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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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Gefahreneinschätzung durchführen«, schnaubte Baz.
    »Ich frage mich, ob Max’ Vater dahintersteckt«, sagte Alex und lief eilig hinter den beiden her, durch das Tal hindurch. »Er arbeitet für die Armee. Ziemlich weit oben. Er ist ein Ex-Soldat. Ich meine, wenn er dahintersteckt, vielleicht hat er ein Interesse, die Sache zu vertuschen?«
    »Scheiße, da wird nichts vertuscht«, sagte Baz ärgerlich.
    Alex blickte ihn erschrocken an. Würde er wieder durchdrehen?
    Saul schien sich um Baz keine Sorgen zu machen. »Wenn Cosgrove mein Vater wäre, würde ich auch bis ans Ende der Welt rennen.« Er erzählte Alex von dem falschen Bombenalarm und der Bestrafung, die Max hatte erleiden müssen. »Ich war nicht dabei, aber alle haben darüber geredet. Ich meine, er war doch noch ein Junge, aber sein Vater wollte, dass die Männer ihn richtig fertigmachen. Die Bilder, die sie ihm gezeigt haben, waren nichts für einen Jungen.«
    Alex merkte überrascht, dass er plötzlich so was wie Mitleid für Max empfand. Tim hätte so was nie im Leben mit ihm gemacht.
    Kurz danach kamen sie zu dem Quad, das hinter einemFelsen parkte. Widerwillig zog Alex den Schlüssel ab. Er ließ das Fahrzeug äußerst ungern zurück, aber es sah nicht so aus, als hätte er eine Alternative.
    »Komm schon, wir müssen uns beeilen«, bellte Saul.
    Sie gingen schnell. Alex hielt sich sonst für ziemlich fit, doch er konnte nur mit Mühe Schritt halten. Vor allem, weil es immer heißer wurde. Der Himmel war wolkenlos und tiefblau. Trotz des Windes würde es ein brüllend heißer Tag werden. Er dachte an die Fasanenküken. Verdammt! Er musste nach Hause und ihnen Wasser geben. Wenn die nichts zu trinken bekamen, könnten sie alle sterben.
    Alex fluchte.
    »Ist was?«, fragte Saul und drehte sich um.
    Alex sagte nichts, sondern fischte sein Telefon aus der Tasche. Er rief Jason an. Wie erwartet war nur die Box an, aber Alex hinterließ eine kurze Nachricht, dass die Küken Wasser bekommen müssten. Dann versuchte er, seinen Vater zu erreichen. Er wartete lange, nachdem er die Nummer eingetippt hatte. Ihm wurde ein bisschen mulmig, als er auch hier nur den Anrufbeantworter erreichte.
    »Dad, ich bin’s. Ich musste einem Kumpel helfen, der sich im Moor verfranzt hat. Ich bin immer noch hier und die Fasanen haben heute noch kein Wasser bekommen. Und ich erwische Jason nicht. Dad, ich mach mir Sorgen um die Vögel. Es ist so heiß. Kannst du bitte versuchen, Jason zu erreichen? Ich habe hier nicht immer ein Netz.« Er legte auf und seufzte verzweifelt. Hoffentlich würde er nicht den Tod von Tausenden Küken zu verantworten haben.
    Alex war außer Atem. Es war so heiß und es roch nach Holzkohle. Die Erde war spröde und aufgerissen, vollkommen ausgetrocknet. Die Luftfeuchtigkeit ging gen null.
    Weit vorne sah er Levi, der sich aufwärts kämpfte und inzwischen fast oben war. Wenn er sich umdrehte, würde er sie entdecken. Über Levi schien sich Dunst zu bilden. Vielleicht würde es regnen!
    »Riechst du auch Rauch?«, fragte Saul.
    Baz zuckte mit den Schultern. »Ich wurde ohne Geruchssinn geboren.«
    »Vielleicht hängt noch was Angebranntes an der Pfanne?«, meinte Alex.
    Sie gingen weiter. Alex glaubte nicht, dass er das Tempo noch viel länger würde durchhalten können, fürchtete sich aber, etwas zu sagen. Und er sorgte sich um die Küken. Bei so einer Hitze brauchten sie zweimal am Tag Wasser. Dann hatte er eine Idee. Sein Telefon hatte immer noch ein bisschen Saft. Er gab Sashas Nummer ein.
    »Alex, endlich! Gibt’s was Neues?«
    »Ja.« Alex sagte ihr, dass er Levi sehen konnte, kurz unter dem trüben grauen Horizont.
    »Super. Und Max?« Es war so windig, dass sie schwer zu verstehen war.
    »Er ist auf dem Weg nach Lydford gesehen worden.«
    »Na, Gott sei Dank. Und wie geht’s dir?«
    »Prima. Hör mal, Sasha, bitte tu mir den Gefallen und …«
    Erleichtert steckte Alex das Telefon weg. Sasha hatte gesagt, sie würde sofort zu den Vögeln fahren und ihnen Wasser geben. Sie sagte, sie würde schon rausfinden, wie das geht. Mit neuer Energie beschleunigte Alex seine Schritte, um die anderen einzuholen. So wie Saul vornewegmarschierte, hätte niemand geglaubt, dass er bereits die ganze Nacht gelaufen war.
    »Das sieht aber eigenartig aus«, sagte Saul. Die graueWolke, die über dem Kamm stand, senkte sich und schien auf sie zuzurollen. Alex blieb stehen und guckte. Es war auch ein eigenartiges Geräusch zu hören, ein Krachen und Knacken, das

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