Cafe con Leche
hier
größtenteils sind. Klein, aber fein! Nach circa einer dreiviertel Stunde kommt
Chrissi aus dem Bad und legt sich ins Bett.
„Wunderbar! ,” sagt sie. „Endlich ein schönes Bett. Das Liegen im Zelt
und das Bett in der Herberge waren ja doch nicht so toll. Meine Matratze dort
war total wellig.”
„Du
musst die Tabletten nehmen, die dir die Ärztin mitgegeben hat”, erinnere ich
sie. „Vielleicht schaue ich mir gleich den Ort an und finde ein Café. Ich will
noch ins Tagebuch schreiben.”
Christine
schluckt brav ihre Tabletten. Diesmal bleiben sie drin. Dann kriecht sie unter
die Bettdecke und ist auch schon nach kurzer Zeit eingeschlafen.
Ein gutes Bett trägt
zur Gesundung bei
Draußen scheint die
Sonne. Richtiges Sonntagswetter! Ich packe mein Tagebuch und die
Schreibutensilien unter den Arm und schlender durch
den Ort. Endlich scheint die Sonne und es ist angenehm warm. Das olle
Mistwetter scheinen wir wohl hinter uns gelassen zu haben! Ich genieße die
Sonnenstrahlen! Ein Café, wie bei uns, finde ich nicht. Aber hier gibt es eine
Bar, wie die Kneipen in Spanien heißen.
„Un
cafe con leche, por favor”, bestelle ich drinnen an der Theke. Der
Kaffeeautomat zischt. Heißer Dampf steigt auf. Der Wirt stellt mir den fertigen
Kaffee auf die Theke. Ich will nicht hier drinnen bleiben, nehme den
Milchkaffee und setze mich an einen der Tische, die draußen in der Sonne
stehen. Dann widme ich mich dem Tagebuch. Es gibt viel zu schreiben.
„Hola”,
sagt jemand zu mir. Ich schaue auf und Angel, unser Retter, steht vor mir. Er
will zum Frühschoppen in die Kneipe. Das trifft sich ja gut! Wenn er hier etwas
trinken will, kann ich mich für seine Bemühungen bedanken. Mit Händen und Füßen
gebe ich ihm zu verstehen, dass ich ihn zu einem Drink einladen möchte. Er
nimmt gerne an und bestellt sich ein Glas Wein. Angel will am Tresen sitzen
bleiben. Ich bedanke mich noch einmal mit einem „Gracias” bei ihm und gehe
wieder hinaus in die Sonne. Die Sonnenstrahlen tun nicht nur meiner Haut,
sondern auch meiner Seele gut. Ich widme mich wieder dem Tagebuch. Die Zeit
vergeht wie im Flug und nach drei Tassen cafe con leche gehe ich zurück zum
Hotel. Christine schläft immer noch. Die Wäsche ist in der Zwischenzeit
getrocknet und ich packe sie in den Rucksack. Dann lege ich mich hin und halte
auch Siesta. Gegen siebzehn Uhr werden wir wach. Christine hat sich dank der
Tabletten doch recht schnell erholt. Wir ziehen uns an und schauen uns im Hotel
um. Auf unserer Etage gibt es sogar einen Internetanschluss. Wir gehen runter
zur Rezeption.
„Besteht
die Möglichkeit, dass wir das Internet nutzen können?”, frage ich die
Empfangsdame auf Englisch.
„Natürlich
steht Ihnen der Internetanschluss zur kostenlosen Verfügung”, erwidert sie auf
Englisch.
Das
ist ja was für Chris! Sofort setzt sie sich an den Computer und schreibt Uli,
ihrer älteren Schwester, die zu Hause ist, eine E-mail. Ulrike macht zurzeit
ein einjähriges Praktikum in einer Gärtnerei und hütet nun mit unserem Hund
unser Zuhause. Durch das Praktikum will sie ihre Fachhochschulreife bekräftigen.
Ich habe zuhause mit ihr ausgemacht, dass wir über Internet in Kontakt bleiben.
So wissen wir voneinander, wie es uns geht. Am frühen Abend bestellen wir uns
Omelette und Salat aufs Zimmer. Tolles Hotel!
Heute
ist das Fußballfinale der Europameisterschaft. Deutschland gegen Spanien.
Im
Zimmer gibt es einen Fernseher. Wir schauen uns das Spiel an. Christine lacht
sich über die flotte Sprechweise des spanischen Kommentators kaputt.
„Dir
geht es wieder besser, ne?”, frage ich sie.
„Ja,
Mama, da bin ich auch heilfroh. Die Tabletten haben doch geholfen.”
„Trotzdem.
Lass uns vorsichtshalber morgen über die Straße nach Pamplona laufen. Das ist
mir sicherer. Falls es dir wieder schlecht geht, können wir wenigstens weiter
trampen.”
Chris
findet den Vorschlag gut.
Die
Deutschen verlieren 0:1 gegen Spanien und Spanien wird Europameister.
Wir
sind in Spanien. — Viva españa!
29. Juni 2008
Burguete-Pamplona
Es ist sechs Uhr und
ich schalte die Nachttischlampe ein. Die Nacht war ruhig. Christine schläft
noch und ich habe gut geschlafen. Mein Kopf ist voller Gedanken, die ich noch
auf Papier festhalten möchte. Christine wird wach. Das Licht stört sie. Sie
meckert wieder! Ihr scheint es wohl merklich besser zu gehen.
„Mein
Gott, Christine! Ich muss schreiben! Wie soll ich denn alles
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