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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Aufschrift: Alles Gute, Sergeant O'Brien! Jessica stieg die Treppe in den ersten Stock hinauf und wechselte mit ein paar Bekannten die üblichen Höflichkeitsfloskeln. Dann kehrte sie ins Erdgeschoss zurück. Hier war es lauter, doch im Augenblick wünschte sie sich die ruhige Anonymität einer lärmenden Polizistenkneipe. Sie bog gerade um die Ecke, um die Wirtsstube zu betreten, als ihr Handy klingelte. Es war Terry Cahill. Obwohl sie kaum etwas verstand, begriff sie, dass aus der Verabredung heute nichts wurde. Er sagte, er habe Adam Kaslov bis zu einer Kneipe in Nord-Philly beschattet und dann einen Anruf von seinem Vorgesetzten bekommen. In Lower Merion war eine Bank überfallen worden, und er wurde am Tatort gebraucht. Daher musste er die Beschattung abbrechen.
    Von einem FBI-Agenten versetzt, dachte Jessica.
    Sie musste sich ein neues Parfum zulegen.
    Jessica steuerte auf die Theke zu. Der ganze Raum war mit blauem Teppichboden ausgelegt. Officer Mark Underwood saß mit zwei jungen Burschen Anfang zwanzig an der Theke. Die beiden hatten modische Haarschnitte. Ihre coole Haltung und ihr cooles Gebaren bewiesen, dass sie blutige Anfänger waren. Man konnte das Testosteron förmlich riechen.
    Underwood winkte ihr zu. »Hallo, da bist du ja.« Er zeigte auf die beiden Burschen neben sich. »Zwei meiner Schützlinge. Officer Dave Nihiser und Officer Jacob Martinez.«
    Im ersten Augenblick war Jessica ein wenig überrascht. Ein Polizist, an dessen Ausbildung sie mitgewirkt hatte, bildete nun selbst zwei Neulinge aus. Wo war die Zeit geblieben? Sie reichte den beiden jungen Männern die Hand. Als sie erfuhren, dass sie bei der Mordkommission war, warfen sie ihr respektvolle Blicke zu.
    »Verrate denen mal, wer dein Partner ist«, sagte Underwood zu Jessica.
    »Kevin Byrne.«
    Jetzt schauten die beiden jungen Männer sie geradezu ehrfürchtig an. Byrne hatte in seinen über zwanzig Dienstjahren große Berühmtheit erlangt.
    »Vor ein paar Jahren habe ich für ihn und seinen Partner in Süd-Philly einen Tatort abgesperrt«, erklärte Underwood mit stolzgeschwellter Brust.
    Seine beiden jungen Kollegen verzogen die Gesichter und nickten, als hätte Underwood behauptet, einst die Bälle von Steve Carlton aufgeschnappt zu haben.
    Der Barkeeper brachte Underwood seinen Drink. Er stieß mit Jessica an, trank einen Schluck und machte es sich auf seinem Hocker bequem. Es war für die beiden eine andere Umgebung, fern der Tage, als Jessica den jungen Underwood auf den Straßen von Süd-Philadelphia in den Polizeidienst eingewiesen hatte. Auf dem Großbildschirm vorne in der Kneipe wurde ein Spiel der Phillies übertragen, die gerade einen Punkt erzielten. Die Menge brüllte. Hier im Finnigan's gehörte der Lärm einfach dazu.
    »Übrigens bin ich nicht weit weg von hier aufgewachsen«, sagte Underwood. »Meine Großeltern hatten ein Süßwarengeschäft.«
    »Ein Süßwarengeschäft?«
    Underwood lächelte. »Ja. Kennst du die Redewendung ›wie ein Kind in einem Bonbonladen‹? Das Kind war ich.«
    »Muss toll gewesen sein.«
    Underwood trank einen Schluck und schüttelte den Kopf. »War es auch, bis ich mich an Circus Peanuts überfressen habe. Erinnerst du dich an Circus Peanuts?«
    »Na klar«, erwiderte Jessica. Sie erinnerte sich gut an dieses schwammige, ekelhaft süße Zeug, das wie Erdnüsse geformt war.
    »Einmal bekam ich wegen der Dinger Stubenarrest.«
    »Du warst ein unartiger Junge?«
    »Ob du es glaubst oder nicht. Um es meiner Großmutter heimzuzahlen, klaute ich einen großen Beutel Circus Peanuts mit Bananengeschmack. Einen von diesen Beuteln aus dem Großhandel, zwanzig Pfund schwer. Die Circus Peanuts wurden vorne in die großen Gläser gefüllt und dann einzeln verkauft.«
    »Sag nicht, du hast den ganzen Sack leer gegessen.«
    Underwood nickte. »Fast. Bis mir der Magen ausgepumpt werden musste. Seitdem kann ich die Dinger nicht mehr sehen. Bananen übrigens auch nicht.«
    Jessica schaute sich in der Kneipe um. Zwei hübsche Collegemädchen in Tops mit Nackenbändchen schielten flüsternd und kichernd zu Mark herüber. Er war ein gut aussehender junger Mann. »Warum bist du nicht verheiratet, Mark?«, fragte Jessica, die sich verschwommen an ein Mädchen mit Mondgesicht erinnerte, das damals manchmal auf ihn gewartet hatte.
    »Einmal war ich nahe dran«, sagte er.
    »Was ist passiert?«
    Er zuckte mit den Schultern, trank einen Schluck und überlegte. Vielleicht hätte sie ihn nicht fragen sollen. »Das

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