Bist du immer noch da?«, sagte Erak. Doch diesmal kam keine Antwort mehr.

Kapitel achtundzwanzig

    D ie Übungen waren für den Tag beendet und die Jungen warteten darauf, in ihre Quartiere entlassen zu werden, damit sie sich ausruhen konnten. Sigurd hatte jedoch beschlossen, ihnen eine höchst unwillkommene Überraschung zu bereiten.
    »Mannschaftswettkampf!«, verkündete er laut.
    Die Jungen sahen einander entsetzt an. Es war ein langer Tag gewesen. Sie hatten den größten Teil des Nachmittags Rudern geübt. Es war eine Plackerei gewesen und ihre Muskeln taten höllisch weh.
    Sigurds nächste Worte machten die Sache nur noch schlimmer.
    »Hindernislauf! Mannschaftswettkampf! Zehn Minuten! Holt euer Zeug!«
    Von allen Seiten kam gequältes Stöhnen. Der Hindernislauf führte auf einem sieben Meilen langen Weg um das Übungsgelände, durch dichten Wald, auf und ab über die Berghänge. Abgesehen davon, dass die Strecke die Muskeln bis aufs Äußerste beanspruchte, mussten die Läufer gegen eine Reihe natürlicher wie auch höchst unnatürlicher Hindernisse ankämpfen. Es galt, einen steilen Felshang hinabzusteigen, zwei Flüsse zu überqueren und eine Grube voller klebrigem Schlamm zu überwinden. Dies musste man bewältigen, indem man sich an einem Seil über die abscheuliche Barriere schwang. Außerdem gab

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