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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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standen Generalmajor Patrick McLanahan und Brigadegeneral Rebecca Furness in strammer Haltung. Beide trugen noch ihre verschwitzten Fliegerkombis. Sie hatten nicht einmal Zeit gehabt, frische Uniformen anzuziehen. Keine dreißig Minuten nach ihrer Notlandung auf Diego Garcia hatten sie sich bereits an Bord einer Militärmaschine wiedergefunden, die sie in weniger als achtzehn Stunden nach Washington zurückgebracht hatte. Rechts neben Goffs Schreibtisch stand Luftwaffengeneral Richard Venti, der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs, mit einem neutralen, völlig unergründlichen Ausdruck auf seinem jungenhaften Jagdfliegergesicht.
    »Ich habe mich in dieser Sache für Sie eingesetzt, Patrick«, fuhr Goff angewidert fort. »Der Präsident hat Ihnen unser modernstes Kampfgeschwader anvertraut, obwohl Sie nur wenige Wochen zuvor in Libyen beinahe einen Atomkrieg ausgelöst hätten ...« Er ging nicht näher auf die dortigen Ereignisse ein, weil Patrick bei den Kämpfen in Nordafrika seinen Bruder und seine Ehefrau verloren hatte. »Da wir in Zentralasien keine vorgeschobenen Stützpunkte besitzen, haben wir uns darauf verlassen, dass Sie Ihre unbemannten Flugzeuge über Afghanistan einsetzen – ohne bewohnte Gebiete zu überfliegen oder sonst wie Aufmerksamkeit auf sich zu lenken –, um die Taliban niederzukämpfen, die den UNTruppen durch Guerillaüberfälle zusetzen. Sie haben mir versichert, keines unserer bemannten Flugzeuge würde den Luftraum irgendeines anderen Staats verletzen.
    Stattdessen verletzten Sie nicht nur den pakistanischen Luftraum, sondern überfliegen auch gleich noch den Iran, Afghanistan und Turkmenistan! Und um alles noch schlimmer zu machen, ignorieren Sie direkte Befehle, die von Ihren Vorgesetzten und von mir kommen und knallen Ihren Bomber mit einer Notlandung auf eine wichtige Landebahn, statt wie befohlen auszusteigen. Raus mit der Sprache, McLanahan – was zum Teufel soll ich dem Präsidenten erzählen?«
    »Sir, melden Sie ihm, dass wir unseren Auftrag ausgeführt haben: Wir haben alle unsere Maschinen zurückgebracht oder bis zur Unkenntlichkeit zerstört, und alle Besatzungsmitglieder sind praktisch unverletzt zurückgekehrt«, antwortete McLanahan.
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Goff aufgebracht. »Wollen Sie mich als Idioten hinstellen? Erwarten Sie wirklich, dass ich vor den National Security Council trete und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten das erzähle? Glauben Sie etwa, dass er meine Darstellung witzig findet, wenn er den Bericht liest, den der CIA-Direktor ihm zweifellos vorlegen wird, und daraus erfährt, was wirklich passiert ist?« Goff starrte McLanahan durchdringend an, aber der General sah angestrengt geradeaus. »Nun? In zwei Minuten muss ich fahren. Also reden Sie schon – und das gefälligst schnell!«
    »Sir, unser Einsatz war erfolgreich«, antwortete McLanahan. »Wir hatten den Auftrag, die Gruppe von Talibanguerillas, die in letzter Zeit Mitarbeiter von UN-Hilfsorganisationen und afghanisches Sicherheitspersonal überfallen hat, aufzuspüren, zu identifizieren, zu verfolgen und notfalls zu bekämpfen. Damit hatten wir Erfolg, und die von uns eingesetzten Systeme haben einwandfrei gearbeitet, bis eines der unbemannten Flugzeuge durch Flakfeuer beschädigt wurde, außer Kontrolle geriet und in Gefahr war, fast intakt in Turkmenistan niederzugehen. Um das zu verhindern, mussten wir auf Direktsteuerung umschalten, für die Sichtverbindung Voraussetzung ist.« Weitere Erklärungen waren überflüssig, denn als Ingenieur und Industrieller wusste Robert Goff fast so gut wie jeder Luft- und Raumfahrtwissenschaftler Bescheid.
    »Der StealthHawk sollte selbständig umkehren, sobald ein Problem auftritt«, stellte Goff fest. »Er sollte selbständig zurückkehren, wenn er beschädigt wird oder keine Verbindung mehr zu Ihnen hat.«
    »Warum das nicht geklappt hat, weiß ich nicht, Sir – ich hatte leider noch keine Zeit, die Daten auszuwerten, die uns die Flugregler des UCAVs überspielt haben«, sagte Patrick. »Wir konnten die Drohne nicht zurückrufen oder ihr den Befehl zur Selbstzerstörung erteilen, und ich wusste, dass wir sie nicht einfach in Turkmenistan niedergehen lassen durften – dann wäre unser modernstes unbemanntes Flugzeug den Russen in die Hände gefallen oder auf dem schwarzen Markt verkauft worden. Unsere Special Forces hätten es unmöglich rechtzeitig bergen können. Also musste ich Pakistan und Afghanistan eiligst überfliegen, den

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