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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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apathisch.
»Dann leg dich ein Weilchen hin, ja? Ich erkläre Olivia,
was los ist.«
Sie schob ihre Hand unter Elenas Ellbogen und geleitete
sie in ihr Zimmer. Sie protestierte auch nicht, als Lauren sie
sanft auf das Bett drückte und ihr eine dünne Decke umlegte. Das Baby schlief friedlich in seiner Wiege. Hoffentlich
kam Rosa bald vom Markt zurück, überlegte Lauren.
Nach dem Essen schlüpfte Lauren heimlich in die Küche.
Olivia und Jared besprachen irgendwelche Bankgeschäfte.
Rosa saß am Tisch und ließ ihren Rosenkranz durch die
Finger gleiten. Als die Tür leise zuklickte, hob die alte Frau
den Kopf. »Rosa? Warum betest du?«, fragte sie hastig. »Ist
es wegen Elena?«
Die Frau schlug die Hände vor ihr Gesicht und nickte heftig. Tränen quollen aus ihren schokoladenbraunen Augen.
»Si, Señora. Sie hat hohes Fieber.«
Lauren schlich sich auf Zehenspitzen in den abgedunkelten Raum und fühlte Elenas Stirn. Sie war glutheiß. Rosa
hatte ihre Tochter ausgezogen, die junge Frau lag nur mit
einem dünnen Hemdchen bekleidet unter der Decke. Lauren drehte die Gaslampe neben dem Bett ein wenig höher
und sah den Ausschlag. Elenas Hals und Brust waren mit
roten Flecken übersät. Lauren knöpfte das Hemd auf, wusste aber schon vorher, dass ihr ganzer Körper von diesem
Ausschlag gezeichnet war. Schweren Herzens kehrte sie in
die Küche zurück.
»Rosa«, sagte sie ruhig und schluckte, »hat Elena sich gestern Abend oder heute Morgen übergeben müssen? Hat sie
sich über Schüttelfrost beklagt?«
»Si, Señora«, antwortete Rosa betreten. Ihr besorgtes Gesicht bestätigte Laurens Verdacht. Rosa wusste um die
Schwere der Krankheit.
»Sie hat Schluckbeschwerden, nicht wahr?« Rosa nickte
nur.
Lauren schloss sekundenlang die Augen und sandte ein
Stoßgebet zum Himmel. Die nächsten Tage würden hart
werden, für sie alle. Und es war eine unangenehme Aufgabe, trotzdem wollte sie sie übernehmen. Diese beiden Frauen waren ihre Freundinnen und brauchten sie. Wenn sie ihnen nicht half, wer dann?
Mit mühsam gefasster Stimme erteilte sie Anweisungen.
»Brüh ihr Tee auf und sorg dafür, dass immer heißes Wasser auf dem Feuer steht. Hol das Baby aus dem Zimmer
und lass niemanden zu ihr. Koch sämtliche Küchengerätschaften aus, und geh nicht mehr in das Krankenzimmer.
Wo war Elena heute?«
»Nirgends, Señora. Sie fühlte sich zu schwach, um viel herumzulaufen. Vor ein paar Tagen war sie mit dem Kind in
Pueblo bei ihrer Familie. Sie hat Scharlach, nicht wahr,
Señora?« Rosa versagte die Stimme.
»Ja.« Innerlich aufgewühlt, gab Lauren sich nach au ßen
hin besonnen und verschwand erneut im Krankenzimmer.
Scharlach. Isabela. Ihr grauste davor, das Kind untersuchen zu müssen. Bitte, lieber Gott, mach, dass es gesund
ist. Das Baby hatte den ganzen Tag über friedlich geschlafen. Das war ungewöhnlich. Lauren trat zögernd an die
Wiege. Sie öffnete den winzigen Schlafsack und stöhnte
entsetzt auf. Der kleine Körper war mit dem rötlichen Ausschlag bedeckt.
»Madre de Dios, heilige Mutter Gottes!«, murmelte Rosa
hinter ihr.
»Grassiert in Pueblo Scharlach?«, wollte Lauren wissen.
»Si, Señora. Viele sind daran erkrankt. Elena glaubte
ernsthaft, sie würde sich nicht anstecken. In ihrer Familie
sind alle gesund.«
»Geh und tu, was ich dir gesagt habe, Rosa. Ich bleibe
hier bei ihr und dem Kind.«
Nachdem die Frau in der Küche verschwunden war, setzte
Lauren sich auf den Bettrand und fasste die Hand der jungen Mexikanerin. Elena blinzelte und lächelte schwach. Sie
versuchte zu sprechen, doch ihrer Kehle entrang sich lediglich ein trockenes Krächzen.
»Schone deine Stimme, Elena. Ich bin hier, um dir zu helfen.« Lauren schob ihr die schweißfeuchten Strähnen von
den fieberheißen Schläfen.
»Baby?«, wisperte Elena.
»Dein Baby ... schläft. Es wird alles gut. Schlaf jetzt. Ich
hol dir nachher etwas Tee.« Elena schloss apathisch die
Augen und schlief wieder ein. Ihr Atem ging unnatürlich
flach.
Lauren durchquerte die Küche auf dem Weg in den Salon,
wo Olivia und Carson Karten spielten. Jared fläzte sich in
einem Sessel, die Whiskeykaraffe in Reichweite.
Wieder halbwegs gefasst, erklärte sie den dreien, dass
Elena und das Baby an Scharlach erkrankt seien.
»Das kann nicht dein Ernst sein!«, entrüstete sich Olivia,
als Lauren hinzusetzte, dass sie die beiden pflegen wolle.
»Es ist mein Ernst, Olivia«, antwortete sie mit Nachdruck.
»Sie brauchen intensive Betreuung,

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