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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Hubschraubertür.
    »Tu ihr nicht weh!«
    Die Worte waren kaum zu hören unter dem dröhnenden Lärm der Rotoren und dem rauschenden Blut in ihren Ohren. Sie kam endlich auf die Beine und sprintete los.
    »Vanessa!«
    Wie vom Blitz getroffen blieb sie stehen und blickte sich um. In der Cockpitbeleuchtung zeichnete sich eine große, schmale Silhouette ab, die ihr bestens vertraut war.
    »Mach, dass du hier reinkommst, Mädchen!«
    Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen oder schreien sollte. Und so legte sie nur die Hand auf den Mund und flüsterte: »Clive.«

19
    Es war Mitternacht, als Jack Westchester County erreichte, und vor ihm lagen immer noch fünfundvierzig Minuten Fahrt bis in die Hügel über dem Hudson River, wo Lucys Anwesen lag.
    Nicht, dass er sich sorgte, zu so später Stunde dort anzukommen. Die Reichen und Mächtigen der Welt zu beschützen war ein Rund-um-die-Uhr-Job, und die Chefin von Bullet Catcher war zu jeder Tageszeit erreichbar. Irgendjemand würde da sein, um ihn einzulassen – schade war nur, dass man ihm jetzt zur Begrüßung keinen Scotch anbieten würde.
    Mit den Neuigkeiten, die er hatte, könnte er dringend einen gebrauchen.
    Nachdem er eingewilligt hatte, Lucys Ressourcen zu benutzen, hatte seine Suche nach Informationen, Zeugen und Dokumenten im Zusammenhang mit dem Verbleib von Eileens dritter Tochter rasant Fahrt aufgenommen.
    Schon bevor Lucys Team ihn unterstützt hatte, hatte er einiges an Informationen gesammelt. Doch nun, da er die Hilfe ihrer besten Leute hatte, ging alles viel, viel schneller. Der Preis dafür war, dass er Lucy einweihen musste. Was er inzwischen wusste, bestätigte allerdings ohnehin nur das, was sie bereits vermutet hatte: dass hinter diesem Fall jemand steckte, der grenzenlose Macht besaß.
    Er kann sich alles erlauben.
    Jemand mit sehr viel Macht und Einfluss hatte Eileen Stafford ins Gefängnis gebracht und schreckte vor nichts zurück, damit sie dort blieb – selbst wenn es Unschuldige das Leben kostete. Lucy würde jedenfalls von nun an nur noch sein totales und uneingeschränktes Engagement akzeptieren.
    Vielleicht war es an der Zeit, ihr das auch zu geben.
    Er drückte den Klingelknopf an dem massiven schmiedeeisernen Tor und erhielt sofort eine Antwort vom diensthabenden Bullet Catcher.
    »Hier ist Donovan Rush. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Hier Jack Culver. Sagen Sie Lucy, ich muss sie sofort sprechen. Ja, es ist ein Notfall, es geht um einen ihrer Männer, eine ihrer Klientinnen und einen offenen Fall.«
    Während er wartete, stellte er sich vor, wie sich ein gut aussehender Typ namens Donovan Richtung Lucys Privatsuite aufmachte, um sie zu wecken. In der Firma wurde zwar schon lange gemunkelt, dass die Chefin niemals schlief – doch er wusste es besser.
    Er hatte sie schlafen sehen, in seinen Armen, von Sorgen umgetrieben, voller Unruhe und Angst.
    Und war das nicht auch der wahre Grund, warum er bei ihr in Ungnade gefallen war? Nicht die fehlgeleitete Kugel, die Dan Gallagher getroffen hatte, war daran schuld gewesen – selbst Bullet Catcher machten hin und wieder Fehler. Nein, sein eigentlicher Fehler war es gewesen, Lucy schwach erlebt zu haben.
    »Kommen Sie herein, Mr Culver.«
    Das Tor öffnete sich, und gedämpftes Licht erhellte den dreihundert Meter langen Bogen, der zum Hauptgebäude führte.
    Ehe er den Wagen parkte, blickte er noch einmal in den Rückspiegel. Sein Kinn schwärzten mehr als drei Tage alte Stoppeln, und sein dichtes schwarzes Haar hing ihm als Wust über den Kragen. Immerhin waren seine Augen klar. Bis vor sechs Monaten waren sie noch vom Suff gerötet gewesen – es war ein langes halbes Jahr gewesen, das hinter ihm lag, lange, elende trockene Monate.
    Als er die Treppen zum Haupteingang hinauf schritt, wurde die Tür von einem hochgewachsenen jungen Mann mit dunkelgrünen Augen erwartet, in dessen Zügen sich mehrere Ethnien mischten. Als Donovan ihn begrüßte und anbot, ihn zu Lucys Bibliothek zu begleiten, konnte sich Jack ein Grinsen kaum verkneifen – unwillkürlich musste er an die neue CD von Andrew Weatherall denken, die er kürzlich zu seiner Belustigung entdeckt hatte – »The Bullet Catcher’s Apprentice«.
    »Ich kenne den Weg«, entgegnete er nur. Der Neue brauchte nicht gleich die ganze schmutzige Geschichte zu erfahren. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass Jack einmal dazugehört hatte.
    »Ich bringe Sie trotzdem hin«, sagte Donovan mit dem typischen

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