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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sinnlich.
    „Schon wieder“, erklärte Marcus entschlossen und zog sie an sich.

    Drei Tage später kam es Eleanor wie ein Wink des Schicksals vor. Sie suchte etwas in ihrer Aktentasche und fand plötzlich die Anzeige wieder, die sie aus der Zeitschrift herausgerissen hatte.
    Wahrscheinlich verschwendete sie ihre Zeit, und das Haus war längst verkauft. Eine merkwürdige, beinahe kindliche Erregung erfasste sie, als sie die Nummer des Immobilienhändlers wählte und erfuhr, dass noch Gebote angenommen wurden.
    Erneut betrachtete das Foto. Nach solch einem Haus – nach solch einem Heim – hatte sie sich als Kind immer gesehnt. Es stand nahe genug bei London, sodass Marcus hin und her fahren konnte, und war trotzdem so abseits gelegen, dass Tom und Gavin in einer ländlichen Umgebung aufwachsen würden. Natürlich würde sie selber regelmäßig nach London fahren müssen, um die Übersetzungen abzuholen und zurückzubringen. Aber die Vorteile überwogen die Nachteile bei Weitem.
    Es wäre ein neuer Start für alle. Vanessa könnte ihr Zimmer selber auswählen und einrichten. Und Tom wäre sicher, dass ihm seines allein gehörte. Bei so viel Platz würde die Familie gewiss viel besser zusammenwachsen.
    Eleanor konnte es gar nicht erwarten, mit Marcus darüber zu reden. Dies war die ideale Lösung für ihre Probleme. Vielleicht hatte ihr Louise am Ende sogar einen Gefallen getan.
    Glücklich summte Eleanor vor sich hin, und ihr Gesicht strahlte vor Glück und neuer Entschlusskraft.

5. KAPITEL
    E in angstvoller Schauer rieselte Ferns Rückgrat hinab, als sie Nicks Stimme hörte. Er betrat die Küche und runzelte die Stirn, weil sie sich zum Ausgehen fertig gemacht hatte.
    „Wo willst du hin?“, fragte er.
    „Ich habe Roberta versprochen, ihr bei der Durchsicht der Spenden zu helfen, die sie für ihren Wohltätigkeitsbasar gesammelt hat.“
    „Wann wirst du zurück sein? Ich fahre heute Nachmittag nach London. Bis dahin muss mein Koffer gepackt sein. Ich will meinen Smoking mitnehmen. Hattest du ihn zur Reinigung gebracht?“
    „Ja“, antwortete Fern ruhig. Auf dem Kragen des Smokinghemdes war Lippenstift gewesen, leuchtend scharlachroter Lippenstift von der Farbe, die Venice am Abend ihrer Dinnerparty getragen hatte.
    Selbst flüchtige Bekannte küssen sich heute, sagte Fern sich und wandte den Kopf ab. Weshalb fragte sie Nick nicht einfach, ob er ein Verhältnis mit Venice hatte?
    Wovor hatte sie Angst? Sicher nicht vor dem Ende ihrer Ehe.
    Was war es dann? Fürchtete sie sich davor, mit der Tatsache konfrontiert zu werden, dass alle Anstrengungen, ihre Ehe zusammenzuhalten, nichts als reine Zeitverschwendung waren? Zugeben zu müssen, dass sie Nick nie hätte heiraten dürfen und dass ihre Eltern nicht allwissend gewesen waren? Dass ihr Mann zwar behauptete, dass er sie liebte und sie brauchte, sich aber zunehmend so verhielt, als verachtete er sie und benötigte sie vor allem als Haushälterin und nicht als Ehefrau?
    Hatte sie Angst vor der Wahrheit über ihre Ehe oder vor sich selber?
    Was wollte sie wirklich? Wollte sie an dem Weg festhalten, den ihre Eltern ihr vorgezeichnet hatten, oder wollte sie ehrlich sein und zugeben, dass die Fortsetzung ihrer Ehe mit Nick sie langsam, aber sicher zerstörte und ihre Selbstachtung so untergrub, dass sie sich am Ende nur noch verachten konnte?
    „Wie lange wirst du fort sein?“, fragte sie Nick. „Das weiß ich nicht“, antwortete er ungeduldig. „Ist mein grauer Anzug gebügelt? Ich gehe mit einer Kundin zum Lunch.“
    „Mit Venice?“, erkundigte Fern sich.
    „Ja, in der Tat.“
    „Du scheinst dich in letzter Zeit häufig mit ihr zu treffen.“
    „Was soll das heißen?“, fuhr Nick verärgert auf. „Sie ist eine Kundin, das ist alles. Eine sehr reiche Kundin, sollte ich wohl hinzufügen. Bei der augenblicklichen wirtschaftlichen Lage … Also, was ist, Fern?“, fuhr er ungeduldig fort. „Ist der Anzug gebügelt?“
    „Ja“, antwortete sie.
    So kann es nicht weitergehen, dachte Fern, während sie das Haus verließ. Sie mussten sich zusammensetzen und offen miteinander sprechen.
    Vor zwei Jahren hatten Nick und sie zum letzten Mal richtig miteinander geredet – damals, nachdem sie von seiner ersten Affäre erfahren hatte. Sie hatte sich von ihm überzeugen lassen, dass ihre Ehe noch eine Chance hätte. Eine Weile hatte sie sogar daran geglaubt. Aber dann war Nick immer stärker zu seinem früheren Verhalten zurückgekehrt, nur dass es diesmal viel

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