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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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du das erfunden hast, und ich glaube auch nicht, dass du es dir eingebildet hast. Mir kommt es wahrscheinlicher vor, dass das Video manipuliert worden ist. Entweder durch Mitchells Leute oder durch Proserpina. Jemand wollte nicht, dass bekannt wird, was geschehen ist.«
    Nightingale ließ die Eiswürfel in seinem Glas kreisen. » Solange du nur nicht glaubst, dass ich verrückt bin.« Er leerte sein Glas. » Noch einen?«
    » Du hast gesagt, ein einziger Drink, Jack. Jetzt hattest du schon zwei.«
    » Noch ein einziger mehr kann nicht schaden. Ich fahre ja nicht weit, oder?«
    » Jack…«
    » Okay, schon gut, ich nehme eine Cola.« Er stand auf und küsste sie auf die Wange. » Ich weiß nicht, was ich ohne dich täte.«
    » Mach so weiter, und du wirst es recht bald herausfinden«, antwortete sie.
    Nightingale zwinkerte ihr zu und ging zur Theke.

58
    Nightingale begleitete Jenny nach Hause und ging dann zu seinem MGB , den er nicht weit von ihrem Haus in einer Seitenstraße abgestellt hatte. Als er bei seinem Wagen ankam, fluchte er bei der Entdeckung, dass auf der Beifahrerseite der hintere Reifen platt war. Er öffnete die Heckklappe, stellte die Einkaufstüte in den Kofferraum und begann, den Ersatzreifen loszuschrauben. Als das Licht von Scheinwerfern auf das Heck des MGB fiel, drehte Nightingale sich um und sah einen schwarzen Range Rover auf der Straße heranrollen.
    Der Wagen bremste ab und hielt. Nightingale schirmte die Augen gegen das blendende Scheinwerferlicht ab. Er hörte, dass eine Tür aufging und zugeschlagen wurde, und dann sah er jemanden vor den Range Rover treten. » Sie haben einen Platten?«, fragte eine Stimme.
    » Ja«, antwortete Nightingale.
    » Brauchen Sie Hilfe?«
    » Ich komme schon zurecht«, antwortete Nightingale. » Ist nicht mein erster Plattfuß.«
    Der Mann war hochgewachsen, etwas über eins achtzig groß. Er hatte ungefähr Nightingales Alter, sein Haar war rabenschwarz und seine Haut gespenstisch bleich. Er trug einen langen, schwarzen Mantel und einen leuchtendroten Schal um den Hals.
    Der Mann streckte ihm die behandschuhte Hand hin. » Ich heiße Chance«, sagte er.
    » Jack«, antwortete Nightingale und schüttelte die Hand.
    Chance nickte zu dem platten Reifen hinunter. » Das ist mir letzte Woche auch passiert. Ein verdammter Nagel. Ich weiß noch immer nicht, ob es einfach Pech war oder ob jemand es absichtlich gemacht hat. Kommen Sie, ich helfe Ihnen. Sie holen den Ersatzreifen heraus, und ich fange schon einmal an, das Rad abzumontieren. Haben Sie einen Drehmomentschlüssel und einen Wagenheber, Jack?«
    » Ich bin ein ehemaliger Pfadfinder, immer bereit«, sagte Nightingale. Er nahm einen Schraubenschlüssel aus dem Werkzeugkasten im Kofferraum und reichte ihn Chance. » Lösen Sie erst einmal die Muttern. Dann hebe ich den Wagen an.«
    » Kein Problem«, antwortete Chance.
    Während Nightingale das Rad aus dem Kofferraum holte, setzte Chance den Drehmomentschlüssel auf einer der Muttern auf und drehte gegen den Uhrzeigersinn. Er stöhnte, grinste dann aber, als die Mutter sich bewegte. » Ich kenne meine eigene Kraft nicht«, sagte er. Er löste die anderen Muttern ebenso, stand dann auf und schwenkte den Schraubenschlüssel. » So, das war’s«, sagte er.
    Er trat zur Seite, um Nightingale Platz zum Arbeiten zu geben. Nightingale drehte weiter am Griff des Wagenhebers. Auf seine Aufgabe konzentriert, bemerkte er kaum, dass Chance näher trat. Etwas krachte gegen Nightingales Kopf, und er brach auf der Straße zusammen. Stöhnend wälzte er sich auf den Rücken. Chance ließ den Schraubenschlüssel fallen, so dass er klappernd neben Nightingale auf dem Boden landete. Nightingale blinzelte und kämpfte darum, wieder klar zu sehen, aber der Mann, der über ihm stand, blieb verschwommen. Nightingale versuchte, etwas zu sagen, aber sein Mund verweigerte den Dienst.
    Chance griff in seine Manteltasche und zog ein Rasiermesser heraus. Er klappte die Klinge auf, die daraufhin im Scheinwerferlicht des Range Rover schimmerte. Im nächsten Augenblick holte er zum Stoß aus, zögerte dann aber. Er legte das Rasiermesser auf das Dach des MGB und steckte die Hand in die Tasche.
    » Proserpina hat dich geschickt, richtig?«, krächzte Nightingale.
    Chance setzte Nightingale einen Fuß auf die Brust. » Still«, sagte er. Er warf die Münze in die Luft, fing sie auf und schlug sie auf den Handrücken seiner linken Hand. Er zog die rechte Hand weg, und seine Stirn legte sich

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