Caesar erwacht!
bereits zuvor verspürt hatte. Diesmal löste es jedoch ein Unwohlsein in ihr aus.
„Sie jagen laut einer französischen Zeitschrift nicht nur einen Serienmörder …!“ bohrte er nach und fasste nach Nicoles Hand. „Und die Opfer sollen seltsame Merkmale aufweisen.“
Nicoles Nackenhaare stellten sich auf, so geschockt war sie von seiner Aussage. Auch in Frankreich war etwas durchgesickert? Und mehr Details?
Was wollte er bloß von ihr? Das war doch nicht nur Suche nach einem guten Filmstoff? Das klang alles irgendwie sehr persönlich! Langsam beschlich sie das Gefühl, in eine Falle geraten zu sein. In die Falle eines Mannes, der wie eine hypnotische Kraft auf sie einwirkte.
„Erzählen Sie einem Filmschaffenden wie mir doch mal, wie Sie dem Ganzen auf die Spur gekommen sind. Lassen Sie nichts aus! Mir können Sie vertrauen!“ Seine Stimme nahm eine sanfte aber fordernde Art zu sprechen an, die Nicole an eine Science Fiktion Figur erinnerte, die mit magischen Worten sein Gegenüber zu Handlungen zwang, welches der eigentlich nicht ausüben wollte.
So beeinflusst sprudelte es unvermittelt, entgegen ihrer Art, aus ihr heraus, obwohl sie sich vehement dagegen zu wehren versuchte. Wie unter Zwang berichtete Nicole Sovrano über die Klone, die von einem Labor gezüchtet und dann auf die Menschheit losgelassen wurden. Auch dass sie von ihrem Druiden davon erfuhr, entwich ungewollt ihrem Munde.
Augenblicklich ließ Sovrano von ihr ab und schnellt hoch. Der hypnotische Bann war gebrochen. Während Nicole noch benommen ihren Schädel rieb, stürmte Sovrano wie von einer Tarantel gestochen aus dem Raum.
Nicole stand auf und gewann allmählich wieder die Oberhand über Gedanken und Körper. Was war denn das gewesen? Hypnose?
Und was war der Auslöser seiner heftigen Reaktion? Klone hatte sie gesagt und Labor.
Klone und Labor. Klone und Labor. Nein Hybriden. Verflixt, immer verwechsele ich das. Sie sind Hybriden! Ein Klon hat einen Vorgänger, nein ist sein historisches Ich …
Sovrano ließ ihr nicht viel Zeit, weiter zu sinnieren, sondern stand auf einmal wieder vor ihr. Schweißgebadet! Sein Atem ging heftig und er hatte Mühe, nicht umzukippen. Krächzend gab er ihr zu verstehen, dass sie warten solle, seine grippale Unpässlichkeit sei gleich vorbei.
„Meine Medizin wirkt vortrefflich und schnell. Ich bitte um Ihre Geduld! Ich muss unbedingt erfahren, wo der Ort des Labors war.“ Dann wankte er aus dem Raum.
Nicole begab sich mehr als verwundert in den Hof des Atriums. Der Gedanke, der sich ihrer dabei bemächtigte, war zu fantastisch, zu wahnwitzig, um ihn ohne frischen Sauerstoff weiterzuspinnen.
Was wäre wenn er …? Dann wäre seine Reaktion doch nachvollziehbar? Und sein gesamtes Umfeld gleich mit.
Sie schüttelte den Kopf und lachte.
Ich sehe ja Gespenster! Was für ein Zufallstreffer! Der berühmte Regisseur Sovrano der Klon eines antiken kriegerischen Eroberers! Von wem? Vor genau 2000 Jahren fällt mir nur einer ein. Aber der hatte doch kein Grab? Oder doch? Jo müsste Auskunft geben können, als wandelndes Geschichtsbuch.
Nicole versuchte ihren Geist zu befreien und verwarf den Gedanken aufs Neue.
Nach einer halben Stunde tauchte ein stummer Diener auf und schenkte ihr Wein nach. Er wies mit einem Nicken auf das Glas und lächelte sie an.
Soll ich jetzt auch noch betrunken gemacht werden? Was hat der Mann vor?
Weiter kam Nicole nicht, um ihren Hirngespinsten wieder Nahrung zu geben. Sovrano stand unvermittelt vor ihr und setzte sich erneut neben sie. Nicht mehr so nah wie zuvor und nicht mehr so bedrohlich.
Obwohl er sich umgezogen hatte, um frisch zu wirken, konnte man ihm die Strapazen einer Grippe ansehen. Blass und mit Schweißtropfen auf der Stirn wirkte er jetzt eher krank als dynamisch. Seine Fragen hatten ebenfalls aufgehört und auch sein Blick war wieder der, eines freundlichen Gastgebers. Nichts wies auf das vorhin Geschehene hin. Nicole war sprachlos, welchen eigenen Wechselbädern der Gefühle der Mann ausgeliefert war. Und sie schalt sich einerseits einen Narren, ihren dümmlichen Vermutungen über ihn nachzugeben. Trotzdem blieb ein Rest Zweifel, den Sovrano auch nicht auslöschen konnte, als er sie herzlich verabschiedete und für den nächsten Tag am Mittag wieder zum Essen einlud.
Kapitel 12/XII – Erste Erkenntnisse
Vor Sovranos Haus bestieg sie den großen dunklen Wagen und wurde unverzüglich nach Rom zurückkutschiert. Man konnte
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