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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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stellen, die ihr die gesamte Zeit unter den Nägeln brannte. „Wo sind meine Männer?“ 
    Caesar reagierte gelassen und sprach: „Auf dem Weg hierher.“ 
    Damit war das Thema für ihn erledigt.
    „Was mache ich hier?“
    „Meine Gastfreundschaft genießen!“ 
    „Das konnte ich doch auch in Rom.“
    „In Europa bist du nicht sicher. Der unvorsichtige Artikel im Magazin hat bestimmt nicht nur historische Klone angelockt.“ 
    Nach diesem Satz lachte er schallend und blickte Nicole herausfordernd an.
    „Ich habe eine Jagd auf die Männer und restlichen Frauen veranlasst. Dein Problem dürfte innerhalb kürzester Zeit der Vergangenheit angehören“, erklärte er sehr siegessicher. „Ist das nicht in deinem Sinne?“ 
    Nicole gab hierauf keine Antwort, nickte aber.
    Caesar wechselte plötzlich das Thema, nachdem er sie wieder eine Weile gemustert hatte. „Du bist also ein weiblicher Detektiv? Wie der aus der Baker Street?“ 
    Nicole guckte ihn verwundert an, aber erwiderte auch hierauf nichts. 
    „Ich bin begeisterter Fan, sagt man so? Fan? Sein Scharfsinn und seine Kombinationsgabe sind einfach köstlich. Und das bei einer fiktiven Person. Heute scheinen fiktive Helden überhaupt Konjunktur zu haben. Ein fliegender Superheld vom neuen Kontinent, ein Superagent aus Britannien. Kleine gallische Zeichentrickfiguren, die unsereins als Volltrottel dastehen lassen! Gibt es heute keine echten Helden mehr? Vielleicht echte Eroberer wie mich?“, meinte er etwas süffisant.
    „Nein, vermutlich nicht. Wir begnügen uns heute mit Plagiaten.“ Auch Nicole konnte herablassend sein.
    „Sie haben unsere Literatur studiert?“
    „Ja, ich habe viele Bücher gelesen, Poe, Verne, Shaw, Hemingway, Goethe und viele weitere. Alles in mich aufgesogen, während meiner kurzen, neuen Wachstumsphase. Eure Schriftsteller haben mich mehr inspiriert als alle Computerdatenbanken der neuen Welt zusammen. Weißt du, dass ich früher selbst Schriftsteller war?“
    „Ihre Werke wurden gerettet. Ich bin noch nicht dazu gekommen, etwas zu lesen. Dafür war die Zeit zu knapp. Leider hatte anderes Schriftgut nicht so viel Glück!“, meinte Nicole herausfordernd. „Die Bibliothek von Alexandria ist ja wohl Ihrem kleinen Feuer zum Opfer gefallen“, griff sie ihn mutig an. Das sollte ein Tritt in seine Weichteile sein, den er aber gekonnt abwehrte.
    „Ich musste so handeln, um meine Flotte nicht den Gegnern auszuliefern!“, verteidigte sich der große Krieger empört.
    „Und Schriftrollen von unschätzbarem Wert gingen auf diese Weise verloren?“ Nicole klang strafend.
    „Einige wenige vielleicht. Es ist mittlerweile erwiesen, dass es kaum der Rede wert war! Ich habe verlässliche Quellen aufgetan, die mir das bestätigten.“ 
    Mehrere hunderttausend Schriftrollen, kaum der Rede wert? Regte sich da eben sein schlechtes Gewissen?  
    Nicole war sich nicht sicher, wie sie an seiner Stelle mit der Situation umgegangen wäre. Wie rechtfertigte man gegenwärtig weit zurückliegende Handlungen, die damals als erforderlich galten, überhaupt?
    „Menschen lernen sowieso nichts aus Schriften vergangener Epochen“, konterte Caesar abfällig und traf damit den Nagel auf den Kopf.
    „Was sollen die heutigen Menschen aus Ihren Schriften denn lernen? Traue keinem alten Römer?“
    Eigentlich hatte Nicole Wut erwartet, aber Caesar lachte lauthals. „Du bist mir wirklich ein echter Detektiv. Scharfsinn und Kombinationsgabe …!“
    „Musste Caesar nicht auch Scharfsinn und Kombinationsgabe besitzen – für sein Lebenswerk und seine Eroberungen?“, sinnierte Nicole in der dritten Person, um dem Du zu entgehen.
    „Musste Caesar!“, kam erheitert zurück. Er füllte von dem köstlichen Honigwein nach und reichte ihr auch Obst. 
    Sie lehnte ab. 
    Caesar stellte die Obstschale zurück und rief nach seinem Diener. „Lucius, bring uns etwas Wasser!“ 
    Lucius tat, wie ihm geheißen wurde. 
    Ob sein Name wirklich Lucius ist? Er hat dem Mann aus alter Gewohnheit den Namen verpasst, grübelte Nicole. 
    „Woher stammt dieser Mann?“
    „Alle Männer im Haus und in Rom sind von mir ausgebildete Legionäre.“ 
    Nicole glaubte, nicht recht zu hören. „Echte Legionäre?“
    „Ja, die Männer sind von der gallischen Fremdenlegion ausgemustert. Alle ehemalige Söldner. Ich habe sie aufgefangen, ausgebildet und gebe ihnen einen neuen Lebenssinn, Aufgaben mit Zukunftsperspektiven: Cum gladio et sale! Diesmal ausgerechnet Gallier! Ist das

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