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Buch des Todes

Buch des Todes

Titel: Buch des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brekke
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erstellt, aber Felicia zweifelte daran, dass dieses Profil auch nur ansatzweise auf Mrs. Price passte.
    Sie kam eigentlich nur, um Megan Price nach einer einzigen Sache zu fragen: dem Lederstück aus dem Rücken des Buches, das sie noch nicht gefunden hatten. Sie parkte auf dem Bürgersteig vor dem viktorianischen Haus mit den vier Schornsteinen, das ganz und gar ihren Erwartungen entsprach. In der Auffahrt wäre Platz für zehn Polizeiwagen gewesen, aber man bekam immer einen besseren Eindruck von einem Haus und seinen Bewohnern, wenn man sich zu Fuß näherte.Auf dem Weg zu der dunklen, von dicken, weißen Holzleisten eingefassten Mahagonitür stellte sie fest, dass sie recht hatte, was Familie Price anging. Sie lebten nicht nur von dem Lohn aus dem Museum. In der Auffahrt stand ein Jaguar, über den Patterson sicher das eine oder andere hätte sagen können, der für Felicia aber nichts anderes war als eine unnötig teure Blechbüchse auf vier Rädern. Der Garten war gepflegt, und die Magnolien sahen nach professionellem Gärtner aus. Das Haus war makellos: neue Fenster, frisch gestrichene Fensterrahmen. Es war sicher über hundert Jahre alt und würde noch weitere hundert überdauern, wenn Familie Price es weiter so pflegte und ihre lateinamerikanischen Handwerker bezahlte.
    Die Klingel hatte einen tiefen, würdevollen Klang und wurde von einer Stille abgelöst, die sogar die Laute des spärlichen Verkehrs in dem vornehmen Viertel zu schlucken schien. Unbewusst ballte sie die Hand zur Faust. Sie war so darauf erpicht, endlich diesen Fall anzugehen, dass ihr sogar eine unbedeutende Zeugin als wichtig erschien.
    Dann ging die Tür auf.
    Megan Price hatte ihre Haare, die sicher inzwischen grau waren, in einem rötlichen Ton gefärbt, der gut zu ihren rostbraunen Augen passte.Allem Anschein nach hatte sie bei ihrem Gesicht etwas nachhelfen und die eine oder andere Falte glätten lassen, aber alles war so dezent und perfekt ausgeführt, dass man sich nicht sicher sein konnte. Sogar das unsichere Lächeln, mit dem sie Felicia Stone die Tür öffnete, die trotz ihres freundlichen Aussehens unzweifelhaft als Polizistin zu erkennen war, wirkte echt. Felicia streckte ihr wortlos ihren Polizeiausweis entgegen.
    »Das ging aber schnell«, sagte Mrs. Price. Sie trug locker fallende, aber elegant wirkende Kleider, die sie sicher nicht im Walmart gekauft hatte. Ihr Gesichtsausdruck wechselte von Unsicherheit zu Ernst. »Es freut mich, dass Sie diesen schrecklichen Fall prioritär behandeln.Was glauben Sie, wer dem alten Bond so etwas angetan hat? Er war ein so zurückhaltender, ein so guter Mann.«
    »Mein Beileid«, sagte Felicia Stone. »Und wenn ich wüsste, wer das getan hat, würde ich nicht hier stehen – das kann ich Ihnen versichern.«
    »Nein, natürlich nicht.Aber kommen Sie doch herein.« Mrs. Price öffnete die Tür und trat einen Schritt zur Seite, um sie in die Eingangshalle zu bitten, die in etwa die Größe von Felicias Wohnung hatte.
    »Behalten Sie die Schuhe ruhig an. Heute Nachmittag kommt meine Putzfrau«, sagte Megan Price und führte sie in die Küche aus Eichenholz und Stein. Sämtliche Küchengeräte hatten eine schwarze Front. Mrs. Price bat sie, auf einem Barhocker neben der Kücheninsel Platz zu nehmen, und holte aus einem der unzähligen Überschränke zwei geblümte Wedgwood-Tassen samt Untertassen.
    Ein Klingelton hallte durch die stylische Küche. Sie nahm ihr Handy aus der geblümten Tasche ihrer altweißen Jacke. Ihre Stimme klang geschäftsmäßig:
    »Entschuldigen Sie, Mister, wie war Ihr Name? Gary Ridge way, genau. Sagen Sie, Mister Ridgeway, wie viel zahlen wir Ihnen für diesen Job? Ich verstehe. Und warum können Sie bis morgen nicht fertig werden? Nun, das werde ich dann meinem Mann sagen.« Sie seufzte und legte auf. »Handwerker!«, sagte sie und breitete resigniert die Arme aus.
    »Etwas Wichtiges, das erledigt werden muss?«
    »Nein, ich will nur meinen Wagen umlackieren lassen. Ich habe einen kleinen Käfer. Das dauert jetzt schon Tage, und ich hasse es, Jaguar zu fahren.«
    »Ich habe gerade Tee gekocht«, sagte Mrs. Price. »Grünen, der soll ja so gesund sein. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin zu nervös für Kaffee.«
    »Grüner Tee soll die Verdauung ankurbeln«, sagte Felicia lächelnd, ohne zu erwähnen, wie dringlich sie das gebrauchen könnte.
    Der Tee wurde in einer Wedgwood-Kanne aus dem gleichen Service serviert. Die Madeleines, die Mrs. Price auf den

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