Café Eden - Roman mit Rezepten
Es ist Ben Patterson, der nichtsnutzige Sohn von Richter Patterson.«
»Der arme Papa.« Lupe seufzte. »Dieses eine Mal hat er etwas richtig gemacht.«
»Er möge in Frieden ruhen.« Gloria schlug das Kreuzzeichen.
»Ehrlich, mein Papa war nie besonders klug«, sagte Lupe nachdenklich und trank einen Schluck Bier. »Aber er sah gut aus.«
»Er hatte blaue Augen«, sagte Gloria und lehnte sich in ihrem Schaukelstuhl zurück. »Goldene Haare und blaue Augen. Grübchen. Und einen Mund.« Gloria machte mit ihren schmalen, runzeligen Lippen einen Kussmund. »Und er hatte so ein schönes Lächeln. Obwohl meine Brüder ihm die Nase gebrochen hatten, war er wunderschön. Nie hat es einen so schönen Mann gegeben wie Ben Patterson.«
»Wie hat er Ihre Brüder gefunden?«
»Geld.« Gloria schaukelte und nickte. »Eines Abends hat er im Ferris Hotel etwas getrunken, und ein Mann da hat sich beklagt, dass die Trujillos sein Vieh gestohlen und ihn ruiniert haben. Ben zweifelte seine Männlichkeit an. âºWer sind schon die Trujillos?â¹, sagte er. âºEin Haufen Mexikaner. Was für ein WeiÃer bist du, wenn du dein Vieh nicht von einem Haufen mexikanischer Pferdediebe zurückholen kannst?⹠«
Gloria und Lupe lachten so heftig, dass Lupe die Tränen kamen.
»Und dann hat er das Lager der Trujillos gefunden«, fuhr Gloria fort. »Er fand das Vieh und das Versteck.«
»Der arme Papa. Die Trujillos haben ihn nämlich auch gefunden.«
»Natürlich haben sie ihn erst einmal zusammengeschlagen, aber ohne das Einverständnis meines Vaters konnten sie ihn nicht hängen. Also haben sie ihn gefesselt über das Pferd geworfen und ihn zum Ranchito gebracht. Mein Vater dachte an den Sohn, den Richter Pattersonâ95 hatte hängen lassen und sagte: âºDer Sohn von Richter Patterson wird das gleiche Schicksal erleiden wie mein Sohn, aber ich will nicht, dass meine Tochter dabei zuschaut. Bringt ihn in den Canyon hinunter, weit weg von hier und hängt ihn dort.â¹ Aber meine Mutter sagte: âºWarte . ⹠«
Gloria Patterson lehnte sich zurück, holte tief Luft und schloss die Augen.
»Möchtest du dich ausruhen?«, fragte Lupe, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatte. »Mama?«
»Nur einen Moment. Jetzt kommt der beste Teil.«
Glorias Tacos
Gloria Patterson und ihre Töchter weigerten sich, ihre Rezepte und Küchengeheimnisse zu verraten. Um die einzigartigen Kombinationen zu schmecken, müssen Sie ins Zacatecaâs nach St. Elmo gehen. Das Lokal befindet sich allerdings nicht mehr zwischen dem Pfandleihhaus und dem Schuster. Das neue Restaurant liegt am Caesar Chavez Boulevard. Es ist montags bis samstags von sieben Uhr morgens bis neun Uhr abends geöffnet und sonntags zum Lunch. Man kann nicht reservieren, also geht man besser früh dorthin. Falls Sie aber doch drauÃen warten müssen, gibt es eine Markise, die vor der Sonne schützt, und wunderschöne Mädchen bieten frischen Hibiskus-Eistee an. Es wird Ihnen sicher gefallen. Sie bekommen vielleicht ein bisschen Sodbrennen, aber es lohnt sich.
Eden, die später mit Mrs. Pattersons Gerichten, soweit sie sich daran erinnerte, experimentierte, gelang es nie ganz, den Geschmack ihrer Kindheit wiederzufinden. Aber was machte das schon?
Nehmen Sie ein billiges Stück Fleisch, Schwein oder Rind, und schmoren Sie es, gewürzt mit der unten angegebenen Mischung, bis es sich vom Knochen löst. Geben Sie das Fleisch in eine groÃe Pfanne, fügen Sie 2 oder 3 fein gehackte Jalapeños hinzu und fein gehackte rote Zwiebel. Bei geringer Hitze gut verrühren, ein paar gehackte Tomaten und eine Mischung aus Koriander, Kreuzkümmel, Chilipulver und einer Prise Zimt hinzugeben. Auch etwas Salz. Den Deckel auf die Pfanne legen. Backen Sie rasch Maistortillas und halten Sie sie im Backofen warm. Mit gebratenen Bohnen, Salsa und Zutaten wie geriebenem Käse, gehacktem Zwiebelgrün oder saurer Sahne, obwohl sie nicht zu Glorias Tacos gehörte, servieren. Es spielt auch keine Rolle, was obendrauf ist, wichtig ist nur, was Gloria hineingetan hat.
MOMENTAUFNAHME
Gloria und die Methodisten
Señora Trujillo sagte zu ihrem Mann, es sei eine Sünde, einen Mann zu hängen, der nicht sprechen könne. Señora Trujillo war eine gut aussehende Frau, zäh wie Leder, aufrecht, die grauen Haare zu einem Zopf
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