Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
Vom Netzwerk:
fragte Nightingale und zog seine Brieftasche aus der Hosentasche.
    » Von derselben Anwaltskanzlei, die mir das Testament Ihres verstorbenen Vaters geschickt hat«, antwortete Turtledove.
    Nightingale holte seinen Führerschein hervor und reichte ihn dem Anwalt. Turtledove betrachtete ihn ein paar Sekunden lang und gab ihn dann zurück. Er zog die oberste Schublade seines Schreibtischs auf und nahm einen gepolsterten, braunen DIN -A4-Umschlag heraus.
    » Ich verstehe nicht, warum Sie mir den nicht einfach mit der Post oder einem Kurierdienst schicken konnten«, meinte Nightingale. Er nahm den Umschlag entgegen. In einer Ecke war eine getippte Empfangsbestätigung festgeklammert.
    » Bitte unterschreiben Sie die Empfangsbestätigung, und setzen Sie das Datum dazu«, bat Turtledove und reichte Nightingale einen der Füllfederhalter. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und stützte das Kinn auf die zusammengelegten Hände. » Es ging nicht so sehr darum, dass Sie sich ausweisen«, sagte er. » Vielmehr sollte ich vor allen Dingen überprüfen, dass Sie noch immer…«, er zuckte zusammen, bevor er den Satz fortführte, » …am Leben sind. Meine Anweisungen lauteten, ich solle mich vergewissern, dass Sie noch leben, und Ihnen dann den Umschlag persönlich übergeben.«
    Nightingale unterschrieb die Empfangsbestätigung und schob sie samt Füllfederhalter über den Schreibtisch dem Anwalt zu.
    » Und wenn ich nicht mehr am Leben gewesen wäre?«, fragte Nightingale. » Was dann?«
    » Dann hatte ich Anweisung, den Umschlag und die DVD zu schreddern und die Schredderstücke zu verbrennen.« Er runzelte die Stirn. » Kann man das, was aus einem Schredder kommt, einfach so nennen? Schredderstücke?«
    Nightingale war überrascht, dass der alte Anwalt überhaupt wusste, was ein Schredder war. » Ich habe keine Ahnung, Mr Turtledove«, erwiderte er. Er betrachtete den wattierten Umschlag. » Es muss ein Brief beigefügt gewesen sein, denn andernfalls hätten Sie ja nicht wissen können, dass Sie sich vergewissern sollten, ob ich noch unter den Lebenden weile.«
    Turtledove nickte. » Ja, ja, natürlich, da war ein Begleitbrief. Jetzt lassen Sie mich einmal sehen, wo habe ich den nur hingetan?« Er runzelte erneut die Stirn und begann, die Akten auf seinem Schreibtisch herumzuschieben. Kleine Staubwolken stiegen in die Luft wie Miniexplosionen, und er hustete. Er nahm ein Taschentuch aus der Brusttasche seines Jacketts und hustete hinein. Nightingale erblickte Blutflecken auf dem weißen Tuch, bevor Turtledove es wieder in die Tasche steckte.
    » Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Mr Turtledove?«, fragte er.
    Der Anwalt zwang sich zu einem Lächeln. » Es geht mir gut, Mr Nightingale«, sagte er. » Ich bin einfach nur alt.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. » Angela!«, rief er. » Komm doch bitte einmal herein.« Turtledove wies mit der Hand auf die Tür. » Meine Frau und Sekretärin«, sagte er.
    » So bleibt es in der Familie«, meinte Nightingale.
    » Sie ist gelernte Buchhalterin und kocht wunderbaren Tee«, sagte Turtledove. » Ohne sie wäre ich verloren.«
    Die Tür ging auf, und Mrs Turtledove blickte ihren Mann über ihre Goldrandbrille hinweg an und lächelte. » Du hast mich gerufen?«, fragte sie.
    » Tut mir leid, Liebes«, antwortete Turtledove. » Der Umschlag, den wir für Mr Nightingale erhalten haben– ich kann den Begleitbrief nicht finden.«
    » Ich habe ihn noch nicht abgeheftet, er sollte also immer noch in der Ablage sein«, meinte Mrs Turtledove.
    Der Anwalt begann, Papiere in einem Drahtkorb durchzugehen. Seine Frau seufzte. » Der andere Posteingangskorb, Lieber«, sagte sie.
    Der Anwalt verzog das Gesicht und wühlte in einem anderen Papierstapel.
    » Der Umschlag wurde von einem Kurier gebracht, oder?«, fragte Nightingale Mrs Turtledove.
    » Von einem Motorradkurier«, antwortete sie.
    » Ein hiesiges Unternehmen?«
    » Ich hatte ihn noch nie gesehen«, antwortete Mrs Turtledove. » Er hat seinen Helm nicht abgesetzt, und der hatte ein schwarzes Visier, ich weiß also nicht, wie der Mann ausgesehen hat. Aber es war keine Firma, die wir schon einmal bemüht hatten, so viel weiß ich.«
    » Sie können sich wohl nicht an den Namen erinnern? Den Namen der Firma?«
    » Es kam Kurier darin vor, aber das ist wohl bei allen so, oder?«
    Nightingale nickte. » Ich denke schon.«
    Mr Turtledove zog ein Blatt Papier hervor und wedelte triumphierend damit. » Gefunden«, sagte er.
    » Wie ich

Weitere Kostenlose Bücher