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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Wahrheit.«
    »Fünftausend die Woche?«
    »Plus Spesen.«
    »Für hundert Riesen können Sie ihre Spesen selbst zahlen.«
    »Falls ich das Bild finde«, sagte ich, »decken die hundert Riesen alles ab, okay? Aber wenn nicht, zahlen Sie mir fünf Riesen die Woche, maximal fünf Wochen lang, plus Spesen.«
    Der Rotschopf streichelte sein Gesicht, sammelte sich, dachte nach. Schließlich sagte sie: »Zehn Riesen im voraus, und Sie fangen heute nacht an.«
    »Fünfundzwanzig im voraus, und ich fange heute nacht an«, schoß ich zurück.
    »Fünfzehn«, offerierte sie.
    »Machen Sie ’nen Spaziergang, Gnädigste«, sagte ich. »Ich hätte mich von Anfang an nicht drauf einlassen sollen.«
    »Sie gehen mit mir«, sagte der Rotschopf. »Zu mir nach Hause.
    Ich gebe Ihnen die fünfundzwanzig.«
    »Und ein Bild von dem Kind?«
    »Ja. Und all das andere Zeug, das ich zusammengetragen habe.«
    »Und dann sind Sie draußen? Ich mach meine Arbeit und laß Sie das Ergebnis wissen?«
    »Ja.«
    »Und dann vergessen Sie, daß Sie mich je gesehn haben?«
    »Oh, das werde ich tun«, sagte sie, »aber Sie werden nie vergessen, daß Sie mich gesehen haben.«
    Selbst im Auto war mir noch kalt. »Haben Sie das Geld bei sich zu Hause. Ihr Mann ...?«
    »Kümmern Sie sich nicht drum. Er wird heute nacht nicht daheim sein. Ist das eine Abmachung?«
    »Keine Versprechen«, beschied ich sie. »Ich tu mein Bestes.
    Komm ich mit leeren Händen wieder ... das war’s dann, klar?«
    »Ja«, sagte sie wieder. »Folgen Sie mir.«
    Sie stieg aus dem Plymouth und in ihr Auto. Ich ließ den Motor leerlaufen, während sie startete. Sie zog raus, und ich folgte ihren Hecklichtern in die Nacht.
    Der Rotschopf fuhr schlecht, jagte den BMW in den niedrigen Gängen zu hoch, ließ den Motor aufheulen, wenn eine Kurve kam, folterte die Reifen. Der Plymouth war auf Stärke gebaut, nicht auf Tempo – ich fuhr meinen eigenen Stiefel und achtete darauf, ob sie mit ihrer Fahrerei Aufmerksamkeit erregte.
    Der BMW huschte in die Einfahrt zum Forest Park. An einer Kurve verlor ich sie aus den Augen, doch ich konnte vor mir ihre Reifen jaulen hören. Ich brummte bloß dahin – es gab nichts, wo sie hin konnte.
    Sie bog aus dem Park und in ein Gebiet mit Mini-Grundstücken – nicht viel Land um die Häuser herum, aber es waren lauter große Mistklötze, weit von der Straße zurückgesetzt, meistens Kolonialstil. Der Rotschopf nahm eine Reihe enger, gewundener Kurven und hielt vor einem Haus mit gefliester Fassade und Schmiedeeisenzaun. Sie stieg aus und lief, ohne einmal zurückzuschauen, zur Einfahrt. Etwas aus ihrer Tasche entriegelte das Tor. Sie winkte mich um ihr Auto herum, und ich stieß auf die Auffahrt. Ich hörte, wie sich das Tor wieder hinter mir schloß, und dann blendeten mich die Lichter des BMW, als er an mir vorbeischoß und der Kurve der Zufahrt zur Rückseite des Hauses folgte. Die Garage öffnete sich, als wir uns näherten – sie mußte eine Art elektronisches Auge haben. Innen ging das Licht an. Nur ein Stellplatz war belegt – eine Mercedes-Limousine.
    Ich sah sie den BMW in die mittlere Lücke zwängen. Ich brachte mein Auto zum Halten und setzte zurück, so daß die hintere Stoßstange des Plymouth an der Garagenöffnung war. Sie bedeutete mir, ganz reinzustoßen. Ich schüttelte den Kopf, stellte den Motor ab. Sie zuckte die Achseln, wie man es angesichts eines Idioten tut, der den Film nicht versteht, und bedeutete mir, ihr ins Innere zu folgen.
    Der Rotschopf drückte einen Knopf an der Garagenwand, und das große Tor senkte sich von der Decke und schloß sich hinter uns.
    Sie öffnete eine Seitentür, stieg ein paar Stufen hoch und wies mich mit einer knappen Bewegung des Handgelenks an, ihr zu folgen.
    Die Stufen beschrieben eine sanfte Kurve zum nächsten Stock.
    Von irgendwoher kam weiches Licht, aber ich konnte keine Birnen sehen. Auf der engen Treppe streiften die Hüften des Rotschopfs beinahe gegen beide Wände. Ich dachte an den Magnum, den ich im Plymouth zurückgelassen hatte.
    Sie führte mich in einen langen, schmalen Raum im nächsten Stock. Eine ganze Wand nach hinten raus war aus Glas. Flutlicht strömte über das Gelände – eine Terrasse weiter hinten war von einem Felsengarten umgeben; der Rest verschmolz mit den Schatten.
    »Warten Sie hier«, sagte sie und bewegte sich zu einem anderen Raum.
    Sie hatte das Licht in dem großen Raum nicht angeknipst, doch ich konnte einigermaßen sehen. Er wirkte, als hätte der

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