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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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Gary zumuten? Er wird verletzt genug sein, wenn ich mich von ihm trenne. Und das muß ich tun, um ihn zu schützen …«, fügte sie leise hinzu. »Ach übrigens, Mama, wir haben die Stipendien bekommen. Die Nachricht kam gestern. Ich war auf dem Weg zu Gary, um es ihm zu sagen, als Donna Dee und ich liegenblieben.« Ihre Trauer war zu überwältigend und lähmend. Jade brach über der Spüle zusammen.
Velta erhob sich von ihrem Stuhl und ordnete sich verlegen das Haar. »Nun, welche Gründe du auch immer haben magst, es freut mich zu hören, daß du in die Zukunft schaust. Das Beste, was du tun kannst ist, die ganze Sache so schnell wie möglich zu vergessen.«
Jades Kopf schnellte hoch. Tief in ihren blauen Augen glühte eine gefährliche Energie. Ihr Körper war gestrafft und bebte, obwohl sie ganz still dastand, und ihre Stimme klang ruhig und überlegt, als sie sagte: »Ich werde es niemals vergessen.« Lamars Hemd war naßgeschwitzt. Er war unruhig und machte sich Sorgen.
Neal und Hutch waren nicht zur Schule gekommen. Schon deshalb fühlte er sich unsicher. Er hatte darüber nachgedacht, zu Hause zu bleiben, aber dann hätte er sich eine Ausrede für seine Mutter einfallen lassen müssen. Er ging Myrajane aus dem Weg, wo es nur möglich war, und ganz besonders, wenn er etwas zu verbergen hatte. Sie konnte eine Lüge auf eine Entfernung von zwanzig Metern riechen.
Auf der morgendlichen Vollversammlung hatte der Direktor, Mr. Patterson, vor der gesamten Schülerschaft verkündet, daß Jade Sperry und Gary Parker ein Vollstipendium erhalten hatten. Alle hatten applaudiert.
»Ich weiß, daß ihr diesen beiden herausragenden Schülern eure Glückwünsche aussprechen möchtet«, hatte der Direktor über Lautsprecher gesagt. »Aber leider fehlt Jade heute. Denkt daran, ihr zu gratulieren, wenn sie wieder in der Schule ist.«
Als Lamar hörte, daß Jade fehlte, brach ihm der Schweiß aus. In der Pause lief er auf dem Flur Gary Parker über den Weg, doch er tat, als hätte er ihn nicht gesehen, damit er nicht mit ihm sprechen mußte. Würde er Gary jemals wieder in die Augen sehen können nach dem, was er seiner Freundin angetan hatte?
Gestern abend noch war Lamar insgeheim stolz auf seine sexuelle Leistung gewesen, doch im kalten Tageslicht erinnerte er sich daran, daß dieser Erfolg auf Jades Kosten gegangen war.
Als Lamar sah, wie Gary voller Stolz die Glückwünsche seiner Mitschüler entgegennahm, wurde er von Schuldgefühlen überwältigt. Voller Scham und Ekel zog er den Kopf ein, rannte auf die nächste Jungentoilette und übergab sich.
Die vierte Stunde hatte er zusammen mit Donna Dee Monroe. Er war erleichtert, als er sie an ihrem Pult sitzen sah, doch dieses Gefühl sollte nicht lange währen. Als sie ihn ansah, drehte sich ihm erneut der Magen um.
Sie wußte es.
Er konnte es an dem forschenden Blick erkennen, den sie ihm zuwarf. Irgendwie mußte sie herausgefunden haben, was geschehen war, nachdem sie auf dem Highway zurückgelassen worden war. Ihr Blick war vernichtender als die endlosen Tiraden seiner Mutter, die er wegen seiner Mängel über sich ergehen lassen mußte. Lamar fühlte sich durchschaut und entblößt. Am liebsten hätte er sich irgendwo verkrochen. Statt dessen mußte er fünfundvierzig Minuten Englischunterricht über sich ergehen lassen. Es waren quälend lange Minuten.
Wer hatte es Donna Dee gesagt? Vermutlich Jade. Aber wann? Und wie? Als er Jade das letzte Mal gesehen hatte, hatte sie zusammengekrümmt, mit angezogenen Knien im Schlamm gelegen. Er erinnerte sich, daß er gedacht hatte, das Beste wäre, sie würde einfach sterben. Dann würde es keinen Zeugen geben. Seine Mutter würde es nie herausfinden.
Natürlich hatte Lamar diesen Gedanken ganz schnell wieder fallengelassen, so schnell, daß Gott ihn nicht hören konnte, um ihn zu strafen.
Offensichtlich war Jade doch nicht so schwer verletzt, wie sie ausgesehen hatte. Aber wie war sie in die Stadt zurückgekommen? Hatte sie irgend jemandem erzählt, was am Kanal geschehen war? Anscheinend ja, woher sollte es Donna Dee sonst wissen? O Gott … wenn Donna Dee es wußte, würden es bald auch andere erfahren. Seine Mutter. Es würde ein Nachspiel haben, egal, wie vehement Neal das bestritt. Es mußte so kommen.
Wahrscheinlich wußte es Sheriff Jolly auch schon. Und der war ein integrer Mann, er würde nach Recht und Gewissen handeln, auch wenn sein eigener Sohn beteiligt gewesen war. Jeden Moment konnte ein Polizist durch die Tür

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