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Bruno Chef de police

Bruno Chef de police

Titel: Bruno Chef de police Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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Vater gesprochen. Offenbar wusste der Junge von dem
croix de guerre
des alten Hamid. Ich kann mir nicht erklären, warum, es sei denn, Sie oder Jean-Jacques haben während der Verhöre davon gesprochen. Oder aber er war tatsächlich bei ihm zu Hause und hat's an der Wand hängen sehen. Waren Sie bei allen Verhören dabei?«
    »Nein«, antwortete sie, »die hat Jean-Jacques in Périgueux geführt. Aber wir könnten uns die Mitschnitte anhören. Allerdings glaube ich kaum, dass Jean-Jacques ein Wort über die Medaille verloren hat. Vielleicht hat der Junge in der Schule davon gehört, über jemanden aus Hamids Verwandtschaft.«
    »Möglich, aber er war auf dessen Familie nicht gut zu sprechen und hatte, wie gesagt, auf dem Schulhof eine Schlägerei mit einem seiner Enkel.«
    »Die liegt doch schon Jahre zurück«, entgegnete sie und wischte mit einem Stück Brot den Bratensaft vom Teller, ehe sie sich Salat und Käse nahm. »Das Steak war eins a.«
    »Sie haben gutes Fleisch mitgebracht, vielen Dank, auch für den Wein.« Er wollte weiter über den Fall reden, hatte aber nicht mehr viel dazu zu sagen. »Doktor Gelletreau schwört Stein und Bein darauf, dass Richard nichts mit der Sache zu tun hat.«
    »Wen wundert's?«, entgegnete sie. »Haben Sie vielleicht eine Kerze, Bruno? Das elektrische Licht ist so hell, dass ich die Sterne nicht sehen kann. Hier draußen sollen sie ja besonders schön funkeln.«
    »Ich kenne den Jungen und glaube, sein Vater hat recht.« Bruno stand auf und holte eine kleine Öllampe aus der Abstellkammer. Erst als sie brannte, schaltete er die Terrassenbeleuchtung aus.
    »Dann stünden wir ganz ohne Tatverdächtigen da, und die Presse und die Politiker wollen unbedingt einen haben - «
    »Augenblick«, unterbrach er sie und ging ins Haus, um sich einen Pullover überzuziehen und sein Handy zu holen. Auf dem Rückweg brachte er ihre Lederjacke mit. »Falls es Ihnen zu kühl werden sollte«, meinte er und tippte eine Nummer in sein Handy.
    »Momu«, sagte er, als am anderen Ende abgehoben wurde. »Entschuldige die Störung. Ich bin's, Bruno. Es hat sich was Neues ergeben. Du erinnerst dich doch an den Streit zwischen Richard und deinem Neffen. Du hast Richard daraufhin zu dir nach Hause eingeladen, um ihm Manieren beizubringen und zu zeigen, dass ihr eine ganz normale französische Familie seid, richtig?«
    Isabelle hörte die Antwort nicht, sah Bruno aber nicken. Er fühlte sich von ihr beobachtet und behielt, als das Gespräch mit Momu vorbei war, sein Handy noch eine Weile am Ohr, um sich ein paar ungestörte Gedanken über ihre Absichten machen zu können. Möglich, dass sie ihn sympathisch fand und sich in Saint-Denis wie auch in Périgueux langweilte. Vielleicht hoffte sie bei ihm auf eine amüsante Abwechslung. Nur, hier draußen auf dem Land war sie wahrscheinlich unschlüssig. In Paris hätte sie bestimmt auf die eine oder andere Weise zu signalisieren gewusst, wonach ihr der Sinn stand und ob sie die Nacht über zu bleiben gedachte oder nicht. Aber sie war wohl klug genug, die Gepflogenheiten der Périgordins zu akzeptieren, die in solchen Dingen sehr viel diskreter waren als die Pariser. Vielleicht gefiel ihr gerade das: in dieser eigentümlichen Region, der sogenannten
France profonde,
mit einem Fremden zu flirten und nebenbei auch noch gut zu essen. Letzteres mochte ihr am Ende genügen, um sich sagen zu können, dass der Besuch bei ihm nicht umsonst gewesen sei. Für eine schnelle Nummer war er jedenfalls nicht zu haben. Sie würde warten müssen, bis er sein Telefonat beendet hatte, und dann in ihr
Hôtel de la Gare
zurückkehren. Dann würde sie vielleicht über ihren iPod noch ein bisschen Musik hören und sich Gedanken über einen Mann machen, der von den Früchten seines Nutzgartens lebte, sein eigenes Haus gebaut hatte, auf einen Fernseher verzichtete und sie nicht einmal ansah, als er sein Handy zuklappte. Einen Mann, der wahrscheinlich selbst nicht wusste, ob er sich auf eine Affäre mit einer jungen Frau einlassen wollte, die so clever und ehrgeizig war wie Isabelle.
    »Fehlanzeige«, sagte er, ohne Isabelle anzusehen. »Momu - das ist der Sohn des Mordopfers - hat Richard von dem
croix de guerre
erzählt, als der vor ungefähr drei Jahren bei ihm zu Gast war, und auch, wie stolz die Familie auf den Großvater sei, der für Frankreich gekämpft hatte.« Bruno lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Wie war's mit einer Tasse Kaffee, Isabelle?«
    »Nein danke. Ich würde

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