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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Restaurants, acht Motels, vier Tankstellen und eine Raststätte für Fernfahrer. In dem Fernfahrerlokal gab es Billardtische, freundliche Bedienungen, gute Hamburger ... und nebenan stand ein Bordell.
    Donatella’s hatte keinerlei Ähnlichkeit mit den hunderten von Antiquitätengeschäften, Mineralienläden und sonstigen Touristenfallen, die in Nevada alle Highways säumten. Eine blinkende Leuchtreklame mit einer eleganten schwarzen Katze war die einzige sichtbare Werbung. Die lange, breite Rampe – Donatella’s war behindertengerecht ausgebaut – war überdacht und hell beleuchtet. Unten an einem Gittertor mit elektrischem Toröffner stand ein junger Mann bereit, um die Autos von Gästen auf den Parkplatz zu fahren; oben an der schweren Tür, die ebenfalls elektrisch geöffnet wurde, empfing ein Türsteher die Besucher. Diese Anordnung erinnerte Daren an den Eingang des unterirdischen Shelters, in dem er mit anderen FB-111-Besatzungen Alarmdienst geschoben hatte. Hier gab es sogar überdachte Parkplätze für Motorräder. Daren war beeindruckt. Er war noch nie in einem Bordell gewesen, deshalb beschloss er, es sich anzusehen.
    Als die Haustür sich summend öffnete, trat Daren in eine geräumige, behaglich möblierte Eingangshalle mit zwei Salons auf der linken Seite, einer langen Bar mit Mahagonitheke an der Rückwand und einem Speisezimmer mit mehreren Tischen auf der rechten Seite. Den Blick auf die Bar versperrten ihm jedoch sechs bildhübsche Frauen in Abendkleidern, die sich vor ihm aufgereiht hatten. Daren vermutete, dass ein Summersignal vom Fuß der Rampe den nicht anderweitig beschäftigten Ladys das Zeichen gab, sich zum »Kennenlernen« hier einzufinden.
    »Guten Abend, Sir«, sagte die Bordellwirtin, die sich als Miss Lacey vorstellte. Sie reichte ihm mit leicht altmodischer Südstaatengrazie die Hand. «Wie schön, Sie bei uns zu sehen.«
    »Guten Abend, Miss Lacey«, antwortete Daren. Er nahm sich die Zeit für einen kurzen Blickkontakt mit jeder der vor ihm aufgereihten Ladys. »Wie geht’s Ihnen allen?« Sie murmelten irgendwas, während sie ihre verführerischen Posen beibehielten und weiter einladend lächelten. Obwohl er in Nevada aufgewachsen war, hatte er so was noch nie gesehen. Für Jugendliche unter achtzehn Jahren waren Bordelle verboten – darauf achteten seine Eltern streng, und Jackpot war zu klein, als dass er sich irgendwo hätte einschleichen können –, und er hatte Nevada vor seinem achtzehnten Geburtstag verlassen.
    »Ich möchte Sie mit den Ladys bekannt machen.« Miss Lacey stellte sie nacheinander vor, wobei sie ihre »Künstlernamen« benutzte. »Bitte fühlen Sie sich wie zu Hause. Möchten Sie unsere Einrichtungen besichtigen, brauchen Sie’s mir nur zu sagen. Viel Vergnügen heute Abend.« Die Ladys gingen langsam auseinander, wobei sie nochmals Blickkontakt aufnahmen – die letzte Verlockung, bevor sie wieder die Räume im Erdgeschoss abzugrasen begannen.
    Daren ging an die Bar. Wie zuvor im Fernfahrerlokal griff er automatisch nach der Speisekarte und stellte verblüfft fest, dass diese Karte keine Speisenauswahl, sondern eine Auswahl von Sexspielarten enthielt. Der große Kerl, der in einem bunten Hawaiihemd hinter der Bar stand, trat auf ihn zu. »Guten Abend Sir«, sagte der Barkeeper. »Ich bin Tommy. Was darf’s sein?«
    Daren legte einen Zehner auf die Theke. »Mineralwasser. Wie geht das Geschäft heute Abend?«
    »Nicht schlecht, nicht schlecht.« Der Barkeeper brachte ihm eine Flasche Pellegrino und ein kaltes Glas. »Sind Sie beim Militär?«, fragte er, während er einschenkte.
    »Ja.«
    »Darf ich Sie was fragen?«
    »Sind Sie ein Spion oder was?« Daren grinste ihn über das Glas hinweg an, bevor er einen Schluck nahm.
    »Nein. Ich wollte bloß fragen, ob Sie wissen, wie lange Rekruten in der Grundausbildung keine Verbindung zur Außenwelt gestattet wird?«
    »Sie haben einen Jungen in der Grundausbildung?«
    »Mein ältester Sohn. Ich hab erst neulich erfahren, dass er zur Army gegangen ist. Seine Mutter und ich haben uns getrennt – sie war dagegen, dass ich hier im Donatella’s arbeite, obwohl die Bezahlung gut ist –, und sie ist mit den Kindern nach Reno abgehauen. Ich hab nur gehört, dass er in San Antonio ist.«
    »Das einzige Telefon, das Rekruten normalerweise benutzen dürfen, steht in der Schreibstube«, erläuterte Daren. »Dort dürfen sie erst am Wochenende rumhängen – und erst, wenn sie sonst nichts mehr zu erledigen haben, was

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