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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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nervös sei, zu Herzen genommen. Heute abend war sie fast ausgelassen.
Sie hatte sich nach der Arbeit umgezogen und trug jetzt ein Kostüm aus weißem, fließendem Stoff. Seine Freunde sagten immer, sie sähe heiß aus, und sie hatten recht. Sie sah unwahrscheinlich schön aus, als sie sich an den Tisch setzten.
Er war mit dem Tischgebet an der Reihe und murmelte einen hastigen Vers zu Erntedank. Als sie sich aufgaben, fragte er: »Spielen wir nachher noch Pictionary? Dillon und ich könnten wieder zusammen spielen wie beim letzten Mal.«
»Das wußte ich!« rief Jade. Sie griff sich das Messer und hämmerte auf den Tisch. »Ihr zwei habt letztesmal geschummelt!«
»Naja, ich weiß nicht, ob man Handzeichen schummeln nennen sollte«, sagte Cathy, die ewige Diplomatin.
»Es war eindeutig Schummel!« Jade ließ sich nicht beirren. »Das möchte ich mir doch wirklich verbitten! Nimm das zurück!«
Dillon langte über den Tisch, griff ihr ins Haar und kniff sie sanft in den Nacken. Jade neigte den Kopf, hob die Schulter und hielt die Hand zwischen Wange und Schulter eingeklemmt.
Graham bemerkte, daß sich ihr Ausdruck augenblicklich veränderte. Sie hätte nicht verblüffter aussehen können, wenn Dillon aufgestanden wäre und nackt auf dem Tisch getanzt hätte. Ihr Kopf schnellte hoch, und sie sah ihn an.
»Ich nehme es zurück.«
Auch ihre Stimme klang komisch, als hätte sie ein ganzes Glas Whiskey auf einmal hinuntergespült. Ihre Wangen röteten sich, und sie atmete wie nach einem Tausendmeterlauf. Sie sahen einander lange in die Augen, bis Dillon irgendwann die Hand zurückzog. Schließlich senkten sie ihre Blicke, und Dillon fing an, den Maiskolben auf seinem Teller zu buttern. Seine Mom schien völlig von der Rolle. Sie starrte auf ihren Teller und fummelte mit dem Besteck, als hätte sie zum erstenmal so etwas in der Hand und wüßte nicht, wie man es benutzt.
Graham grinste in sich hinein. Wenn seine Mom und Dillon nicht miteinander Sex machen wollten, dann hieß er nicht länger Graham Sperry.
    ***
    »Ich kann es noch immer nicht fassen. Jedesmal, wenn ich dran denke, muß ich mich kneifen, um zu wissen, daß es wirklich passiert ist.« Jade sah Dillon an, der neben ihr auf der Hollywoodschaukel saß. »Ich habe es geschafft, nicht wahr? Das ist doch kein Traum, oder?«

    »Doch, ein sich erfüllender Wunschtraum für die Parkers und ein grausamer Alptraum für die Patchetts. Du hast sie verdammt eingeschüchtert.«

    »Oh, ich bin ja auch so furchtbar einschüchternd«, sagte sie lachend.
»Ja, das kannst du sein. An dem Abend, als du mich aus dem Gefängnis geholt hast, hast du mich sogar ganz besonders eingeschüchtert.«
»Ich? Du warst derjenige mit Rauschebart und finsterem Blick.«
»Aber du warst diejenige mit der totalen Kontrolle über die Situation. Nach Debras Tod hatte ich mein Leben überhaupt nicht mehr im Griff. Deine kühle, kompetente Art hat mich eingeschüchtert. Was glaubst du, warum sonst habe ich mich wohl wie ein Machoschwein aufgeführt?«
»Ich dachte, das wäre ein Auswuchs deines charmanten Charakters gewesen.«
Dillon lächelte und schüttelte den Kopf. »Pure Angst.«
Jade schaute auf den Vorgarten hinaus. Das Mondlicht schimmerte durch die dichten Zweige und zeichnete Muster in die Schatten auf dem Rasen. Grillen zirpten. Die Luft roch leicht salzig.
»Ich wünschte, meine Mutter würde erfahren, was ich heute getan habe.« Es lag keine Bitterkeit in ihrer Stimme, nur der reine Wunsch.
»Du hast noch nie von deinen Eltern gesprochen. Was ist mit ihnen passiert?«
»Du wirst dir wünschen, nie gefragt zu haben.« Jade erzählte ihm in der folgenden halben Stunde von dem angespannten Verhältnis, das sie zu ihrer Mutter gehabt hatte. Sie erzählte ihm auch vom Selbstmord ihres Vaters. Er war geschockt, als er hörte, daß Velta ihrer Tochter eine Mitschuld an der Vergewaltigung gegeben hatte.
»Du hast dich geirrt«, sagte er, als sie zum Ende kam. »Ich bin froh, daß ich es weiß. Und ich bin froh, daß ich sie nie kennengelernt habe.«
»Ich wollte immer nur, daß sie mich liebt. Sie hat es nie getan. Sie war unglücklich, als sie mich bekam, und sie hat sich nie geändert.«
»Wer weiß, Jade, vielleicht war sie einfach nur eifersüchtig auf dich. Und wahrscheinlich, obwohl sie es bestimmt nie zugeben würde, hatte sie einen Heidenrespekt vor dir.«
»Naja, Respekt bedeutet einem vielleicht etwas mit dreißig, aber nicht mit drei oder dreizehn. Oder mit achtzehn. Ich war nie

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