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Brunetti 17 - Das Mädchen seiner Träume

Brunetti 17 - Das Mädchen seiner Träume

Titel: Brunetti 17 - Das Mädchen seiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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Mund.
    »Buon giorno.« Brunetti richtete sich auf, trat von der Wand zurück und drehte sich nach der Stimme um. Der Mann - der von dem Foto - war tadellos gekleidet. Anzug und Krawatte sahen aus wie neu. Wenn ihr Träger dennoch leicht verknittert wirkte, so lag das vielleicht an seinen Augen, unter denen sich dunkle Ringe abzeichneten, und an den weißen Bartstoppeln unterm Kinn, die offenbar beim Rasieren übersehen worden waren. Sogar die Haare des Mannes fielen ihm, trotz des erstklassigen Schnitts, müde und kraftlos in die Stirn.
    Lächelnd streckte er die Hand aus, deren Druck fester war als sein Lächeln. Die beiden Männer stellten sich einander vor.
    Fornari führte Brunetti zu dem Sessel, den ihm schon seine Frau angeboten hatte, und diesmal nahm Brunetti darin Platz. »Ich höre von meiner Frau«, sagte Fornari, nachdem er sich Brunetti gegenüber niedergelassen hatte, »dass Sie mit mir über diesen Einbruch sprechen möchten.« Seine Augen waren von einem ebenso klaren Blau wie die seiner Tochter, und in seinen Zügen erkannte Brunetti den Ursprung ihrer Schönheit. Die schmale, gerade Nase, die makellosen Zähne, die feingeschwungenen Lippen. Selbst die ausgeprägte Kinnpartie hatte sie von ihm, auch wenn die ihre weicher konturiert war.
    »Ja«, sagte Brunetti. »Die gestohlenen Gegenstände hat Ihre Frau bereits identifiziert.« Fornari nickte.
    »Darüber hinaus interessieren uns aber noch die Umstände der Tat«, fuhr Brunetti fort. »Weshalb wir dankbar wären für jeden Hinweis, den Sie oder Ihre Frau uns geben können.«
    Fornari setzte ein mattes Lächeln auf, das seine Augen nicht erreichte. »Ich kann Ihnen dazu leider gar nichts sagen, Commissario.« Und ehe Brunetti nachhaken konnte: »Ich weiß nur, was meine Frau mir erzählt hat, nämlich dass sich jemand Zugang zu unserer Wohnung verschafft und diese Schmuckstücke entwendet hat.« Wieder lächelte er, diesmal eine Spur herzlicher. »Was uns das Wertvollste war, haben Sie uns zurückgebracht«, sagte er mit einer liebenswürdigen Verneigung zu Brunetti hin. »Das, was noch fehlt, ist eigentlich nicht der Rede wert.« Als er Brunettis fragende Miene sah, setzte er erklärend hinzu: »Die Sachen haben für uns keinen emotionalen Wert, und der materielle fällt auch nicht ins Gewicht.« Wieder lächelte er und ergänzte abschließend: »Ich sage das, damit Sie verstehen, warum wir so wenig Aufhebens um diesen Diebstahl gemacht haben.«
    Brunetti, dem Fornaris Bemühen, sein Mienenspiel zu kontrollieren, nicht entgangen war, hatte den Eindruck, dass er sich gewaltig anstrengen musste, um den Einbruch zu bagatellisieren. Wenn man ihm, Brunetti, seinen Ehering entwendet hätte, und sei es nur für kurze Zeit, dann hätte er das bestimmt nicht mit so stoischer Ruhe hingenommen, wie Fornari es zu tun vorgab. Wie schwer diesem seine Rolle in Wahrheit fiel, verriet sein rechter Zeigefinger, der bald auf der samtenen Armlehne des Sessels hin und her fuhr, bald ein Rechteck zeichnete, nur um gleich darauf wieder auf und ab zu irren.
    »Das verstehe ich nur zu gut«, schwindelte Brunetti. Und mit einem nervösen Lächeln, so als plaudere er hier unerlaubt aus dem Nähkästchen, bekannte er: »Sofern nicht etwas wirklich Wichtiges abhandenkommt, zeigen die meisten Leute einen Einbruch nicht einmal mehr an.« Sein Schulterzucken besagte, er fände dieses Verhalten durchaus menschlich und nachvollziehbar.
    »Da könnten Sie recht haben, Commissario.« Fornari sprach, als sei ihm das eben Gehörte völlig neu. »Aber wir haben ja nicht einmal bemerkt, dass etwas fehlte. Insofern kann ich nicht sagen, wie wir uns verhalten hätten, hätten wir den Diebstahl entdeckt.«
    »Wenn ich Ihre Frau recht verstanden habe«, fuhr Brunetti fort, »dann war Ihre Tochter in der fraglichen Nacht zu Hause?« Fornaris Finger hielt mitten in der Bewegung inne und krampfte sich zusammen mit den übrigen fest um die Sessellehne.
    Nach einer langen Pause antwortete er: »Ja, so hat Orsola es auch mir erzählt. Sie sagte, sie habe noch einmal nach ihr gesehen, bevor sie zu Bett ging.« Fornari lächelte gepresst. »Haben Sie Kinder, Commissario?«
    »Ja, einen Sohn und eine Tochter. Beide im Teenageralter.«
    »Dann wissen Sie bestimmt, wie schwer man diese Gewohnheit, abends nachzuschauen, ob sie sicher in ihren Betten schlafen, ablegen kann.« Fornaris kluge, wenn auch leicht durchschaubare Taktik hatte Brunetti selbst oft angewandt:
    Man wähle ein Thema, das einen mit

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