Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
Vom Netzwerk:
glaube, wir können froh sein, dass du nicht die Arbeitspläne für die bösen Buben schreibst, Heini.«
    »Das denke ich auch manchmal«, gab Kostkamp grinsend zurück. »Aber in meinem Alter wechselt man nicht ohne schwere Not noch den Arbeitgeber.«
    »Gut zu wissen.«
    Lenz trank den Rest des Bieres aus und überlegte ein paar Sekunden.
    »Dann kann ich also zusammenfassend sagen, dass du, vorausgesetzt, die Geschichte stimmt der Sache nach, der Meinung bist, dass der Sprengsatz noch immer funktionieren könnte.«
    »Definitiv ja.«
    Auch Kostkamp nahm den letzten Schluck aus der Dose und stellte die Alubüchse zurück auf den Tisch.
    »Willst du noch eins?«, fragte er.
    »Nein, lass mal, ich bin mit dem Auto da.«
    »Dann trinke ich eben allein.«
    Damit stand der Mann von der Spurensicherung auf, ging in die Küche und kam kurz darauf mit zwei Dosen in der Hand zurück.
    »Nur für den Fall, dass du es dir anders überlegen solltest. Wie ich dich kenne, passiert das sowieso, dann habe ich mir einen Weg gespart.«
    »Schon umentschieden«, teilte Lenz seinem Kollegen lapidar mit, griff sich die kalte Büchse und öffnete den Verschluss.

28
    Andreas Blatter hatte tatsächlich keine einzige Minute der vergangenen Nacht geschlafen. Gegen 09:00 Uhr hatte der Rockerboss eine Tasse Kaffee getrunken, seine Rechnung bezahlt und die Pension verlassen. Danach war er eine halbe Stunde in einem Solarium gewesen, um seinen Körper aufzuwärmen und gleichzeitig gegen den Sonnenbrand vorzubeugen, der sich gern am Beginn einer Urlaubsreise bei ihm einstellte. Die Zeit bis zu seinem Termin mit Wehmeyer hatte er in einem Internetcafé verbracht, wo er sich damit beschäftigte, nach passenden Flügen in Richtung Martinique und Inseln zu suchen, auf denen sich der weitere Aufenthalt lohnen würde.
    Während er sich über den kleinen Inselstaat Saint Kitts and Nevis informierte, fiel sein Blick auf das rechte untere Ende des Monitors, wo die Windows-Digitaluhr 10:55 Uhr anzeigte. Rasch loggte er sich aus, packte seine Sachen zusammen, zog die Baseballkappe tief ins Gesicht und machte sich auf den Weg. Drei Minuten nach der vereinbarten Zeit legte er den Finger auf den Klingeltaster am Secupol-Haupteingang.
    Wie schon am Vortag erschien Marc, das Faktotum, und ließ ihn ins Gebäude.
    »Heiner wartet schon auf dich«, gab ihm der wie immer ein Bandana tragende Mann nach einer kurzen, aber herzlichen Begrüßung mit auf den Weg.
    »Hoffentlich ist er so gut auf meinen Besuch vorbereitet, wie ich das erwarte«, erwiderte Blatter vielsagend.
    »Das glaube ich schon. Er hat den ganzen Vormittag nichts anderes gemacht, als sich mit deinem Erscheinen zu beschäftigen.«
    »Gut so.«
    Damit federte der Rockerboss den Gang entlang, bog um die Ecke und hatte kurze Zeit später die Eingangstür zu Heiner Wehmeyers Büro erreicht, wo er ohne anzuklopfen eintrat. Der Security-Unternehmer saß hinter seinem Schreibtisch, auf dem ein silbrig schimmernder Aluminiumkoffer lag, und sah seinen Besucher freundlich an.
    »Komm rein, Andy, mach die Tür hinter dir zu und setz dich. Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu besprechen.«
    »Was sollten wir beiden denn noch zu be …?«
    Der Schlag mit der Baseballkeule in seinen Nacken, der ihm sofort jegliches Bewusstsein raubte und ihn auf die Knie sinken ließ, kam ohne jede Vorwarnung und hätte einen wütenden Stier gefällt. Der Mann mit dem Prügel in der Hand, der hinter der Tür auf sein Eintreten gewartet hatte, grinste Heiner Wehmeyer an.
    »Siehst du, ging doch ganz einfach. Und deshalb hast du dir fast vor Angst in die Hosen geschissen.«
    Er öffnete die Tür und stieß einen kurzen Pfiff aus, woraufhin drei weitere Männer den Flur und im Anschluss Wehmeyers Arbeitszimmer betraten, der für ein paar Sekundenbruchteile den mittlerweile komplett zu Boden gesunkenen Blatter und danach den Koffer betrachtete.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass er so naiv ist«, frohlockte er. »Das ging ja wirklich wie das Katzenficken.«
    Der Mann mit dem Baseballschläger warf ebenfalls einen Blick auf Blatter und spuckte dann auf den bewegungslos am Boden Liegenden.
    »Wie gesagt, wenn wir so was zusagen, dann klappt das auch. Und wenn es gegen den Präsi dieser verschissenen Krähen geht, dann machen wir das noch viel lieber.«
    Sein Stiefel krachte in Blatters Seite.
    »Stimmt doch, Andy, du bist doch noch der Präsi dieser Vollarschtruppe, oder?«
    »Was euch aber nicht davon abhält, einen Haufen Kohle

Weitere Kostenlose Bücher