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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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raus. Bitte.« Emma Jan trug heute wieder einen Hosenanzug, der ihr ganz ausgezeichnet stand (ziegelrot, mit passendem Jackett und einer hellbraunen Bluse) und an mir katastrophal ausgesehen hätte. »Hör mal, wenn dir Adrienne Angst gemacht oder dir wehgetan hat, tut es mir ... «
    »Oh nein! Es war schon okay. Ich meine, es war ziemlich schräg, aber okay. Du bist irgendwie … okay, also, zuerst hast du die Augen verdreht, und dann hast du Behrman förmlich angesprungen . Sein Freund hat den Fehler gemacht, ihm helfen zu wollen, und dann ist der Hund – ach, weißt du was? Spielt doch alles keine Rolle. Hat Michaela es dir nicht gesagt? Sie werden keine Anzeige erstatten.«
    »Das ist die einzige gute Nachricht seit zwei Tagen.« Ich seufzte, rückte meine Tasche ein Stück beiseite und ließ mich auf den Stuhl fallen. »Als du hierher versetzt wurdest, hattest du bestimmt keine Ahnung, worauf du dich einlässt, hm?«
    »Mir gefällt’s hier«, erklärte Emma Jan heiter. »Ist alles so aufregend.«
    Ja, so konnte man es wohl nennen.
    »Wann wird Adrienne wohl wieder auftauchen?«
    Nun sah George doch auf. »Das zeigt deutlich, dass Sie das New Girl sind. Niemand von uns fragt sich, wann Adrienne auftauchen wird. Abgesehen von mir, manchmal. Und ich bin … « Er zuckte mit den Achseln. Es war gar nicht nötig, dass er den Satz beendete. Ich bin ein Soziopath. Ich habe keinerlei Mitgefühl, sondern lebe nur für mein Vergnügen. Menschen sind für mich Objekte. Ich bin der Mittelpunkt des Universums. Und der Mittelpunkt des Universums hasst Skinheads aus Gründen, die ich nicht diskutieren möchte. In meinem Universum ist kein Platz für Skinheads .
    Manchmal erinnerte mich George an diesen komischen Typen aus Braveheart , den alle für verrückt halten und der stets behauptet, dass Irland seine Insel sei. »Ich bin der meistgesuchte Mann auf meiner Insel – nur bin ich gerade nicht auf meiner Insel.« So was in der Art.
    »Ich freu mich schon darauf, Shiro wiederzusehen.« Emma Jan ließ sich nicht von ihrem Thema abbringen, was mich, wenn ich sie nicht für einen solchen Wirrkopf gehalten hätte, nicht weiter gestört hätte. »Natürlich bin ich auch gern mit dir zusammen«, fügte sie hastig hinzu, als sie meinen Blick sah, »aber Shiro und ich hatten so viel Spaß, als wir zusammen essen gegangen sind. Wir haben furchtbar viel gewettet und gelacht. Und heute Abend wollen wir auf den Schießstand! Sorry, wenn ich jetzt ’n total ausgeleiertes Wort benutze, aber ich bin echt aufgedreht. Ich bin … so aufgedreht, dass es kaum zu glauben ist. Es ist total total … ach, warum fehlt mir der Eighties-Slang?«
    Ich verdrehte nur die Augen. »Emma Jan … «
    »Ich bin doch die Neue, ich kenne hier oben keine Menschenseele. Wir konnten’s kaum glauben … als wir dachten, wir hätten erst eine halbe Stunde gequatscht, war es schon nach elf! Hast du die Reste probiert? Shiro wollte dir eine Doggie bag mitbringen.«
    Also war Emma Jan tatsächlich Shiros geheimnisvolles Date!
    Soso. Ein glanzvoller Abend für Shiro, eine Hundebefreiungs-Posse für Adrienne, und für mich blieben die elenden Debriefings übrig. Und vermutlich auch noch jede Menge Hundekot, den ich aufwischen musste. Von uns dreien war ich ganz eindeutig diejenige, die eine Wette mit Gott verloren hatte. Denn er ist eine rachsüchtige Gottheit, wie sie im Buche steht.
    »Ich will nur sagen, reg dich nicht auf, wenn sie nicht rechtzeitig zum … wohin wolltet ihr?«
    »Zum Schießstand.«
    »Stimmt, um euren kleinen Wettkampf auszutragen.« Hmf. Schießen war ein perfektes Freizeitvergnügen für Shiro, es wurde nur noch von einem Kampfkunst-Dojo getoppt, wo sie nach Herzenslust alle Kombattanten in Grund und Boden rammen konnte. Shiro war mit einer Waffe beängstigend treffsicher. Wie mit allem anderen auch.
    In diesem Augenblick sah ich Michaela kommen. Auf der einen Hand balancierte sie einen Aktenstapel, während die andere den Griff eines Hackbeils so fest umklammerte, dass ich ihre Knöchel weiß hervortreten sah. Ein Wüsthof-Fabrikat, nahm ich an. Oder vielleicht auch Shun. Was Messer anging, war Michaela ein ausgemachter Snob. Sie fuhr auf Schneidewerkzeuge ab wie andere auf Antiquitäten oder Atemtechniken.
    »Cadence, Sie reden noch mal mit Gallo und kommen danach sofort zurück. Kommen Sie in mein anderes Büro. Zum JB -Briefing. Los!«, befahl sie, und ich gehorchte.
    Es war wohl … nicht so ganz koscher, dass ich darauf brannte, Dr.

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