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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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schweißgetränktes T-Shirt hoch, um sich das Gesicht zu trocknen. Das Salz brannte in seinen Augen. Genau in dem Moment, als er blinzelnd seinen Blick zu klären versuchte, schwappte eine schaumige Welle über den Strand und löschte seine Fußabdrücke aus. Aus irgendeinem Grund machte ihn das wütend.
    Aber Wut war das beste Gefühl der Welt.
    Wut war das erste Anzeichen dafür, dass sein inneres Pendel, das zwischen Glück und Depression hin- und herschwang, den Ausschlag Richtung Elend überschritten hatte und auf dem Weg zurück in die Mitte war, hin zur Normalität.
    Aber was war schon normal? Und was war bitte schön mit Zufriedenheit? Sein Mund verzog sich zu einem bitteren Lächeln. In diesen Tagen konnte er schon zufrieden sein, wenn er überhaupt am Leben blieb.
    Er blickte über das endlose Meer zu seiner Linken und dann gegenüber auf den dichtesten Dschungel, den er je gesehen hatte. Verbarg sich da vielleicht jemand, der eine Waffe auf ihn gerichtet hielt? Clive verfiel wieder in Laufschritt und versuchte, sich vorzustellen, wie das wäre, wenn ihn eine Kugel in den Rücken träfe und ein Loch in sein Herz bohrte.
    Es war bizarr, zu wissen, dass jemand ihn tot sehen wollte. Umso bizarrer, als er nicht wusste, wer.
    Er konzentrierte sich auf seine Füße, seine Beine, seinen Atem, bis er die vier anmutigen Kokospalmen passierte, die sich unter der Last ihrer Früchte und dem steten Rauschen der tropischen Winde beugten. Sie sagten ihm, dass es nicht mehr weit war bis zu seinem kleinen Stück »Paradies«.
    Die Hände in die Hüften gestützt, blieb er stehen und fing an, den Oberkörper nach links und rechts zu neigen, um Rückgrat und Muskeln zu dehnen. Zwischen Bäumen und Felsen hindurch spähte er in Richtung seines Unterschlupfs.
    Da bewegte sich etwas. Jemand war in seinem Haus.
    Er schluckte schwer, ging ein paar Schritte näher. Sein Herz begann zu rasen. Freund oder Feind? Möglich war alles.
    Seinen Freunden vertraute er. Sie hatten ihn hierhergebracht, versorgten ihn, halfen ihm – aus Liebe. Aber seine Feinde … Gott Allmächtiger! Was hatten sie mit Russell gemacht? Was hatten sie mit Charlie gemacht …
    Es half ein bisschen, die Schuld an ihrem Tod anderen zuzuschieben. Es nahm den Druck von seiner Brust und dämpfte das Brennen in seinem Bauch – Schuldgefühle tun weh.
    Seit dem Augenblick, in dem er Charlie in ihrem eigenen Blut hatte liegen sehen, wurde Clive von Schuldgefühlen zerfressen. Er hätte bis zu ihrer Beerdigung bleiben sollen – dass er das nicht getan hatte, ließ ihn umso schuldiger aussehen. Aber er hätte es nicht ertragen können, in einer Kirche zu stehen und zuzuhören, wie irgendwelche Fremde über Charlotte French schwadronierten. Das wäre einfach zu scheinheilig gewesen.
    Durch die Bäume hindurch konnte er die steinernen Mauern der kleinen Hütte sehen, das Schilfdach und die Terrasse, auf der er so gern schlief. Wer hatte sich an seinen Unterschlupf herangemacht? Er hatte weder einen Helikopter gehört noch ein Boot gesehen. Und einen anderen Weg gab es nicht hierher – es sei denn, jemand war wirklich gut zu Fuß und ließ sich von nichts abschrecken.
    Er straffte die Schultern und ging hinein. Was konnte schlimmstenfalls passieren?
    Das Schlimmste war bereits passiert. Charlie war tot .
    »He, schöner Mann.«
    Er schnappte nach Luft und schnellte herum. Die Worte waren so leise geflüstert, dass er sie kaum vom Säuseln des Windes unterscheiden konnte.
    »Ich bin hier drüben.« Ein dunkles, melodiöses Männerlachen folgte. »Du solltest besser aufpassen, mein Freund.«
    Erleichterung machte sich in ihm breit, als er eine vertraute Gestalt aus den Büschen hervortreten sah.
    »Du hast mich ganz schön erschreckt«, grollte er.
    »Sonderlieferung, M r Easterbrook.« Der Besucher hob die rechte Hand. »Und sogar Kraft, deine Lieblingsmarke.«
    »Danke.« Als Clive den Weg entlangging, entdeckte er unten in der Bucht ein Motorboot, welches neben seinem kleinen Segler vertäut war – gerade weit genug entfernt, dass er nichts gehört hatte. Er ließ sich in den Arm nehmen, fest und lange, und versuchte, die Berührung zu erwidern, ohne allzu viel Zuneigung zu verraten. Er war auf Gedeih und Verderb auf diesen Mann angewiesen – und Verderb bedeutete in diesem Falle: Tod.
    »Ich habe Neuigkeiten.«
    Clive trat zurück und legte die Stirn in Falten. »Das klingt aber nicht gut.«
    »Das ist es auch nicht. Sie haben Vanessa aufgespürt.«
    »Um Gottes

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