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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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als sie Clives Büro wieder verlassen hatten. „Das Haus ist ideal, das hast du selber gesagt. Du hast genau bekommen, was du immer wolltest.“
    Erschrocken hielt sie inne, denn sie merkte, wie verbittert ihre Stimme klang.
    „Bisher haben wir noch gar nichts, Zoe“, antwortete Ben ruhig. „Du hast gehört, was Clive über eine mögliche Ablehnung der Baupläne gesagt hat.“
    Zoe schnaufte verärgert. „Davon hat er kein Wort gesagt“, schimpfte sie. „Du hast nicht richtig zugehört.“
    „Du irrst dich“, widersprach er. „Du hast nicht ordentlich zugehört. Lassen wir das, ich muss zur Arbeit“, fügte er barsch hinzu.
    Zoe sah ihn erstaunt an. „Zur Arbeit? Heute ist doch dein freier Tag!“
    „Aldo hat es sich anders überlegt.“

    Nur noch ein Tag, sagte sich Zoe erschöpft und fröstelte plötzlich.
    „Haben Sie die Angelegenheit mit Ihrem Partner besprochen?“, hatte die Beraterin sie gefragt.
    Selbst wenn sie es gewollt hätte, es wäre unmöglich gewesen. Ben und sie konnten sich neuerdings nicht mehr unterhalten, ohne sich gleich zu streiten.
    Zoe biss sich auf die Unterlippe und gab insgeheim zu, dass sie mindestens zur Hälfte selber schuld daran war. Sie hackte absichtlich auf Ben herum.
    Natürlich machte er sich Sorgen wegen des Hotels. Doch sie spürte, dass da noch etwas anderes war. Ständig schwankte sie zwischen dem Bedürfnis, Ben zu beschützen, und der Verärgerung darüber, dass sie die Stärkere sein musste. Immer wieder versicherte sie ihm, dass er sich unnötige Gedanken wegen des Hotels machte und nach Problemen suchte, wo es keine gab.
    Wie würde es erst sein, wenn Ben tatsächlich Sorgen hätte … Wenn er wie sie …
    Erneut erschauerte Zoe. Nein, daran durfte sie jetzt nicht denken. Schließlich war bald alles vorbei – erledigt – beendet.
    Zoe hatte alles genau geplant. Sie wollte bis mittags arbeiten, anschließend in ihre Wohnung zurückkehren und dann zu ihrem Termin in die Klinik fahren.
    Wie lange würde es dort noch dauern, bis sie … Sie zitterte am ganzen Körper angesichts der Gefühle, die in ihr aufstiegen und die sie verzweifelt bekämpfte, damit sie nicht davon überwältigt werden konnte.
    Weshalb musste sie sich so quälen, obwohl eigentlich alles ganz logisch war? Sie konnte kein Kind gebrauchen, sie wollte kein Kind … Weshalb spannten sich ihre Bauchmuskeln so heftig – so schützend – bei dem Gedanken an das, was sie vorhatte? Weshalb war sie so wütend auf Ben? Weshalb wurde sie so beängstigend schwach und verletzlich, wo sie unbedingt stark sein musste, nicht nur ihretwegen, sondern auch wegen Ben?

    „Ich liebe ihn“, flüsterte Zoe in die Stille. „Ich liebe ihn, und es ist kein Platz für euch beide in meinem Leben. Begreifst du das nicht?“

    Ben beobachtete Zoe, die sich für die Arbeit zurechtmachte. Ihre Hände zitterten, während sie den Reißverschluss ihres Rocks in die Höhe zog. Sie sah furchtbar blass und elend aus, und sie hatte abgenommen. Woran dachte sie, wenn sie wie jetzt in die Ferne blickte? An jenen Mann, an den er sie verlieren würde?
    Wann wird sie es mir sagen? Und wer ist dieser Kerl? überlegte Ben eifersüchtig. Jemand, mit dem sie zusammenarbeitet? Vielleicht ein verheirateter Mann? War das der Grund, weshalb Zoe bisher nichts gesagt hatte? Weil der Mann nicht frei war?
    Bei dem Gedanken, dass ihr jemand wehtun könnte, meldete sich sogleich sein Beschützerinstinkt.
    Zoe war sehr verletzlich, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte.
    Das Hotel und ihre Zukunft, die ihr so wichtig gewesen waren, schienen ihr nichts mehr zu bedeuten. Sie merkte nicht einmal, dass Clive ernste Bedenken hatte, ob sie die Genehmigung für den Umbau von Broughton House erhalten würden.
    Als er mit ihr darüber reden wollte, hatte sie ungeduldig abgewehrt und ihn einen Pessimisten genannt.
    Bens Herz schnürte sich vor Liebe zusammen. Wie gern hätte er Zoe in die Arme genommen. Doch jedes Mal, wenn er es versuchte, wies sie ihn neuerdings ab.
    „Wann wirst du zurück sein?“, fragte er, als sie ihren Mantel anzog.
    „Äh. Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht muss ich Überstunden machen.“ Sie wurde dunkelrot und senkte rasch den Kopf, damit Ben ihr schlechtes Gewissen nicht bemerkte.
    „Schon wieder?“, fragte er kläglich.
    „Wir haben … Wir haben zu wenig Personal.“

    Es fällt mir furchtbar schwer, Ben anzulügen, stellte Zoe mittags fest, als sie nach Hause zurückgekehrt war. Sie duschte rasch und zog

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