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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Robyn. Er lachte sie aus.
    » Woher wusstest du, wie du mich rufen musst?«, fragte Sugart.
    » Ich habe mich umgehört«, antwortete Robyn. » Spielt das eine Rolle?«
    Sugart trat schwerfällig zur Seite und starrte das Pentagramm mit schief gelegtem Kopf an. » Hast du die dunklen Künste schon früher praktiziert?«
    Robyn schüttelte den Kopf. » Das war nie nötig. Aber jetzt bin ich buchstäblich mit meinem Latein am Ende, und mir fällt nichts anderes mehr ein.«
    » Ich bin dein letztes Mittel?«
    » Ja.«
    Sugart lächelte. » Meine Lieblingskunden.« Die Zunge schnellte vor. Sie war über einen Meter lang, grau und schleimig, und bewegte sich, als hätte sie ein Eigenleben.
    » Bin ich denn das? Eine Kundin?«
    » Ich kann dir das verschaffen, was du haben möchtest. Deine Freiheit. Du wirst einen Preis dafür zahlen müssen. Das macht dich zu einer Kundin.«
    » Du kannst es also tun? Du kannst mir helfen zu entkommen?«
    » Natürlich. Aber bist du bereit, den Preis zu zahlen?«
    » Welchen Preis?«
    » Du kennst den Preis. Andernfalls hättest du mich nicht beschworen.«
    » Meine Seele?«
    » Ja. Deine Seele.«
    » Was, wenn ich nicht glaube, dass ich eine Seele besitze?«
    » Was du glaubst, ist ohne Belang. Ich verlange nur von dir, dass du sie mir im Austausch für das anbietest, was du von mir willst.« Die Zunge schnellte vor und verschwand genauso schnell wieder in Sugarts Maul.
    » Ich will hier raus«, sagte Robyn. » Ich will weit weg von hier sein und ein neues Leben beginnen.«
    » Einverstanden«, antwortete Sugart.
    » Und ich möchte nie gefunden und an diesen Ort hier zurückgeschafft werden. Ich möchte meine Freiheit behalten.«
    » Einverstanden.«
    » Das kannst du tun? Das kannst du wirklich tun?«
    Sugarts Gesicht verzog sich zu dem, was bei ihm als Lächeln galt. » Wenn ich meinen Teil des Vertrags nicht einhalten könnte, wozu sollte das alles hier dann gut sein?«
    Robyn fuhr sich mit der Hand durchs Haar. » Muss ich etwas tun? Etwas unterschreiben?«
    » Du meinst, ein Blatt Pergament mit deinem eigenen Blut unterzeichnen?« Sugart warf den Kopf zurück und lachte. » So funktioniert das nicht, Robyn. Du sagst mir, was du willst, ich nenne dir den Preis, und wenn du mit dem Preis einverstanden bist, ist der Vertrag geschlossen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Du bist an dein Wort gebunden.«
    Robyn verschränkte die Arme vor der Brust. Im Zimmer war es eiskalt geworden, und vor ihrem Mund stand ein Atemwölkchen.
    » Dann lass es uns tun«, sagte sie.
    » Du hast verstanden, dass es keinen Weg zurück gibt und dass ein Vertrag, der einmal geschlossen worden ist, nicht mehr rückgängig gemacht werden kann?«
    » Das habe ich verstanden.«
    Sugart nickte, und seine Reptilienzunge schnellte vor. » Der Vertrag ist geschlossen«, sagte er.
    Der Rauch kräuselte sich, und man hörte ein tiefes, grollendes Donnern, von dem Robyns innere Organe erbebten. Dann war Sugart verschwunden.
    Robyn stemmte die Hände in die Hüften und blickte sich im Zimmer um. » Und jetzt?«, fragte sie.

86
    Frimost drehte den Kopf hin und her und drückte dabei das Kinn gegen die Fettrollen um seinen Hals. Sein Gesicht war tropfnass von Schweiß und glänzte im Kerzenlicht. » Ich warte, Nightingale«, sagte er. » Deine Seele gegen die Seele deiner Schwester. Das ist ein Angebot, mit dem ich etwas anfangen kann.«
    Nightingale starrte Frimost mehrere Sekunden lang an. » Nein«, sagte er schließlich.
    » Du willst also deine Schwester retten, aber nicht auf eigene Kosten?«
    Nightingale verzog das Gesicht. » Ich habe keine Mühe gescheut, um meine Seele zu behalten. Ich bin nicht bereit, sie jetzt aufzugeben.«
    Frimost schüttelte den Kopf. » Du hast nichts anderes, was ich begehre. Sprich also die Worte und lass mich gehen.«
    » Wenn ich meine Meinung wegen meiner Seele ändere, können wir dann einen Vertrag schließen?«
    » Vielleicht«, antwortete Frimost.
    » Dann wende ich mich wieder an dich«, sagte Nightingale.
    » Ich würde nicht zu lange warten.«
    » Warum denn? Habe ich ein Verfallsdatum?«
    Frimost lachte, und die Wände erbebten. Kleine Staubwölkchen stiegen aus den Ritzen zwischen den Bodendielen auf. » Das wirst du früh genug herausfinden«, sagte er. » Jetzt sprich die Worte und lass es gut sein.«
    Nightingale streute Kräuter über den schwelenden Tiegel und rümpfte die Nase, als der beißende Rauch zu ihm hochquoll. » Ite in pace ad loca vestra et pax

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