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Buffy - 22 - Spike & Dru

Buffy - 22 - Spike & Dru

Titel: Buffy - 22 - Spike & Dru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonische Liebe
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sich zu ihrem
    Retter gesellt hatte. Er war ebenfalls mit einer Armbrust bewaffnet, und
    Charles erkannte, dass er ihm sein Leben zu verdanken hatte.
    »Vielen Dank, Gentlemen«, sagte Charles mit bebender Stimme. »Mit
    wem haben wir die Ehre?«
    »Mein Name ist Haversham«, sagte der hoch gewachsene Mann. Er wies
    auf seinen Partner. »Das ist Mr. Rubie. Der Rat hat uns geschickt, um Sie
    und Miss de la Croix abzuholen, Mr. Rochemont.«
    Charles nickte grimmig. Das hatte er sich schon gedacht, und die
    Konsequenzen machten ihm Angst.
    »Was Sie hier gesehen haben, Gentlemen ... nun, es war nicht das, wonach
    es aussah. Eigentlich war es reiner Zufall.«
    »Wirklich?«, fragte Rubie mit einem skeptischen Ausdruck auf dem
    Gesicht. »Das ist seltsam, denn für mich sah es so aus, als würden Sie Ihr
    Mündel hier einer Prüfung unterziehen. Würde ich mich im Wächtergeschäft
    gut auskennen, was nicht der Fall ist, dann würde ich sagen, dass die Zeit
    noch nicht ganz gekommen ist. Für eine Reifeprüfung, meine ich.«
    »Bitte, Gentlemen«, warf Ariana ein. »Sie dürfen nicht ...«
    »Vielleicht sollten wir hier am besten Schluss machen«, unterbrach
    Haversham. »Da Ihnen beiden nichts Ernstes passiert ist und wir alle
    ohnehin nach London zurückkehren müssen, würde ich vorschlagen, dass
    wir unsere Neugier zügeln. Was meinen Sie, Mr. Rubie?«
    Rubie bedachte Charles mit einem finsteren Blick, und der Wächter
    seufzte. Er hatte Arianas Leben in Gefahr gebracht und die Verachtung
    verdient. Aber der Stämmige nickte.
    »Ich sehe keinen Grund, warum wir es nicht für uns behalten sollten.«
    »Oh, ich danke Ihnen beiden«, sagte Charles erleichtert. »Dafür und für
    unser Leben.«
    Havershams Miene verhärtete sich. Als er wieder sprach, klang seine
    Stimme ernst. »Danken Sie uns noch nicht, Mr. Rochemont. Noch ist keiner
    von Ihnen in Sicherheit. Und wir sind es auch nicht. Warten Sie lieber, bis
    Sie Ihre erste Nacht in London verbracht haben.
    Bis dahin rate ich Ihnen, vorsichtiger als bisher zu sein, Sir. In der
    Dunkelheit lauern genug Jäger, und Ihr Mädchen hier ist ihre Beute.«
    Alarmiert riss Ariana die Augen auf, aber die Ratsagenten sagten nichts
    mehr dazu. Charles lief ein ehrfürchtiger Schauder den Rücken hinunter. Als
    sie ins Quartier zurückkehrten, spähte der Wächter in jeden Schatten.
    Obwohl er wünschte, Ariana würde sich an seiner Seite halten, ging sie
    zwischen Haversham und Rubie. Sie vertraute Charles nicht mehr.
    Noch nie hatte er sich so geschämt.
    Der Atlantische Ozean

25. Juli
    Ein paar Stunden vor der Morgendämmerung stand Drusilla auf dem
    Achterdeck der Madrid, einem Passagierdampfer, dessen Ziel die Südküste
    Spaniens war, und blickte hinunter aufs aufgewühlte Meer. Es war
    Hochsommer, doch hier draußen auf See und um diese Zeit wehte ein kühler
    Wind. Drusilla schien wie eine Statue. Sie stand an der Reling, aufrecht und
    regungslos. Auch ihre Augen bewegten sich nicht, blinzelten nicht einmal,
    und ihre Brust hob und senkte sich nicht. Im Mondlicht war ihre Haut
    geisterhaft weiß und wie Marmor von blauen Äderchen durchzogen.
    Hätte irgendein Besatzungsmitglied oder eine schlaflose Seele sie in
    diesen Momenten des Nachdenkens gesehen, hätte man sie für tot gehalten,
    wäre da nicht die unmögliche Tatsache gewesen, dass sie auf den Beinen
    stand. Für lange Minuten, fast eine Stunde, harrte sie so aus und betrachtete
    die unruhige See.
    Die Toten sprangen und tanzten im Kielwasser des großen Linienschiffes,
    ein groteskes Leichenballett in den Fluten. Die Meereswogen waren blutig
    und von salziger Gischt gekrönt. Sie schlugen über den Leichen zusammen
    und färbten sie karmesin. Hunderte von Kadavern, Tausende von toten
    Männern und Frauen und Kindern. Das Schiff pflügte durch die Toten wie
    ein Eisbrecher, der eine Fahrtrinne durch die Arktis schlägt.
    Unter ihnen, unter der Menagerie aus verwesendem Fleisch, lag ein
    Friedhof aus Eisen und Stahl. Für Drusilla sahen die Schlachtschiffe und U-
    Boote wie riesige Grabsteine aus. Es war so kalt und still da unten, man
    hörte nur das Knirschen von zerberstendem Metall und die geisterhaften
    Echos der Explosionen am Meeresgrund.
    An ihrer Seite zündete Spike eine Zigarette an und schnippte dann das
    Streichholz über Bord. Es erlosch lange bevor es die blutige See erreichte.
    »Geht es dir gut, Zuckerschnäuzchen ? Was hast du die ganze Zeit hier
    draußen gemacht?«
    Zum ersten Mal seit einer

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