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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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Doch ich spürte, wie ich in ihrem Mund wuchs. Zum Bersten anschwoll. Ich schaute zur Decke. Schatten. Ich schloß die Augen.
    Sie nahm den Mund von mir. »Beinah soweit«, flüsterte sie.
    »Ich bin jetzt soweit.«
    »Noch nicht. Warte.« Sie streichelte mich mit etwas Schlüpfrigem in ihrer Hand, verrieb es sachte von der Wurzel bis zur Spitze.
    Sie nahm meine Hand. »Komm schon«, sagte sie, zog mich von der Couch und führte mich zum Bett.
    Sie setzte sich aufs Bett, zog mich mit sich und schubste mich wieder auf den Rücken. Sie zündete eine Zigarette an, steckte sie mir in den Mund. Sie legte sich auf den Bauch, das Gesicht Zentimeter neben meinem.
    »Würdest du etwas für mich tun?«
    »Was?«
    »Ist doch egal – würdest du es tun?«
    »Ich ...«
    »Hör mir bloß zu, okay? Dann entscheide. In Ordnung?«
    »Yeah.« Ich fühlte mich so müde. Wie ein alter Mann, der eine weitere lange Verurteilung antritt.
    »Erinnerst du dich, wie ich dir von dem Mann erzählt hab, mit dem ich mal zusammen war? Dieser taffe Kerl? Der Kerl, der keine Hündin wollte?«
    »Yeah.«
    »Erinnerst du dich, wie ich dir erzählt hab, daß er gesagt hat, alle Hündinnen würden bloß den Arsch umdrehen? Daß er genau das von mir gewollt hat?«
    Ich nickte, zog an meiner Zigarette.
    »Weißt du, was er gemeint hat? Er hat gemeint, ich soll den Arsch umdrehen. Er wollte mich in den Arsch ficken.«
    »Ah.«
    »Er hat gesagt, ein echter Mann könnte immer ein Stück Arsch finden – hat gesagt, er war im Gefängnis, und sogar dort hätt er welche gefunden.« Sie langte rüber, nahm mir die Zigarette ab, zog dran. Reichte sie mir wieder. »Hast du das je gemacht?«
    »Was?«
    »Einen Mann gefickt. Im Gefängnis.«
    »Nein.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Ich hab mich an meine Faust gehalten«, grunzte ich. Kurz davor zu lachen, aber noch nicht ganz soweit.
    »Weil ein echter Mann so was nicht tut?«
    »Ich weiß nicht, was ein echter Mann tut. Es ist wie bei allem, was ich kenne, Belle – ich kenne nur die dunkle Seite. Ich weiß nur, was ein Mann nicht tut.«
    »Hast du mich deswegen nicht kosten wollen? Als wir uns das erste Mal geliebt haben?«
    »Ich habe dir damals die Wahrheit gesagt – es ist dieselbe Wahrheit. In Haft ... machen Männer Dinge. Ich verurteile sie deswegen nicht. Will ein Mann einen ändern Mann ficken, sagt das gar nichts über ihn.«
    »Was ist es dann, was Männer nicht tun?«
    »Sie ficken niemand, der nicht gefickt werden will, okay? Das ist die einzige Regel, die einzig echte. Einen andern Mann in den Arsch zu ficken macht dich nicht weniger wert. Aber es mit ...«
    »Ich weiß. Es macht einen Mann zum Mädchen.«
    »Das ist Quatsch. Ein Bengel, der in Haft vergewaltigt wird, das sagt was über den Kerl, der’s ihm angetan hat, das ist alles.«
    »Aber wenn der Junge nicht kämpft ...«
    »Er muß kämpfen. Er braucht nicht zu gewinnen.«
    »Was passiert mit einem Jungen, der vergewaltigt wird?«
    »Er kann sich wegschließen lassen, in SH gehn. Schutzhaft. Oder er kann sich aufhängen. Sich von der Liste streichen. Ich schätze, er könnte sogar flüchten. Aber er kann nicht über den Hof, solange er es nicht regelt.«
    »Wie regelt er so was?«
    »Den Kerl töten. Ihn abstechen, ihn erschlagen, ihn vergiften ... es ist egal. Mach es quitt. Hol’s dir zurück.« Ich setzte mich im Bett auf, zündete mir eine weitere Zigarette an. »Genau das wollte ich dir sagen. Es gibt Regeln. Für alles. Sie müssen nicht fair sein.
    Als ich das erste Mal in der Besserungsanstalt war, wollte mich einer der großen Jungs anmachen. Ich ließ ihn nicht erst zum Stich kommen. Wir kämpften. Er konnte mich schlagen, aber er wußte, daß er mich nie drankriegen würde. Als ich das nächste Mal eingefahren bin, war ich älter. Cleverer. Diesmal hatten sie ein andres Spiel laufen. Da drin waren lauter Gangs. Sie brachten einen der Kids dazu auszureißen. Bei Nacht abzuhaun. Dann rannten sie los und fingen ihn. Haben ihm die Scheiße aus dem Arsch geprügelt, ihn zurückgezerrt. Normalerweise haben sie dafür anschließend den Heimfahrschein gekriegt. Bloß ’ne andre Art von Vergewaltigung.
    Als sie zu mir kamen, hab ich dem großen Kerl gesagt, ich würd’s tun, aber nicht umsonst. Er müßte mir sein Radio geben. Ich habe sein Gesicht beobachtet – ich konnte sehen, für was für ’nen Trottel er mich gehalten hat.
    Er gab mir sein Radio, und ich hab ihm gesagt, ich würde in einer Woche ausreißen. ’ne ganze Weile hab

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