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Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Titel: Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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man ihm lassen - mit Waffen kämpft er fair, auch wenn er anscheinend keine Bedenken hat, mich mit erfundenen Beschuldigungen und falschen Beweisen zu vernichten.
    Und wer weiß..., wer weiß? Vielleicht geben mir Ivetas Gebete und mein Zorn - denn schließlich hat er mich übel behandelt! - so viel Kraft, daß ich ihn doch besiegen kann.
    Dann wäre wenigstens sie frei, selbst wenn ich aufgrund seiner falschen Anschuldigungen aufgehängt werde.
    Wenn er die Sache ehrlich betrachtete, war er mit diesem Schluß allerdings nicht sehr zufrieden, und das nicht einmal nur deshalb, weil er diesem Schic ksal nur zu gern entgangen wäre.
    Nein, Iveta mußte nicht nur von ihrem verabscheuungswürdigen Bräutigam, sondern auch von ihrem Vormund befreit werden, dem ausschließlich an ihrem Erbe, nicht aber an ihr selbst gelegen war, und der sie dem nächsten passenden Brautwerber ebenso schnell verkaufen würde, wie er sie Domville verkauft hatte. Aber selbst ein Aufschub war ein Lichtblick. Alles konnte sich ändern. Vielleicht starb Picard bald.
    Es kam jetzt nur darauf an, die Hochzeit zu verhindern!
    Wenn er etwas erreichen wollte, mußte er sich irgendwie in die Nähe des Klosters schleichen und dort seinen Plan in die Tat umsetzen. Der Weg über die Klostersiedlung kam nicht in Frage, denn auf der Straße würde man ihn sehen, und das Torhaus und die Seitentür, durch die die Gemeinde Zutritt zur Kirche hatte, würden bewacht werden, soviel war sicher. Das Kloster war von hohen Mauern umgeben, ausgenommen die Seite, an der der Meole-Bach entlangfloß, und den konnte er durchwaten oder durchschwimmen. Wasser stellte für Joscelin kein Hindernis dar. Wenn es ihm gelang, die Straße zu überqueren, war der Weg in das Tal frei, und er würde sich auf der anderen Seite des Baches bis zum Kloster schleichen können. Dort gab es Büsche und Baumgruppen, die ihm Deckung gewähren würden. Und der Sheriff würde ihn ohnehin zunächst flußabwärts suchen.
    Raschelnd erhob er sich von seinem Heulager. Der trockene Staub stieg ihm in die Nase, und er unterdrückte ein Niesen.
    Für einen Mann, der drauf und dran war, sich einem Baron in den Weg zu stellen und ihn zum Zweikampf herauszufordern, bot er gewiß einen lächerlichen Anblick, aber darin lag seine einzige Hoffnung. Und um diese Hoffnung am Leben zu erhalten, mußte er über die Straße und in die Bachniederung gelangen, solange es noch dunkel war. Schuldbewußt dachte er an Simon, der es gut mit ihm meinte und ihn hierher gebracht hatte, damit er wie ein Hase in der Sasse wartete, bis die Gefahr vorüber war.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange die Nacht noch dauern würde, aber als er vorsichtig die Tür des Heuschobers öffnete und in den Garten sah, war es noch immer beruhigend dunkel.
    Die Stille paßte nicht so gut in seinen Plan; das Rascheln einer leichten Brise in Büschen und Bäumen hätte das Geräusch seiner Schritte besser verdeckt. Und sobald er aus dem Schatten der hohen Mauer getreten war, kam ihm die Dunkelheit nicht mehr so undurchdringlich vor wie zuvor. Aber dies war seine einzige Chance, und es war kein Laut zu hören.
    Er schob den Riegel des Gartentors zurück, öffnete es, schlüpfte hindurch und tastete sich an der Garteneinfriedung entlang. Einige Bäume und ein Fußweg trennten das Grundstück vom Nachbarhaus, und auf diesem Weg kam er zur Straße. Er hielt inne und lauschte. Hier, über der Straße, hing ein schwacher Lichtschimmer - die Nacht mußte doch schon weiter vorgerückt sein, als ihm lieb sein konnte. Er mußte sich beeilen.
    Leichtfüßig rannte er über die Straße und hatte schon fast das Gras auf der anderen Seite erreicht, als sein Fuß an einen Stein stieß, der mit einem kratzenden Geräusch beiseite rollte.
    Irgendwo in der Klostersiedlung rief jemand etwas, ein anderer antwortete leiser, und er hörte das Geräusch rennender Füße auf sich zukommen. Das mußten die Wächter sein, die auf den Straßen außerhalb der Stadt patrouillierten. Joscelin rannte weiter, den steilen, grasbewachsenen Abhang hinunter, an dessen Fuß der Mühlkanal floß, blieb jedoch stehen und ging hinter einem Busch in Deckung, als er von unten Rufe von Männern hörte, die den anderen oben auf der Straße antworteten. Auch dieser Weg war ihm also versperrt. Dort unten waren zwei der Männer, die das Gelände zwischen den Straßen absuchten, und sie kletterten jetzt eilig den Abhang hinauf auf ihn zu.
    Noch hatte ihn keiner von ihnen gesehen, aber ihm

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