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Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Levke Winter
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stieß ihn in die Rippen. »Hat Ihre Charlotte was mit Sören van Doom?«
    »Weiß nicht«, nuschelte der Forstwirt.
    Na gut.
    Als sie die Wohnung verließen, wären sie fast über einen sehr dürren, sehr korrekt aussehenden Herrn gestolpert, der in der Wohnung gegenüber wohnte und offenkundig mehr über den Besuch seines Nachbarn erfahren wollte. Natürlich fragten sie ihn umgehend aus. Er erzählte, dass er der Freund von Forstwirt Freddy sei. Und dass er es habe kommen sehen. Charlotte war nämlich ein Luder, aber Donnerwetter, was für eins! Und natürlich hatte sie was mit ihrem Chef! Der brachte sie ja sogar ohne jede Diskretion abends nach Hause! Bis vor die Tür! Nicht das geringste Schamgefühl!
    »Auch am Donnerstag vor Ostern?«, wollte Elias wissen.
    »Nö, da nicht.«
    Sven wurde sofort hellwach. Da hatten sie ihn also endlich – den Zipfel, an dem sie das Lügengebilde aus der Dunkelheit zerren konnten. »Woher wissen Sie das denn so genau?«
    »Weil sie da bei mir war«, erklärte der Nachbar mit einem genüsslichen Lächeln.
    Elias war so begeistert, dass er die gesamte Fahrt quasseln musste. Das falsche Alibi war zerdeppert. Und zusammen mit der Schubkarre und Steffis Jacke würden ihre Erkenntnisse ausreichen, damit die Staatsanwaltschaft beim Gericht Anklage erhob.
    »Mensch, ja«, sagte Sven, als sie am Autobahndreieck Richtung Groningen abbogen. »Aber jetzt musst du auch mal den Mund halten, kapiert?«
    »Müde?«
    »Müde … müde …«, äffte Sven ihn nach. »Du weißt ja gar nicht, wovon du redest!« Er rieb sich die Augen, die knallrot und gereizt aussahen.
    »Was ist denn?«
    Elias erfuhr, dass Lena und Dorothee neben dem Keuchhusten auch noch diesen Magen-Darm-Virus erwischt hatten, obwohl Sven ja selbst gar nicht krank geworden war und sich zu Hause nach eigener Aussage hundertmal die Hände desinfiziert hatte. »Jedenfalls hat Tanja gesagt, ich muss den Wickeldienst für anderthalb Kinder übernehmen, weil sie sonst überschnappt. Und wenn zwei Kinder alle halbe Stunde in die Windel kacken … Die haben zarte Popöter. Das muss man gleich wegmachen. Auch um drei Uhr morgens. Und um drei Uhr dreiundzwanzig …und um drei Uhr achtundvierzig … Verstehste?«
    »Aber wenn nur zwei den Dünnpfiff haben, warum musst du dann anderthalb …?«
    »Weil die Sina eben auch ’ne Verdauung hat. Mensch, du hast echt gar keine Ahnung! Die Kleinen schlafen inzwischen bei uns im Bett, weil wir es nicht mehr schaffen aufzustehen. Mein erster Schritt heute Morgen war direkt in den Eimer mit den bekackten Windeln.«
    Oje. Elias ließ ihn die letzten Kilometer bis zur PI etwas Schlaf nachholen.
    Natürlich machte ihr Bericht Harm und Olly glücklich. Olly spendierte eine Flasche Holderbeerensaft, den sie im letzten Jahr eingekocht und am Morgen mit Sprudel aufgefüllt hatte. »Hier, trinkt! Das hat einen Wahnsinnseinfluss auf das Immunsystem! Mann, ich wusste, dass der Idiot uns die Hucke volllügt!«
    Dann riefen sie Jens Jensen an, und er kam vorbei und nahm ebenfalls ein Glas und erklärte ihnen, wie erleichtert er sei, dass der Fall Steffi Coordes endlich vorankam – besonders nach der Pressekonferenz, die wohl eine ziemliche Schinderei gewesen war. »Festnehmen und durch die Mangel drehen«, schlug er vor, was sie sowieso planten. »War da wirklich eine Handgranate mit im Spiel? Also, ich meine jetzt in Hannover – diese Geschichte mit den Luftballons?«, wollte er von Elias wissen.
    »Ach, Quatsch. Bis auf die eine natürlich. Aber da wurde ja niemand verletzt.«
    »Dann mal hopp, ihr Lieben«, ordnete Jensen an. Und so fuhren sie erneut nach Emden, dieses Mal zu dritt, obwohl Harm mit seiner Verdauung immer noch nicht auf festem Grund stand.
    Sörens Büro war geschlossen. Also fuhren sie weiter nach Hinte. Dort fanden sie immerhin Charlotte. Sie saß bei ihrem Forstwirt in der Küche, und offenbar wurden gerade die Konflikte ihrer Beziehung aufgearbeitet, dem Lärm nach zu urteilen. Da störte man ungern, aber was half’s. Zuerst nahmen sie das Klo in Beschlag, dann musste Charlotte ihnen bestätigen, dass sie bei dem Alibi geflunkert hatte. Tat sie auch. Sie war völlig erschöpft von der Ehedebatte. »Der Chef hat mich drum gebeten. Da muss man ihm doch auch mal einen Gefallen tun … bei der Lage auf dem Arbeitsmarkt … und wo Freddy es nicht mal bis zum Frühstück schafft, nüchtern zu bleiben …«
    Freddy zuckte zusammen und warf eine Kopfschmerztablette ein.
    Auf dem Rückweg, als

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