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Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Verlassen Sie Taliña. So schnell wie möglich.«
    Fletchs Hand an der Glock zuckte. »Wir haben verstanden, Blake.« Er gab Miranda ein wenig Druck mit der Schulter.
    Sie wehrte sich nicht, doch er wusste genau, dass sie zurückkommen würde – mit ihm oder ohne ihn.
    In einem Punkt hatte Eileen Stafford recht: Für einen Ex-Cop war es kein Problem, einen anderen Ex-Cop ausfindig zu machen. Schon gar nicht an einem frühen Sonntagmorgen, wenn er den Kollegen der zu Ende gehenden Nachtschicht ein paar Donuts zum Frühstück mitbrachte.
    Jack genügten in dem säuberlich hergerichteten Schindelhäuschen, das nur ein handgemaltes Schild als »Isle of Palm Police Department« auswies, ein Dutzend Krispy-Kremes-Donuts, um in Erfahrung zu bringen, wo sich der ehemalige Officer William L. Gilbert aktuell aufhielt. Wenige Jahre, nachdem er Eileen Stafford wegen Mordes verhaftet hatte, hatte er sich aus der Innenstadt in diesen noblen Vorort Charlestons versetzen lassen, um hier seine letzten Dienstjahre abzuleisten. Inzwischen, so hatte man Jack verraten, sei er vor allem auf dem Golfplatz anzutreffen.
    Und falls er sich nicht auf den Grünflächen von Seagrass aufhielt, einem Streifen Land, der rund zehn Minuten von der Innenstadt entfernt ins Meer ragte, einer Insel der Wohlhabenden, dann sei er mit Sicherheit im Klubhaus der Anlage zu finden, wo er mit Blick auf den Golfplatz Karten spiele und mit zwei seiner alten Kumpel süßen Tee mit Zitrone trinke. Sie spielten jeden Tag von elf bis Viertel vor drei, denn dann habe Willie meist irgendeinen Massage- oder Friseurtermin oder bekomme Besuch von einer alten Freundin.
    Willie war offenbar ein Gewohnheitstier, und es schien ihm sowohl gesundheitlich als auch finanziell ziemlich gut zu gehen.
    Jack brauchte nicht lange, um das Clubhaus der Seagrass-Residenz zu finden und darin das »Neunzehnte Loch«, den gemütlichen Treffpunkt der Bewohner. Zwischen Damen beim Mittagstisch und Golfern, die jeden Schlag vom Vormittag noch einmal nachvollzogen, saßen drei alte Männer beim Binokel.
    Auf dem Weg zu ihrem Tisch versuchte er, Willie Gilbert vorab zu identifizieren. Wenn ihm der junge Beamte auf der Polizeistation nicht gesagt hätte, dass Willies alte Freundin eine Stripperin war und der Expolizist regelmäßig gewisse kleine blaue Pillen nahm, hätte Jack den Mann mit den eingefallenen rosigen Trinkerwangen gewählt – oder den Typ mit dem leicht gebeugten Rücken und der dickrandigen Brille, der sich die verbliebenen Haare quer über den kahlen Schädel gekämmt hatte.
    So aber ging er auf den Spieler zu, der keine offensichtlichen Symptome von Alkoholismus aufwies, keine faltige Raucherhaut, keine traurigen Hängebacken oder Tränensäcke von vielen schlaflosen, an Tatorten verbrachten Nächten.
    »Willie Gilbert?«
    Der rüstige Rentner sah auf, und für den Bruchteil einer Sekunde erkannte Jack die typische misstrauische Abwehrhaltung des Polizisten, die jedoch sofort einem lockeren Lächeln wich. »Was kann ich für Sie tun, mein Junge?«, dröhnte er in schleppendem Südstaatenakzent.
    »Mein Name ist Jack Culver.« Jack nahm Gilberts Hand und schüttelte sie. »Ich bin Privatdetektiv. Können wir uns unterhalten, wenn Sie das Spiel das nächste Mal unterbrechen?«
    Die beiden anderen sahen Willie an, dann wieder Jack.
    Willie klopfte fest auf den Tisch. »Bieten oder passen?« Zu Jack gewandt, fügte er hinzu: »Worum handelt es sich?«
    »Um einen alten Fall aus Ihrer Zeit in Charleston.«
    Der Mann zu Willies Rechten schob seine Brille auf die Nasenspitze vor und lugte Jack über den Rand an. »Spielen Sie mit?« Er deutete mit dem Kinn auf den freien Stuhl.
    »Wir spielen nicht zwei gegen zwei, Gabe.« Willies Miene war unmissverständlich. »Warten Sie draußen auf der Terrasse, mein Junge. Ich komme nach der nächsten Runde raus zu Ihnen.«
    »Eine Runde kann aber auch mal zwei Stunden dauern«, bemerkte Gabe und strich sich die paar einsamen Strähnen glatt, die sich über seine Glatze spannten. »Um welchen Fall geht es denn?«
    Willie warf seine Karten auf den Tisch. »Verdammt noch mal, kann man denn nicht mal in Ruhe eine Runde Binokel spielen?«
    »Ich kann Sie auch anrufen, und wir vereinbaren einen Zeitpunkt, der Ihnen besser passt«, bot Jack an. »Vielleicht heute so gegen drei.«
    Sonntag war Damenbesuchstag.
    Willie rollte seinen Kapitänsstuhl zurück und deutete auf eine Terrassentür. »Gehen wir.«
    Draußen steuerte er auf eine Sitzgruppe mit

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