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Brüllbeton - Kriminalroman

Brüllbeton - Kriminalroman

Titel: Brüllbeton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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tödlichen Unfall zu tun, wie es in der Presse stand. Ob es sich um Totschlag oder Mord handelt, wird ein Gericht zu klären haben.«
    Der Kommissar klappte die Akte zu und befahl: »Abführen!«

11. Kapitel – Zwischentöne
    Es war Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen, meinte Kriminalhauptkommissar Kroll und bestellte seinen Assistenten Hopfinger zu einem Arbeitsfrühstück in das Café in der Wahmstraße, in dem vor ein paar Wochen die Arbeit an dem Fall Brüllbeton begonnen hatte. Der Kommissar belegte wie immer seinen Lieblingsplatz oben im ersten Stock, von wo aus er einen schönen Blick auf den Hof hatte.
    Hopfinger kam mal wieder mit Verspätung, also hatte Kroll Zeit, sich die wichtigsten Ergebnisse der letzten Tage durch den Kopf gehen zu lassen. Er bestellte sich einen Cappuccino und eine Schnitte Obstkuchen und blätterte in der Akte herum.
    Der als Zarewitsch bekannte Drogendealer war für die Kollegen vom Hamburger Drogendezernat ein wichtiger Fang. Endlich konnten sie ihm etwas Handfestes nachweisen. Versuchte Entführung mit Waffengewalt. Aber über seine Verbindungen zur Drogen- und Dopingszene schwieg er hartnäckig.
    Für Kroll stand nun fest, dass jener Zarewitsch nicht identisch war mit Grigorij Rosenholz, dem ersten Geiger des ›String Event International‹, der seine Liste der Verdächtigen bisher angeführt hatte. Dennoch ließ er den Musiker und seine ehemalige Freundin Chantal weiterhin überwachen. Als Tatmotiv blieb ja immerhin noch eine mögliche Eifersucht Müller gegenüber.
    Gestern landete der Obduktionsbericht über den toten Beton-Müller auf seinem Schreibtisch. Als Todesursache wurde eine letale Herzinsuffizienz attestiert. Weder Verdacht auf Suizid noch gewaltsame Fremdeinwirkung. Bei den merkwürdigen weißen Kapseln in Müllers Rachen handelte es sich um den Dopingstoff AICAR. Doch dieser musste Müller mehrere Stunden nach seinem Ableben von fremder Hand eingetrichtert worden sein. Keine der Kapseln war in die inneren Organe und damit in den Blutkreislauf eingedrungen. In Müllers Magen konnte die erhöhte Dosis von einem Medikament gegen Herzinsuffizienz nachgewiesen werden. Es handelte sich um Corasanol plus, die Substanz, deren leere Packung in der Ferienwohnung gefunden wurde. Müller musste diese Tabletten kurz vor seinem Tod eingenommen haben, wahrscheinlich im Bewusstsein, dass sich eine Herzattacke anbahnte. Doch auch dieser Stoff war in keiner Weise ursächlich für sein Ableben.
    Außerdem bestätigte die Analyse von Müllers Schuhsohlen, dass er niemals eigenständig den Ferienbungalow betreten haben konnte. Nicht das kleinste Sandkorn der Dünen vom Priwall wurde an seinen Schuhen nachgewiesen, und Ersatzschuhe waren nicht im Haus. Er musste also dorthin getragen worden sein, mit hoher Sicherheit wohl bereits als Leiche.
    Kroll wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als er seinen Assistenten über den Hof eilen sah. Das war für Kroll ein Zeichen, dass es Neuigkeiten gab. Hopfinger stürmte die steile Holztreppe herauf, setzte sich und wedelte mit einem Dossier. »Hier, Chef, das wird Sie interessieren. Ich habe mich um die Erbschaftsfrage der Witwe Müller gekümmert, deswegen komme ich etwas verspätet.«
    Der Kommissar ließ die Entschuldigung gelten. »Gut, Hopfinger. Aber meinen Sie nicht auch, dass es im Moment wichtiger ist, das Privatleben dieses Grigorij Rosenholz zu durchleuchten? Wir sollten nicht das Tatmotiv Eifersucht vernachlässigen. Das Privatleben von Amelie, ich meine von Frau Müller, scheint mir im Moment nebensächlich zu sein.«
    Â»Ich kenne Ihre Ansicht in Bezug auf diese Person. Ich kann auch nicht verhehlen, dass sie einen viel zu seriösen und sensiblen Eindruck macht, als dass man ihr zutraut, ihrem toten Gatten Dopingkapseln in den Rachen zu stopfen. Aber wenn Sie vielleicht erst einmal zur Kenntnis nehmen würden, was ich herausgefunden habe, dann …«
    Â»Gut, schießen Sie los. Aber machen Sie es kurz «, unterbrach ihn Kroll, als er sah, wie Hopfinger ansetzte, die Seiten des Dossiers kunstvoll auf dem Tisch auszubreiten.
    Hopfinger raffte alles wieder zusammen und begann seinen Bericht. »Der selige Verdinand B. Müller hat ein Testament hinterlassen. Demnach erbt seine Witwe zwei Drittel seines gesamten Vermögens, das verbleibende Drittel bekommt sein Sohn. Allerdings erst nach

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