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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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bedeutete mir, vor ihr zu gehen.
    »Nach Ihnen«, sagte ich.
    Ein schwaches Lächeln. »Sind sie höflich? Oder ängstlich?«
    »Ängstlich.«
    Sie ging vor mir rein. Ich beobachtete sie von der Schwelle aus, stieß die Tür mit der linken Hand sachte vor und zurück, probierte den Widerstand. Belle bückte sich von der Taille aufwärts in den Schatten. Ich hörte ein Klicken. Eine Lampe leuchtete auf. Sie machte ein paar Schritte. Noch einen.
    »Schließen Sie die Tür hinter sich«, sagte sie.
    Die Hütte bestand aus einem großen Zimmer. Eine lange Couch aus Sitzelementen nahm eine Wand ein, an beiden Enden Beistelltische mit Lampen. Die Küche war entlang der gegenüberliegenden Wand untergebracht, Hollywood-Stil, alles in halber Größe. An der Seite waren blanke Wände, keine Fenster.
    »Möchten Sie Kaffee?«
    »Nein, danke.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an und ging in Richtung Couch.
    Die Hinterseite des Hauses war immer noch dunkel. Ich konnte weiter links ein Dreifachfenster neben einer Tür sehen, rechts ein Bett.
    Belle zog sich das Sweatshirt über den Kopf und schmiß es in einen weißen Plastikkorb neben dem Kühlschrank. Ihr schwarzer BH war aus einer Art Jersey mit am Rücken über Kreuz laufenden Trägern, so daß die Schultern bloß waren. Sie stieg aus den Jogging-Hosen. Drunter hatte sie etwas an, das wie weiße Männer-Boxershorts aussah.
    Sie nahm ihre Kaffeetasse in die eine Hand, eine Schachtel Zigaretten in die andere. Lief zur Hintertür.
    Ich machte sie ihr auf, folgte ihr nach draußen. Ein Holzsteg ragte über das schwarze Wasser raus, auf beiden Seiten ein hüfthohes Geländer. Auch die anderen Hütten hatten Stege. Ich sah ein kleines Segelboot, das an einem festgebunden war, ein Ruderboot mit einem Außenborder an einem anderen. Belle ging bis zum Ende raus, balancierte vorsichtig die Kaffeetasse.
    »Nehmen Sie mal«, sagte sie und reichte mir Kaffee und Zigaretten. Sie wandte den Rücken dem Wasser zu, stützte die Hände zu beiden Seiten aufs Geländer und schwang sich drauf. Ich stellte den Kaffee auf die eine Seite ihrer Hühner-Stange, reichte ihr die Schachtel mit den Kippen wieder. Sie schüttelte sich eine raus, lehnte sich nach vorn, stützte sich mit einer Hand an meiner Schulter ab. Ich zündete sie ihr an.
    Ich konnte die kühle Nachtluft durch meine Jacke spüren.
    Belle schien sie nicht wahrzunehmen. Ich lehnte die Ellbogen neben ihr aufs Geländer, sah zu den eine halbe Meile entfernten Hafenlichtern. Wieder spürte ich ihre Hand auf meiner Schulter.
    »Haben Sie wirklich all das Zeug gemacht?« Ein sanfter Ton, durch und durch rauchig. Eine Kleinmädchenstimme. Die gewundene Tätowierung zeichnete sich scharf auf ihrem Schenkel ab, Zentimeter vor meinem Gesicht.
    »Welches Zeug?«
    »Was der Kerl heut abend gesagt hat.«
    »Nein.«
    Sie kicherte, wie Kinder es tun, wenn sie wissen, daß man mit ihnen spielt.
    »Doch, Sie haben«, sagte sie.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ich hab was, das Sie interessieren könnte«, sagte sie mit ruhigem Ton.
    »Sie haben was, das jedermann interessieren könnte.«
    Sie kicherte. »Das hab ich nicht gemeint. Geschäftlich. Kann ich mit Ihnen drüber reden?«
    »Nicht hier.«
    »Warum?«
    »Am Wasser trägt der Ton zu weit.«
    Sie legte mir einen Arm um den Hals, zog mein Gesicht dicht an ihres. Flüsterte. »Glauben Sie, das weiß ich nicht? Ich bin am Wasser aufgewachsen. Drin.«
    »Okay.«
    Ich wandte mich dem Haus zu, schlang ihr den Arm um die Taille. Mit ausgestreckten Beinen rutschte sie vom Geländer auf mich zu. Instinktiv riß ich den anderen Arm hoch und packte ihren Schenkel. Belle kuschelte sich in meine Arme. »Trag mich«, sagte sie, sanft.
    »Ich heb mir ’nen Bruch«, knurrte ich sie an, während ich mich um Halt suchend ans Geländer lehnte.
    »Bitte.«
    Ich hätte wieder die Achseln gezuckt, aber ich brauchte meine ganze Kraft.
    Sie duckte ihren Kopf an meine Brust, als wir durch die Tür gingen, und stieß sie mit dem Zeh zu. Ich versuchte sie sacht auf der Couch abzusetzen, ließ sie aber den letzten halben Meter fallen.
    Ich plumpste neben ihr hin. »Ich liebe es, wenn ich getragen werde«, sagte sie, lehnte sich rüber und küßte mich auf die Backe.
    »Gewöhn dich nicht zu sehr dran.«
    Belle hüpfte von der Couch hoch. In Minutenschnelle kam sie zurück. Stellte ihre Kaffeetasse in die Spüle, zündete am Gasherd zwei Zigaretten an, lief zu mir und reichte mir eine.
    »Erst du«, sagte sie.
    Ich nahm einen

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