Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
glattes menschliches Bein. Sie tastete sich weiter, berührte feuchten Stoff und hörte ein leises Stöhnen.
    »Taliña?«
    Wieder leises Stöhnen und ein gurgelndes Geräusch. »Miranda … du bist … zu mir … gekommen.«
    »Was hat er dir angetan? Wo bist du verletzt?«
    »Er … hat mich … erstochen. Ich bin tot.«
    »Noch nicht«, flüsterte Miranda. »Wo hat er dich getroffen?«
    »Mein Herz … meine Seite. Geh … nach draußen.«
    »Aber wie? Wir sind hier gefangen.«
    Taliña stöhnte etwas, doch Miranda konnte sie nicht verstehen. Blinzelnd versuchte sie, im Dunkeln etwas zu erkennen, aber vergeblich. Alles, was sie wahrnahm, war der Geruch von Erde und Blut, tödliche Kälte und die absolute Stille der Gruft.
    Für einen langen Augenblick ließ sie sich gehen, schlang die Arme fest um die Beine und kämpfte mit den Tränen. Wenn sie nur noch einmal in Adriens Armen sein könnte, bevor sie starb.
    »… unn … ell.« Taliña klang eindringlich, doch was sie sagte, war nicht zu verstehen.
    Die entsetzliche Situation, das Bedürfnis nach Kontakt zu einem anderen Menschen ließen Miranda vergessen, dass diese Frau höchstwahrscheinlich für alles verantwortlich, dass sie der führende Kopf dieser Verbrecherbande war. »Was sagst du, Taliña?«
    Unartikuliertes Stöhnen.
    Miranda konnte sie nicht einfach sterben lassen. Sie kroch auf den Knien näher an sie heran, legte ihr die Hand auf die Brust und zuckte zusammen, als sie warmes, dickflüssiges Blut spürte. Als sie presste, stöhnte Taliña wieder auf, diesmal lauter.
    »Hilft das?«
    »Ja … «
    Miranda presste erneut. »Wir müssen die Blutung irgendwie stoppen.« Sie befühlte mit der zweiten Hand Taliñas Kleid und überlegte, wie sie den Stoff zum Abbinden der Wunde benut zen könnte . Doch auch das würde nichts bringen. »Wir müssen hier raus. Weißt du, wie wir den Sarkophagdeckel öffnen können?«
    Taliña ächzte. »Er … er lässt es nicht zu.«
    »Wer ist er, Taliña? Wer ist dieser Mann?«
    »Mein … Mann.«
    »Was?« Miranda löste vor Überraschung ihre Hand.
    »Victors … Sohn.«
    Der Spinner war Victor Blakes Sohn? »Warum hat er versucht, dich zu töten?«
    Taliña atmete tief ein und stöhnte wieder vor Schmerz. »Er glaubt an zwanzig … zwölf. Ich nicht.«
    »Aber warum tust du dann das alles? Survival-Kits verkaufen? Junge Leute in eine Sekte treiben?«
    »Ich bin eine Schamanin.«
    »Ach, hör doch auf damit.« Wollte sie diese Scharade etwa bis zum Äußersten aufrechterhalten? Miranda hockte sich, um mehr Druck auf Taliñas blutende Brust ausüben zu können. Dabei schoss ihr ein stechender Schmerz in das Knie, und im selben Moment durchzog ein Laserstrahl das dunkle Grab, der als heller runder Lichtpunkt an der Steinwand endete.
    Miranda schnappte nach Luft und dachte sofort an die Szene im Museum. »Taliña«, flüsterte sie. »Das Licht.«
    Im schwachen Schein sah sie, wie Taliña den Kopf drehte und flatternd ihre Augen öffnete. Miranda meinte fast, ein Lächeln auf ihrem Gesicht zu erkennen. » Kyopa .«
    Wieder fühlte sie das Stechen im Knie, und diesmal so heftig, dass sie sich auf die Seite fallen ließ. »Was … « Sie tastete den Boden ab, wo ihr Knie gewesen war, und berührte die scharfen, kühlen Schmucksteine der Toli -Scherbe.
    »Ein Hologramm«, sagte sie, nahm das Stück Spiegel und drückte mit zitternden Fingern die Edelsteine. »So hat er es auch im Museum gemacht. Eine optische Täuschung mithilfe eines Laserstrahls.« Als sie auf den Topas drückte, erschien der blaue Lichtball, wie eine leuchtende Seifenblase am Ende des Laserstrahls. Miranda lenkte ihn auf Taliñas Wunde und biss sich auf die Lippe, als sie deren zerfetzte blutige Brust sah. Sie würde sterben, und zwar bald.
    Immer noch zitternd lenkte sie das Licht an die Wände. Der Schein genügte, um die eingemeißelten Zeichen und gemalten Bilddarstellungen zu erkennen. Es war tatsächlich eine perfekte Kopie von Pakals Krypta.
    »Miranda … such den … Tunnel.«
    Hoffnung glomm in ihr auf. Ein Tunnel? In Pakals echtem Grab gab es keinen Tunnel, hier vielleicht? Sie presste die Augen zu und rief sich die Grabanlage ins Gedächtnis, die sie vor fünf Jahren besucht hatte, um ihre These über die Hieroglyphen im Innern der Gruft zu überprüfen.
    Sie schnellte herum und richtete das Licht auf die neun Herrscher, die für die neun Nächte standen, und sie befanden sich an der gleichen Stelle wie im Originalgrab.
    »Ich bin eine …

Weitere Kostenlose Bücher