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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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gehen direkt zum nächsten Gipfel weiter, ohne ein Bergfest zu feiern. Sie schätzen das Erreichte nicht und erleben dadurch keine Erfolgserlebnisse. Oder sie strengen sich so sehr an, dass sie das Ziel erst gar nicht erreichen. Um sich nicht zu verzetteln und den Berg zu schaffen, ist es hilfreich, bei größeren Aufgaben oder wenn gerade viel anliegt, aufzuschreiben, was zu tun ist und den Berg Schritt für Schritt zu erklimmen: Prioritäten setzen, auswählen, abgeben, was nicht zu machen ist; erwachsen werden, erfolgreich sein und einen Platz unter den Menschen haben.
    Beispiel: Wie kehrt man eine lange Straße?
    „Momo wundert sich, wie ihr Freund Beppo, der Straßenkehrer, es schafft, so lange Straßen zu kehren. ,Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich. Schritt – Atemzug – Besenstrich. Schritt – Atemzug – Besenstrich. Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging er weiter – Schritt – Atemzug – Besenstrich – – –.‘ Momo erklärte er: ,Es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man.‘ Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: ,Und dann fängt man an sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst und am Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen.‘
    Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: ,Man darf nie [32] an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.‘
    Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: ,Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.‘
    Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: ,Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat‘“ (Ende 1973, S. 36 f.)
    „Ein Schritt nach dem anderen!“ oder „Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden!“ sind Sprichwörter, die in diesen Zusammenhang passen. Ich fasse die Auflösung des „Versuche-angestrengt!“-Verhaltens mit dem Satz zusammen:
    „Ich tue / lasse es, entsprechend meiner Kraft.“ ( siehe Tab. 4-25 )
    Erstellen Sie eine Liste ihrer Aufgaben oder Vorhaben.*
    Wählen Sie aus, was machbar ist und was nicht.*
    Setzen Sie Prioritäten.*
    Machen Sie Pläne, die den (erfolgreichen) Abschluss einer Aufgabe beinhalten.
    Finden Sie die Teilaspekte einer Aufgabe heraus, indem Sie nachfragen, sodass Sie wirklich nur das tun, was eindeutig erwartet wird.
    Hören Sie auf, (zu viele) Dinge freiwillig zu tun und (zu viele) ehrenamtliche Jobs zu machen.*
    Üben Sie sich darin, spielerisch zu handeln.*
    Tabelle 4-25: Auflösung des „Versuche-angestrengt!“-Antreiber- und Gegenantreiberverhaltens auf der Verhaltensebene nach Hay (1996) und Schneider*
    Beispiel: Wohldosierte Kraft beim Golfen
    Ich kam eines Tages ganz frustriert zum Golfunterricht, meine Bälle flogen nicht mehr, wie ich es kannte. Mein Golflehrer schaute sich meine Schwünge an, dann nahm er mich auf Video auf und zeigte mir, wie ich spielte. „Schau, du haust drauf wie ein Berserker, kein Wunder, dass deine Bälle nicht so fliegen, wie du es möchtest. Und schau mal in dein Gesicht, es wirkt ganz verbissen und angestrengt.“
    Dann zeigte er mir eine Übung: „Stell dir den Einsatz deiner Kraft auf einer Skala von 0 bis 10 vor. Nimm deinen Schläger in die Hand und achte darauf, wie fest du ihn greifst. So, wie du jetzt gerade draufgehauen hast, das legen wir als Stärke 10 fest. Als 0 legen wir fest, wenn dir der Schläger aus der Hand fällt.“ Dann ließ er mich mit verschiedenen Greifstärken den Schläger schwingen. Er sagte verschiedene Stärken an und ich schwang. Ich war überrascht, wie schnell und wie genau ich die Kraft dosieren konnte, und stellte fest, dass der Ball am besten flog, wenn ich mit 5 ausholte und mit 7 durchschwang. Erstaunlich, mit wie wenig Aufwand der Ball weit und wunschgemäß flog. Erleichtert und froh beendete ich die Stunde.
    Zwei Jahre später gab der Lehrer mir die

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