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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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zugetan war. Jeans Vorwurf, dass sie immer alle für sich beanspruchen wolle, wollte sie nicht auf sich sitzen lassen.
    Caesar antwortete oft mit einer Gegenfrage. Ob es ein Ausweichen oder eine Antwort darstellen sollte, war nicht deutlich erkennbar. 
    „Haben nicht alle Menschen zwei Seelen in ihrer Brust, meine Schöne? Eine Weibliche und eine Männliche? Der eine lebt sie mehr oder weniger aus. Dein Bruder seine Weibliche mehr. Es gibt viele, die es unterdrücken. Das sind aber oft die Schlimmsten, die es dann öffentlich als verwerflich hinstellen.“
    Das war als Antwort nicht deutlich genug. Er war liberal, aber nicht zwingend an Jean interessiert. Oder er gab es nicht zu. Jean sollte das ab jetzt alleine herausfinden. Sie hatte die Weichen für ihn gestellt.
    „Du hingegen bevorzugst Hosen? Ist das die Auslebung deiner männlichen Seite?“
    Das hat man nun davon, wenn man für andere eine Schneise schlägt, konstatierte Nicole heimlich. „Frauen tragen heute, was ihnen gefällt. Hosen sind für mich einfach bequemer. Wir sind übrigens keine Objekte mehr, die man zur Schau stellt.“ Nicole verteidigte ihren Standpunkt mit ziemlichem Nachdruck, aber geriet sofort wieder in sein Fahrwasser. Auch eine Nicole war ihm nicht immer gewachsen. Da erging es ihr nicht anders als Jo.
    „So? Wirklich? Dann ist es also euer eigener Wunsch, halbnackt und halbverhungert seltsame Fetzen zu präsentieren, die von Männern kreiert werden, für eine perfekte Zurschaustellung? Fetzen, die nicht mal unsere Sklaven tragen mussten!“ Er hatte zur Unterstützung auch die Hand gehoben. Dabei lief er aufgeregt hin und her. 
    Hoffentlich ist es kein Anfall?, dachte Nicole und wagte keinen Kommentar, geschweige denn, einen Einwand. Hier gab es auch keinen zu machen, er hatte auch den Wahnsinn der Modebranche wie so oft sehr gut beobachtet. 
    Caesar stand noch schwer atmend im Raum, als er sich plötzlich umdrehte, nach einem Diener rief und diesem Anweisungen erteilte. Wortlos kredenzte er Nicole Wein. 
    Warum nur diese Aufregung?  
    Der Mann, der sehr kräftig zu sein schien, kam nach zwei Minuten wieder und schleppte eine komplette römische Kampfuniform in den Raum. Dann verschwand er mit dem Legionärsgruß: Mit der Hand sich selbst auf die Brust klopfen und den Arm vorschnellen lassen. 
    Caesar beruhigte sich plötzlich, sein Gesichtsausdruck wandelte sich in ein hinterhältiges Lächeln, wie bei einem Zauberer, der einen giftigen Trank mischen wollte und soeben die Zutaten erhalten hatte. Er schritt auf Nicole zu und begann, sie zu entkleiden. 
    Was ist denn nun schon wieder? Sie ließ ihn wortlos gewähren. Das war bei ihm oft das Beste. Bis auf die Unterwäsche entkleidet, warf er ihr plötzlich eine kurze Tunika über den Kopf. Sie kratzte auf übelste Weise und war weder als kleidsam noch bequem zu bezeichnen. Die Länge bedeckte maximal ihren Oberschenkelbereich, gleich unterhalb ihres geschundenen Hinterteils. Vorne bemerkte Nicole umgenähte Säume, die unterbrochen waren. Über dieses auch noch übel riechende Teil stülpte er jetzt einen schweren Brustpanzer. Bei dem Gewicht ging Nicole fast in die Knie. Der tonnenschwere Helm war die Krönung des Ganzen und auch keine Filmrequisite. Sie schätzte ihre gesamte Gewichtszunahme auf circa 20 Kilo. Zum guten Schluss drückte er ihr ein Schwert in die rechte Hand, was mangels Kraft sofort zu Boden glitt. Ihre linke Hand steckte er in die Schlaufe eines schweren Schildes. 
    Trotz enormer Kraftanstrengung konnte sie es keinen Millimeter vom Boden erheben. Nicole war auf diese Weise zur absoluten Bewegungsunfähigkeit verdonnert. Sie machte das Spiel fassungslos mit. 
    Er betrachtete aus der Ferne ganz entzückt sein Werk. „Nun, meine Schöne, wie gefällt dir meine weibliche Kleidung?“
    Nicole antwortete nicht, aber musste an all die Menschen denken, die sich wie auch sie in Fitnessstudios abmühten, um ein wenig Bewegungstraining zu erhalten. 
    Wenn man für Aktionen aller Art nur noch Knöpfe drücken muss, kein Wunder! Wie verweichlicht wir doch auf ihn wirken müssen! Und damit haben seine Legionen Fußmärsche von tausenden von Meilen hingelegt? Die Kämpfe nicht zu vergessen. Was waren das bloß für Menschen?  
    Der Kreislauf dieses verweichlichten Menschen machte plötzlich schlapp, die schwere Ausrüstung schnürte ihr mit der Zeit die Luft ab. 
    Was Caesar bestürzt bemerkte. Sofort sprintete er zu Nicole und befreite sie eilig, weil sie

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