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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Friedrichs
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als Wasserleiche wiederfinden! Hauptsache war, daß Jackson auf Nimmerwiedersehen im East River verschwand.
    Der Kran war nicht einfach zu bedienen. Garcia schaffte es schließlich, nachdem er alle Hebel und Knöpfe durchprobiert hatte, das Segeltuchlaken neben dem Pontiac auf den Kai zu senken. In Sekundenschnelle war er unten. Es kostete ihn einige Mühe, die beiden Leichen auf das große Quadrat des derben Stoffes zu zerren.
    Spielend leicht zog der Kran seine mörderische Last in die Höhe.
    Nach kurzem Suchen fand Garcia den richtigen Hebel. Er schwenkte den Ausleger nach rechts. Das Segeltuchlaken schwenkte über das Hafenbecken. Der Chilene stoppte den Kran und ließ die Ladung nach unten sinken. Etwa fünfzehn Yards tief, bis das dunkle Bündel am Haken kaum noch zu erkennen war.
    Plötzlich traf ein greller Lichtstrahl die Augen des Blasrohr-Killers. Garcia zuckte zusammen. Er erkannte die Scheinwerfer eines Wagens, der in gut 200 Yards Entfernung auf den Kai einbog.
    »Verdammter Mist!« Verzweifelt suchte der Blasrohr-Killer nach dem Hebel, der das Laken am Kranhaken öffnen würde. Die Lichter kamen immer näher. Der Ausleger des Krans tanzte hin und her. Es klappte nicht.
    Lopez Garcia stieß einen ellenlangen Fluch aus. Er Hastete die Stahlleiter hinunter und raste auf den Pontiac zu. Im Scheinwerferlicht des anderen Wagens jagte der Chilene mit aufkreischenden Reifen davon.
    Lois Payne stoppte erschreckt den Kleinbus. Zehn Hafenarbeiter, die er zur Nachtschicht kutschierte, rieben sich schlaftrunken die Augen. Payne sprang vom Fahrersitz und starrte den Schlußlichtern des Pontiac nach. »He! Was ist los? Warum geht’s nicht weiter?« klangen mürrische Männerstimmen aus dem Bus. Der Driver hörte nicht darauf. Sein Blick fiel auf eine riesige Blutlache. Daneben erkannte er im Abblendlicht die Umrisse einer Pistole. Lois Payne handelte, ohne zu zögern. Energisch trommelte er die Männer aus dem Wagen.
    »Ihr bleibt hier stehen und rührt euch nicht von der Stelle! In fünf Minuten bin ich wieder da.« Ohne eine Antwort abzuwarten, raste Payne mit dem Kleinbus davon. Das wütende Gemurmel der Männer verstummte, als sie die Blutlache und die Pistole sahen. Einer knipste eine Taschenlampe an. Lois Payne schaffte den Weg zum nächsten Polizeirevier in Rekordzeit.
    ***
    Ich stattete Mr. High einen kurzen Bericht ab. »Noch können wir dem Mädchen nichts nachweisen«, sagte der Chef. »Der Schlüssel dürfte jetzt bei William Hammond liegen. Der Mann muß gefunden werden.«
    Ich legte auf. Gemeinsam mit Phil ging ich zurück ins Büro. Unterwegs zapften wir aus dem Kaffeeautomaten einen heißen Mokka. Den hatten wir jetzt mehr als nötig.
    Wir waren kaum drin, als das Telefon sich meldete. Ein Kollege von der Fernschreibzentrale war am Apparat. »Ein Telex aus Djakarta«, teilte er mir gutgelaunt mit.
    »Djakarta?« wiederholte ich erstaunt.
    Phil war bereits aus der Tür.
    Zwei Minuten später kam er mit der Nachricht zurück. »Nicht viel, aber wenigstens ein kleiner Hinweis«, meinte er.
    Ich studierte den Fernschreibtext. Unsere Kollegen in Indonesien nahmen ihre Sache genau. Zum Fall Stevens und Hammond hatten sie nachträglich aus Penang erfahren, daß der New Yorker Geschäftsmann im damaligen Malaysia ebenfalls unangenehm aufgefallen war. Ein gewisser Lucius Witherspoon, Kapitän seines Zeichens, war bei den dortigen Behörden angeeckt. Er hatte sich auf Hammond berufen. Dann war die ganze Sache im Sande verlaufen.
    Der letzte Satz des Berichtes aus Djakarta elektrisierte mich.
    Witherspoon, so hatten unsere Kollegen in Erfahrung gebracht, war jetzt Kapitän auf einem Ostasiendampfer namens ›American Traveler‹. Meine Vermutung bestätigte sich im Handumdrehen.
    »Ganz richtig, Sir«, erklärte der Beamte des Hafenbüros, »der Kahn macht in etwa einer Viertelstunde fest. Pier 27. Soll ich eine Nachricht an Bord geben?«
    »Nein, danke!« Ich knallte den Hörer auf die Gabel. Phil nickte. Wir meldeten uns bei der Zentrale ab und liefen zum Fahrstuhl. Zwei Minuten darauf rollte mein Jaguar aus dem Hof des FBI-Gebäudes. Aber wir kamen nicht weit. Das Lämpchen des Funksprechgerätes flackerte auf. Phil nahm ab. Mit einem Seitenblick erkannte ich, wie er erstaunt die Augen aufriß.
    »Anhalten«, sagte Phil kategorisch. Ich trat auf das Bremspedal.
    »Was ist passiert?«
    »Am East River in Brooklyn sind zwei Leichen gefunden worden. Eine davon ist Banana-Bernie.«
    Ich war sprachlos. Wir

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