Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher

Titel: Bullet Catcher - St. Claire, R: Bullet Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
nachweislich nachtblind gewesen war? Wieso hatte sich niemand dafür interessiert, dass die Polizei die Kleidung, die Eileen mutmaßlich zur Tatzeit getragen hatte, zusammen in einem Sack mit den blutigen Sachen des Opfers verwahrt hatte? Dass sie die kaum vorhandenen Nitritspuren als Beweis deuteten, dass Eileen die Waffe abgefeuert hatte?
    Es war, als wäre es allen egal gewesen. Auf den Zeitungsbildern sah sogar der Gerichtssaal seltsam leer aus. Aber irgendjemanden musste es doch gekümmert haben, irgendjemand musste doch zu Eileen gehalten haben.
    Er ging noch einmal zu dem Archivschrank an der gegenüberliegenden Wand und blätterte weitere Fotos durch. Die meisten davon waren nie in der Zeitung erschienen. Die Beschriftungen waren unvollständig, verblasst oder unleserlich, und viele der Bilder waren unscharf oder sonstwie unbrauchbar.
    Eileen herauszukennen fiel ihm inzwischen nicht mehr schwer, die gelockte Brünette mit dem süßen Gesicht und dem kritischen Blick. Die Frau in dem Gerichtssaal, mit dem Fischgratkostüm und den hohen Schuhen, hatte keine Ähnlichkeit mit der, die in einem hellblauen Krankenhauskittel in Camp Camille vor sich hin vegetierte.
    Er sah sich die Schwarzweißbilder noch einmal an. Es gab mehrere von Eileens Pflichtverteidiger Ronald Wright, der inzwischen tot war. Eines von dem streng dreinblickenden Richter, der längst pensioniert war und in Arizona lebte. Eines zeigte seinen neuen Freund Willie Gilbert mit wichtigtuerischer Miene und ein weiteres Eileen, die mit einer hübschen jungen Blondine redete.
    Dieselbe Frau saß bei mehreren Gelegenheiten hinter Eileen; ein Foto zeigte sie bei der Urteilsverkündung mit geschlossenen Augen, die Hand vor dem Mund. Eine Freundin? Eine Verwandte? Jack sortierte sämtliche Bilder aus, die beschriftet waren, und ging den Stapel langsam durch. Die Zeitungsfotografen hatten sich keine besondere Mühe gegeben, die Namen der abgebildeten Personen zu sammeln, obwohl das zu ihrer Arbeit gehörte.
    Jack ging zum ersten Tag des Prozesses zurück. Da war sie wieder, die blonde Frau, sie saß hinter Eileen, rechts neben deren Verteidiger, und hielt ein Baby auf dem Arm.
    Um Himmels willen, konnte das Eileens Baby sein? Jack betrachtete das Bild und drehte es dann auf die Rückseite. »E. S., R. W., R. A., LTR .« Volltreffer!
    Eileen Stafford, Ronald Wright und …
    R. A.
    Er blätterte den Stapel noch einmal durch und drehte diesmal jedes Bild um. Und da war sie wieder. Diesmal ohne Baby, dafür mit vollem Namen. Rebecca Aubry.
    Eileens Stimme klang in seinem Kopf. In Sapphire Trail wurden keine Nachnamen genannt . Aber es hatte jemanden namens Rebecca gegeben.
    Er griff zum Hörer und wählte Tonis Durchwahl. Sie würde ihm Zugang zur Datenbank der Zeitung verschaffen, damit er Rebecca Aubrys Adresse suchen konnte. Und es würde ihn wahrscheinlich ein Mittagessen kosten, aber mit Sicherheit würde er sie auch überreden können, ihm das Foto für ein paar Tage zu überlassen.
    Rebecca Aubry würde ihm gewiss ein paar Antworten liefern. Allerdings sollte er besser etwas in der Hand haben, um sie zur Kooperation zu bewegen.
    »Du hast nicht erwähnt, dass das Museum im berühmtesten Gebäude von ganz San Diego liegt.« Adrien blieb stehen, um über die weiten Grünflächen des Balboa-Parks das Archäologische Museum zu bewundern, das in der Sonne Südkaliforniens leuchtete und sogar an diesem Montagnachmittag dichte Besucherströme anlockte.
    Miranda hatte den California Tower schon öfter gesehen, doch der imposante weiße Kalksteinturm, der in den wolkenlosen blauen Himmel ragte, und das mit geometrischen Formen bemalte Kuppeldach daneben faszinierten sie jedes Mal aufs Neue.
    Auf dem Weg durch den Park nahm Adrien sie bei der Hand, und sie steuerten den Haupteingang mit dem Giebeldach an. »Sieht aus wie eine Kirche.«
    »Das ist auch beabsichtigt«, erklärte sie. »Die Fassade orientiert sich an einigen berühmten Kirchen in Mexiko und Spanien.«
    Nachdem sie um einen großen Pflanzkübel herumgegangen und ein halbes Dutzend Stufen überwunden hatten, deutete Adrien auf ein kleines Poster an der Tür.
    »Da bist du ja. Die Veranstaltung findet also statt.«
    »Gut«, erwiderte sie und sah auf ihr Konterfei mit dem Buchcover. »Komm, wir suchen Suzette, die Koordinatorin, und lassen uns den Ablauf erklären.«
    Gleich hinter dem Eingang ging Miranda auf eine Frau an einem langen Schalter zu, die ein herzliches Lächeln aufsetzte und ihr die Hand

Weitere Kostenlose Bücher